Sator Arepo Tenet Opera Rotas

Man könnte es recht einfach zusammenfassen: Das verrückte Labyrinth, nur eine gehörige Portion komplexer. Hier steckt 'ne Menge drin! Mit zwei ganz simplen Aktionen stehen einem auf dem Spielfeld tausende potentielle Wege zur Verfügung, mehr oder minder unabhängig davon, welche Karten man auf der Hand hat – irgendwas geht immer! Mal ganz zu schweigen von den „Liber Fidei"-Karten! Natürlich ist das eine ganz schön knifflige Angelegenheit, muss ich doch Runde für Runde umdenken und meine Punkte immer auf's neue sehr intelligent investieren. Oben drauf, quasi als i-Tüpfelchen, gibt's noch eine total stimmige Atmosphäre, sogar mit Miniaturen. Altes Kloster, Wissen, das seit Generationen nur innerhalb des Ordens weitergegeben wird, mystische Fähigkeiten... Geil! Hier kommt viel Der Name der Rose-Flair rüber, gewürzt mit ein wenig Übernatürlichkeit. Sator Arepo Tenet Opera Rotas ist ein absoluter Geheimtipp. Ein Spiel, das seinen Spielern einiges abverlangt, das mitnimmt, das Anspruch hat und durch all das besticht. Sollte wirklich in keiner Vielspielersammlung fehlen! QUIN IGITUR EXPERGISCIMINI? – Warum also wacht ihr nicht auf? Der ja doch ziemlich unhandliche Name des Spiels geht übrigens zurück auf ein magisches Quadrat, das Sator-Quadrat. Schreibt man die fünf Wörter des Titels untereinander, erhält man folgendes: sator arepo tenet opera rotas Und jetzt, ihr könnt's euch schon denken, versucht mal es von rechts nach links, unten nach oben oder oben nach unten zu lesen... faszinierend, huh? Gut, verliert wieder ein bisserl Magie, wenn ich euch sage, dass für diesen Zweck einfach ein Wort erfunden worden ist. Arepo hat keinerlei Bedeutung, ist ein Nichtwort. Die Übersetzung der anderen Wörter lautet (na, wer hat in Latein aufgepasst?) wie folgt: sator = der Sämann tenet = er/sie/es hält opera = die Werke oder die Mühe rotas = die Räder oder du drehst Eine eindeutige Übersetzung gibt es bisher nicht, der einfachste Weg, das Quadrat zu deuten, ist aber die Annahme, dass Arepo ein Eigenname ist. Dann würde es heißen: „Der Sämann Arepo hält mit Mühe die Räder." Und um jetzt noch einen Österreich- oder, konkreter, Wienbezug herzustellen, verrate ich euch, dass der Komponist Anton von Webern sich in seinem Konzert Op. 24 mit dem Sator-Quadrat musikalisch und kompositorisch auseinandergesetzt hat. Und, gewussst?