Movie Trailer

Essen, 2013:
Der Bummel durch den Bereich der Kleinverlage hat für den durchschnittlichen Cineasten einen fast schon unfairen Blickfang: Ein Spiel namens Movie Trailer, verpackt – und das ist der unfaire Teil – in einer Filmdose. In einer FILMDOSE!!! Wie kann man da als Spieler und Filmfan daran vorbeikommen? Eine genauere Inspektion des Spielprinzips macht klar, dass Movie Trailer im Bereich „Quiz als Partyspiel“ anzusiedeln ist, dessen Aufbau aber garantiert, dass auch der „normale“ Filmschauer hier problemlos mitspielen kann, ohne Angst haben zu müssen, nach irgendwelchen südchinesischen Bergdramen gefragt zu werden.

Das Spiel:

Ein Spieler wird zum „Regisseur“ erklärt. Er wählt heimlich einen Film aus und schreibt ihn auf einen Zettel. Es ist die Aufgabe der anderen Spieler, diesen Film zu erraten.

Ein Spieler, der an der Reihe ist, kann nun nach einem der folgenden Kriterien fragen:
> Genre
> Schauplatz
> Held
> Das Böse
> Ende
> Hauptdarsteller
> Allgemeine Hinweise

Der Regisseur sucht nun eine der Bildkarten aus, die dem gefragten Hinweis am ehesten entspricht (geradlinig oder um die Ecke gedacht) und legt sie vor. Aufgrund dieses Hinweises (und der evtl. Hinweise aus vorherigen Runden) hat nun nacheinander jeder Spieler die Chance, den gesuchten Film zu erraten. Hilfreich wie unsere Autoren sind haben sie die Bildkarten grob in die Sparten „Personen“, „Orte“, „Genre“ und „Allgemeines“ unterteilt, wobei natürlich wenn es passt nichts dagegen spricht, eine „Personenkarte“ für das „Genre“ zu verwenden.

Die Spieler haben sechs Fragerunden Zeit, den Film zu erraten. Geschieht das auch, gibt es sowohl für den erfolgreichen Rater als auch für den Regisseur Punkte. Die Punkte für den Rater sinken kontinuierlich für jeden benötigten Versuch, die Punkteverteilung für den Regisseur sieht völlig anders aus:
> Wird der Film zu schnell erraten, gibt’s kaum Punkte.
> Wird der Film in Fragerunde 3 und 4 erraten, gibt es die meisten Punkte.
> In Runde 5 und 6 stürzen die Punkte für den Regisseur wieder ins Bodenlose.
> Wird ein Film gar nicht erraten, gibt es auch für den Regisseur keine Punkte.
Man ist also durchaus gut beraten, Filme zu wählen, die die Mitspieler auch kennen und ausknobeln können.

Jeder Spieler muss gleich oft „Regisseur“ gewesen sein, der Verlag schlägt drei Durchgänge vor. Der Spieler, der danach die meisten Punkte hat, gewinnt.

Spieletester

08.01.2014

Fazit

Movie Trailer fällt in die ausgesprochen angenehme Sparte der Spiele, in die auch Titel wie Time’s Up!, Rummelplatz oder die Zwillinge Wie ich die Welt sehe und Der wahre Walter fallen: Es ist (zumindest mir) nach spätestens zwei Filmtiteln herzlichst egal, wer letztendlich gewinnt. Dabei macht das Rätselraten ebenso Spaß wie das Auslegen der Hinweiskarten, in beiden Fällen besonders für Spieler, die auch gerne einmal um die Ecke denken. Da kommt es dann durchaus auch vor, dass der Regisseur einen Film auswählt, von dem er oder sie sich sicher ist, dass ihn eh niemand errät… einfach nur aus Spaß an der Freude. (Obwohl, was eine meiner Spielrunden angeht: Fight Club und Shining blieben unerkannt, Sharknado wurde erraten. Irgendetwas stimmt mit uns nicht…)

Als ob die Macher das geahnt hätten, hat man genau bei den Siegpunkten den Sparstift angesetzt und den einzigen Kritikpunkt in Sachen Material geliefert: Die „Geldscheine“, die als Siegpunkte agieren, sind bei weitem nicht so angenehm zu handhaben wie es etwa Marker (oder der gute alte Siegpunkteblock) wäre.
Aber, sehen wir der Tatsache ins Auge: Das Spiel ist hochgradig unterhaltsam… und es kommt in einer FILMDOSE!!! Wer sind wir, dass wir da über ein paar Scheinchen lästern…
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 8
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: Oliphante
Grafiker: Danilo Moretti
Genre: Party
Zubehör:

Spielplan
150 Karten
Siegpunktscheine im Wert 1, 5 und 10 Punkte
1 "Oscar"-Statue als "Regisseurs"-Anzeiger
1 Spielanleitung

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