Kragmortha

Herr Mortis ist schon ein schrulliger Geselle. In der Nachbarschaft ist er als ein wenig verschroben verschrien. Er liebt Bücher, so sagt man, kann aber besser lesen als schreiben. So verewigt er sich in der Spielanleitung mit dem Vornamen Rigor, auf der Schachtelrückseite nennt er sich Rogor.
Für uns kleine Goblins, die wir dem inkonsequenten Typen dienen sollen, aber lieber die Bibliothek unsicher machen, ist das aber sowieso egal. Mit dem Vornamen dürfen wir den großen Meister keinesfalls ansprechen und auch ihn zu berühren ist natürlich bei Strafe verboten.
Selbst wenn wir von anderen Goblins geschubst werden und damit seinen Weg kreuzen straft er uns mit seinem vernichtenden Blick.

Die Spieler steuern ihren Goblin oder auch den bösen Ragor mit Bewegungskarten. Jede Bewegungskarte zeigt entweder den Goblin oder Rugor und zwei Symbole. Die Symbole finden sich auch auf den Bodenfliesen der Bibliothek. Eine Karte darf gespielt werden, damit wird der eigene Goblin oder der dunkle Rigur maximal zwei Felder gezogen. Trifft Ragar auf einen Goblin muss dieser eine Vernichtender-Blick-Karte ziehen und die Anweisung im weiteren Spielverlauf ausführen. Trifft ein Goblin auf einen anderen, so schubst er diesen ein Feld weiter. Der Schubser sucht sich dabei die Schubsrichtung aus. Steht dort ein weiterer Goblin, wird auch dieser geschubst und so weiter.
Ketten-Schubsen sozusagen.
Endet die Schubserei bei Rugur, gibt es wieder vernichtende Blicke.
Mit dem guten Rogir ist nicht zu spaßen.

Vernichtende Blick-Karten wirken dauerhaft.
Der "steife Arm" schreibt vor, die Karte unter die Achsel zu klemmen und sie nicht zu verlieren.
Das "schwere Kinn" soll die Karte mit dem Kinn am Tisch fixieren.
Der "offene Mund" verlangt den offenen Mund des Spielers.
Jede einzelne dieser Karten behindert den Spieler. In Kombination machen der "steife Arm", das "schwere Kind" und der "offene Mund" das Spiel zu einer tantrischen Yoga-Übung.
Wird ein Spieler vom vierten vernichtenden Blick durchbohrt, hat es sich ausgetobt in der Bibliothek und es gewinnt der Spieler mit den wenigsten bösen Karten vor sich.
Bei Gleichstand gewinnt wer mehr Zauberbuch-Karten vom Schreibtisch von Ragör klauen konnte.

Spieletester

24.06.2014

Fazit

Das Spiel ist eine (ich denke nahezu unveränderte) Neuauflage des bei Truant erschienenen Spiels. "Deutsche Ausgabe" steht groß auf der Schachtel. Kragmortha besticht durch die witzige Story und auch durch schönes Material. Die sich speziell bei größerer Spieleranzahl wellenartig fortpflanzende Schubserei ist witzig, die eher dümmlichen Aufgaben der Vernichtender-Blick-Karten nicht jedermanns Sache. Wer will schon während der ganzen Partie die Zunge rausstrecken? So verrückt sind nicht einmal kleine Goblins. So wurde das Spiel zielsicher zwischen die Stühle manövriert. Links sitzen die Partyspieler, denen das ganze zu wenig Partystimmung vermittelt. Rechts sitzen die Familienspieler, denen das ganze zu viel Blödelei ist. Und dazwischen sitzt Rügör und weiß nicht recht wie ihm geschieht. Armer Rögär.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 8
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 27,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2013
Autor: Walter Obert
Genre: Party
Zubehör:

Spielplan, 1 Rigor-Mortis-Spielstein, 8 Goblin-Spielsteine, 8 Goblin-Marker, 6 Teleportmarker, 6 Bücherregal-Marker, 24 Vernichtender-Blick-Karten, 58 Bewegungskarten, 18 Zauberbuchkarten, 1 Schreibtisch-Marker, Spielanleitung (deutsch)

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