Banana Split

Wer mixt am Ende die besten Eissorten zusammen? Jeder Spieler erhält seine eigene Eisdiele, um leckere Eisspezialitäten zusammen zu stellen. Mit Schokosauce, Zuckerstreusel, Schlagobers und Kirschen kombiniert, sammelt man mit den Eisbechern wertvolle Punkte. Joker und andere Sonderkarten unterstützen die Spieler beim Sammeln von Toppings und sorgen für Abwechslung. Doch Vorsicht, so mancher Eisbecher macht auch den lieben Mitspielern den Mund wässrig... im Nu schnappen sie einem mit einem Eislöffel den begehrten Banana Split vor der Nase weg!


Spielidee:

Das Wichtigste an einem Eisbecher sind die Zutaten (Toppings), also sammeln wir Schokosauce, Zuckerstreusel, Schlagobers und Kirschen um daraus besondere Eisbecher zu kreieren und dafür entsprechende Siegpunkte zu erhalten.


Ausstattung:

Als Erstes sticht die schon als "retro" zu bezeichnende Illustration ins Auge, dann wundert man sich über den ungewöhnlichen Klappdeckel der scheinbar gut gefüllten Spieleschachtel. Leider enthält die Schachtel doch eine Blindabdeckung und die Karten sind allesamt so dünn, dass sie auf einem glatten Tisch nur sehr schwer aufgenommen werden können. Aber das ist alles eine Kleinigkeit im Vergleich zur Spielunterlage: ein einfaches Blatt, bedruckt und doppelt gefaltet, damit es in die Spieleschachtel passt. Hier hätte Amigo entweder nicht sparen und den üblichen gefalteten Karton beigeben oder die Spielunterlage ganz weglassen sollen, denn sie dient nur der Ablage von Kartenstapel und -auslage. Die nett gezeichneten Eisbecher zählen je nach Anzahl der Zutaten vier bis vierzehn Punkte, die Reihenfolge der Zutaten auf der Karte entsprechen seltsamerweise aber nicht immer der Illustration. Die Punktechips sind eigentlich nicht nötig, denn die Punktwerte stehen sowieso auf den Eisbecherkarten, die man nach deren Fertigstellung behält. Die Sichtschirme sehen zwar gut aus und tragen einiges zum Flair der Eisdiele bei, aber sie sind recht unpraktisch und fallen beim Spielen öfters um. Die meisten Mitspieler halten ihre Zutatenkarten auf der Hand, nur die jüngsten Mitspieler legen sie hinter den Sichtschirm, aber gerade die tun sich mit dem Stapeln und der Standfestigkeit der Sichtschirme besonders schwer.


Spielablauf:

Jeder Spieler erhält einen Eisdielen-Sichtschutz und fünf Toppings (Garnierungen). Die Eisbecherkarten werden gemischt und vier davon auf den Spielplan in der Mitte gelegt. Wer an der Reihe ist, kann entweder ein Topping nachziehen, einen neuen Eisbecher beginnen oder weitere Toppings auf einen angefangenen Eisbecher legen. Toppings werden hinter dem Sichtschirm gesammelt. Wer einen neuen Eisbecher spielen möchte, wählt eine Karte aus der Auslage und legt sie vor seinen Sichtschirm. Um einen Eisbecher zu beginnen, muss man mindestens das oberste auf dem Eisbecher abgebildete Topping auf die Karte legen. Es ist auch möglich, gleich mehrere Toppings auszulegen. Wer Toppings auf einen Eisbecher legt, darf am Ende seines Zuges ein Topping aus dem Vorrat nachziehen. Wer seinen Eisbecher fertigstellen kann, darf am Ende seines Zuges sogar zwei Toppings nachziehen und erhält die auf dem Eisbecher abgebildeten Siegpunkte. Der Banana Split-Eisbecher bringt die meisten Siegpunkte, ist dafür aber auch schwieriger fertigzustellen: Nimmt man ihn aus der Auslage, muss man ihn im selben Zug fertig stellen; entweder mit einer Jokerkarte oder vier unterschiedlichen Toppings. Neben dem Joker enthält das Spiel weitere Sonderkarten die beim Sammeln der Toppings helfen, Doppelzüge ermöglichen oder mit denen man anderen Spielern ihre Eisbecher stibitzen kann. Wenn alle Eisbecher vollendet wurden, gewinnt der Eismann mit den meisten Punkten.


Spieletester

16.02.2015

Fazit

Das Design der amerikanischen Eisdielen aus den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts wurde hier sehr gut rübergebracht und dieses kommt bei Jung und Alt sehr gut an. Leider kann man das nicht über das Spielkonzept sagen, es ist eher monoton und aus unserer Sicht zu wenig durchdacht. Man versucht so viele Becher wie möglich mit nur einer Zutat zu beginnen, da man dafür ebenso eine neue Zutat bekommt, als hätte man in seinem Zug als Aktion nur das Ziehen der Toppingkarte gewählt. Die Jokerzutaten hebt man sich auf und versucht damit, die Banana Splits auf einmal zu beenden, denn zwanzig Punkte sind ein Vorsprung den die anderen Mitspieler nicht so schnell wettmachen können. Sind alle Eisbecher verteilt, zieht man nur noch Zutatenkarten um seine Becher zu vollenden und das kann sich wirklich hinziehen, hier hätte dem Spiel eine andere Bedingung für das Spielende sehr gut getan. Die Regel der amerikanischen Originalausgabe sieht bei Beginn eines neuen Eisbechers das Ziehen einer Zutatenkarte nicht vor, aber auch in dieser Variante kommt kein Spielspaß auf. Jeder sammelt nur Zutaten und versucht einen Eisbecher auf einmal fertigzustellen um ihn sich nicht von den anderen Spielern mit einem Eislöffel wegschnappen zu lassen. Da es eigentlich keine Interaktion zwischen den Mitspielern gibt und der Glücksanteil übermächtig ist, wäre Banana Split immerhin für kleine Kinder zu empfehlen, aber für diese dauert das Spiel einfach zu lange. Schade, hier hätte man die Neuauflage nutzen können um die Regeln intensiver zu überarbeiten und ein der wirklich guten Grafik und Idee entsprechendes Spiel an die Naschkatzen und Eisschlecker unseres Landes zu liefern.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Besucherkommentare

Jörg Domberger | 17.02.2015

Zum Thema EIS fällt mir "Heiss auf Eis" von ADLUNG Spiele ein. Dort ist das Thema aber wesentlich hübscher umgesetzt.

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 6 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 15,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Amigo
Genre: Glück
Zubehör:

102 Toppingkarten, 38 Punktescheiben, 30 Eisbecherkarten, 4 Eisdielen-Sichtschirme, Spielunterlage, Spielanleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7137 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2305 Berichte.