Zombeasts

Die Zombeasts sind ja eigentlich ganz knuffig. Allerdings haben sie ein Problem: ihre vollmondigen Versprechungen.
Ich mag es, wenn Spiele eine einleitende Spielgeschichte haben. Auch wenn diese dann mit dem eigentlichen Spielprinzip recht wenig zu tun hat, gibt sie doch einen netten Appetithappen ab.
Ich mag es auch, wenn Spieletests einen nicht sofort in die trockene Regelerklärung schicken, sondern versuchen, den Leser mit einem spannenden Auftakt zu ködern. Zu gerne würde ich meinem eigenen Wunsch Folge leisten. Aber ganz ehrlich: Mir fällt keine Geschichte ein, die sich um dieses Spiel spinnen lassen würde. Den Autoren ist es wohl genauso gegangen. Eine Rahmengeschichte fehlt. Schade. Dann muss ich eben versuchen, die trockenen Regeln ein wenig zu befeuchten.

So wird gespielt

Das Deck besteht aus 90 Karten, die gemischt und davon jeweils drei Karten an alle Mitspieler verteilt werden. Neben dem Nachziehstapel werden außerdem drei Karten als Vorrat offen platziert.

Was finden wir auf den Karten, die in den typischen vier Farben rot, gelb, grün und blau daherkommen? Einerseits ein zombifiziertes Haustier. Hund, Katze, Hase und Ratte stehen zur Wahl. Diese kommen hinter dem Viertel eines Vollmondes zum Vorschein, der sich entweder in der linken oder rechten unteren Ecke befindet.
Dann sind da zweierlei Zahlen. Einerseits die Siegpunkte (Zahl wischen 0 und 4), auffällig in den Vollmond gesetzt, andererseits die sogenannte Dunkelziffer (ebenfalls zwischen 0 und 4), etwas kleiner und in der Farbe der Karte in den drei freien Ecken der Karte.

Ziel des Spiels ist es, sich aus den Vollmondvierteln komplette, farbkonsistente Erdtrabanten zusammenzubauen. Dafür werden die Karten vor einem abgelegt, pro Runde eine. In jeder Farbe darf nur ein Mond in der eigenen Ablage angefangen werden, erst wenn ein Mond komplettiert wurde, darf ein neuer in dieser Farbe ausgelegt werden. Nur die Joker (weiße Mondkarten, teilweise auch ohne Tier und Wert) dürfen überall angelegt werden. Tatsächlich überall, denn Joker können auch gegen bereits ausgelegte Karten der Mitspieler ausgetauscht werden, welche dann sofort bei sich selbst angelegt werden.

Wurde an einen Mond angelegt, auf dem schon ein gleiches Tier „wohnt“, darf eine weitere Karte abgelegt werden, für welche dieselben Regeln gelten. Bevor der Zug endet wird nachgezogen, und zwar so viele Karten, wie es die Dunkelziffer der zuletzt gelegten Karte angibt.
Wie nachgezogen wird, kann für jede Karte einzeln entschieden werden. Zur Auswahl stehen der Nachziehstapel, die offene Auslage oder die Handkarten der Mitspieler, wobei von jedem Mitspieler pro Zug höchstens eine Karte gestohlen werden kann.

Das Spiel endet, wenn der Nachziehstapel aufgebraucht ist. Gewonnen hat der Spieler mit den meisten Siegpunkten. Bonuspunkte gibt es für Monde, die aus lauter unterschiedlichen Tieren bestehen.

Sonderregeln

Manche Karten zeigen das Symbol des Lieblingsspielzeugs des jeweiligen Tieres (Karotte, Maus, Knochen, Tatze). Diese Karten haben entsprechende Spezialfähigkeiten wie das Zurücktauschen ausgelegter Karten auf die Hand, das Ziehen oder Legen einer zusätzlichen Karte oder das Setzen eines allgemeinen Handkartenlimits auf fünf Karten.
Es empfiehlt sich, von Anfang an mit diesen Regeln zu spielen, da sie nicht wirklich kompliziert sind und minimal neue Möglichkeiten und Spielzüge eröffnen.

Spieletester

25.12.2014

Fazit

Dem Spielprinzip von Zombeasts fehlt schlicht und ergreifend der Pepp. Weder die netten Illustrationen noch die Spezialregeln können daran etwas ändern. Es fehlt an der Interaktion zwischen den Spielern. Karten von ihnen zu ziehen und eventuell ausgelegte Karten zu mopsen tut dem Gefühl nicht wirklich Abbruch, dass jeder für sich spielt und dazwischen zu viel Zeit vergeht. Die taktische Komponente, ob man lieber Monde mit gleichen Tieren zusammenstellt um pro Runde mehr Karten ablegen zu können, oder auf verschiedene Tiere setzt um den Bonus zu kassieren, sorgt am Ende des Tages nicht für den spielentscheidenden Unterschied.

Was auch immer es jetzt genau ist, das dem Spiel abgeht, nach sämtlichen Testrunden konnte Zombeasts nicht für mehr als fade Gesichter sorgen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 8,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: HUCH & friends
Genre: Karten
Zubehör:

90 Karten Anleitung

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