Top Promoter

Las Vegas (man spricht dort englisch), die Stadt der Leuchtreklamen, der Wedding Chapels und des Glückspiels, ist heute Schauplatz des größten Box-Events auf dem Kontinent.
The Scotsman trifft im Fliegengewicht auf Big Mouth,
Fresh Meat kämpft im Leichtgewicht gegen Sonny Boy und
im Schwergewichtshauptkampf fightet Big George gegen Heavy Hitter.

So oder so ähnlich könnten die Ankündigungsplakate für die drei großen Kämpfe in Las Vegas sein - oder auch in Kinshasa, New York, Vancouver oder Atlantic City.
Die Spieler entsenden als Boxmanager ihre Boxer zu den prestigeträchtigsten und damit möglichst gut bezahlten Events. Ziel jedes Promoters ist natürlich der Gewinn des Main Events in einer Stadt. Das bringt ihm mindestens drei Millionen. Der zweithöchst dotierte Kampf bringt dem Sieger zwei Millionen, der dritte Kampf immerhin noch eine Million. Da Boxen eine faire Sportart mit strenger Gewichtsklassifizierung der Boxer ist wird jeder Kampf nur von etwa gleichwertigen Boxern bestritten. Mancher genießt allerdings in der Stadt des Events einen Heimvorteil und kämpft dadurch ein wenig stärker, heißt mit einem Würfel mehr.

Man ahnt es schon, Kämpfe werden ausgewürfelt.
Wie viele Würfel ein Boxer verwenden darf ist auf der Boxerkarte zu finden. Big Chicken kämpft nur mit einem Würfel, außer der Kampf findet in seiner Heimatstadt statt, dann kommt ein Bonuswürfel hinzu.
New Kid aus Las Vegas kämpft überall, außer zu Hause, mit zwei Würfeln.
Der Schwergewichtler Meat Hook (der Fleischhaken) hat fünf Würfel zur Verfügung, in Atlantic City sogar sechs.
Manche Boxer haben zudem durch spezielle Würfelkombinationen die Fähigkeit zu K.o.-Siegen.

Normalerweise werden die Kämpfe jedoch durch Vergleich der sortierten Würfelwerte abgewickelt. Dabei gibt es einen Bonus wenn erst der dritte Würfel entscheidet, oder der vierte…
Einen weiteren Bonus gibt es auch für den Sieg des Underdogs.
Die Boxer sind allesamt nett gezeichnet, die Gewichtsklasse ist auch optisch durch mehr oder weniger Muskelmasse illustriert.

Ein Box-Promoter ist natürlich nur ein guter Box-Promoter wenn er seine Boxer für die "richtigen" Kämpfe verpflichtet. Engagiert werden Boxer in erster Linie über ihren Popularitätswert. Jeder Promoter wählt einen Boxer aus seinen sechs Handkarten und legt ihn verdeckt vor sich ab. Dann wird aufgedeckt und der Boxer mit dem höchsten Popularitätswert wird zuerst einem leeren Kampfplatz in einer Stadt oder gleich einem gegnerischen Boxer der gleichen Gewichtsklasse zugeteilt. Sind alle drei Kämpfe einer Stadt voll besetzt wird gewürfelt und gekämpft.
Danach kommt eine neue Stadt ins Spiel und weiter geht es…

Spieletester

09.03.2015

Fazit

Auch die fünf Aktionskarten (drei davon sind beim Platzieren eines Boxers spielbar, zwei vor einem Kampf), die jeder Spieler neben seinen 15 Boxern noch zur Verfügung hat, können das Spiel nicht aus der Mittelmäßigkeit retten. Es bleibt wie Wirtshausboxen in der Unterliga. Eine Karte verdeckt wählen und dann gleichzeitig aufdecken ist seit :6 nimmt! ein bekannter und gerne verwendeter Mechanismus. Das Aufdecken der Karten ist bei Top Promoter jedoch mit viel weniger Thrill verbunden. Auch das Auswürfeln der Kämpfe ist aus anderen Spielen bekannt. Die Kombination bekannter Spielzutaten ergibt hier leider kein wirklich spannendes Spielerlebnis. Zudem ist das Verhältnis von spielerischem Schachtelinhalt zu vorhandenem Schachtelvolumen sehr klein. 115 Karten, 12 kleine Würfel und 42 Kartonmünzen sind in einer 25 x 25 x 8 cm großen Schachtel untergebracht und würden sich darin komplett verlieren, wären nicht noch extra sechs absolut unnötige Kartonschächtelchen für jeweils 20 Spielerkarten und eines für die Stadtkarten mit in der Spielschachtel. Diese Kartonschächtelchen, ich habe sie als boxes for cards in der Materialübersicht aufgeführt, sind in der Spielanleitung selbst nicht erwähnt. Ein paar kleine Details zum Spiel sind noch erwähnenswert. Das als Kickstarter-Projekt realisierte Spiel ist dort für 2-5 Spieler angepriesen. Auf der Schachtel steht 3 bis 5 Spieler ab 8 Jahren und in der englischen Spielanleitung (es gibt keine andere) steht 2 bis 4 Spieler ab 13 Jahren. Die Details in der Spielanleitung sind für 3 bis 5 Spieler beschrieben. Jeder mache sich selbst einen Reim darauf…
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Game Salute
Autor: Justin Moore
Grafiker: Michael Scarola
Genre: Karten
Zubehör:

15 Location cards, 100 Player cards (15 Boxer cards and 5 Action cards in 5 colors), 6 boxes for cards (not mentioned in the Component Overview), 14 Standard six-sided dices, Money chips (21xOne Million, 14xFive Million, 7xTen Million), Rulebook

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7161 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2305 Berichte.