Swordfish

Die besten Fischgründe für Schwertfische scheinen im Gebiet vor Neufundland im nördlichen Atlantik zu sein - zumindest wenn man den Einführungsworten der Spielregel zu Swordfish glauben möchte. Die Spieler heuern Kapitäne und Mannschaften an, um diese dann mit gepachteten Schiffen auf große Fahrt zu schicken. Sie befahren die ertragreichsten Fischgründe - immer auf der Suche nach dem ganz großen Fang. Es sollten dann vornehmlich die riesigen Schwertfische sein, die aus den entsprechenden Gebieten gefischt werden. Und fischen heißt in diesem Fall, ähnlich wie bei Jenseits von Theben, das blinde Ziehen aus farbigen Beuteln, in denen je nach Fanggebiet unterschiedlich viele Beutefische drin sind. Je mehr ein Gebiet überfischt ist, desto weniger ist dort zu holen, denn die Population erneuert sich nicht.

Bevor ein Spieler auf große Fahrt gehen kann, muss er in einem der Häfen Halifax, St.John´s, Portland, Portsmouth oder Gloucester (an der Ostküste Kanadas und der USA gelegen) sein gepachtetes Schiff mit allem Notwendigen ausstatten. Bezahlt wird mit Siegpunkten, von denen jeder zu Beginn des Spiels zwanzig an der Zahl besitzt. Je teurer ein Schiff, desto mehr Laderaum für Fisch steht zur Verfügung. Und Größe ist auch gleichbedeutend mit größerer Sturmsicherheit, denn Stürme und ungemütliches Wetter prägen den Teil des Atlantiks, der befahren und befischt werden soll. Vier Ankerpunkte markieren die Fanggebiete auf dem detailreich bebilderten Spielplan und geben mit den dazugehörigen farbigen Bojen an, in welchem Beutel gefischt werden darf. Je weiter ein Fanggebiet von den Häfen entfernt ist, desto größer sind die Erfolgsaussichten auf einen großen Fang – und damit auch auf den höchsten Gewinn beim Verkauf in den Häfen.

Geld ist gleichbedeutend mit Siegpunkten und diese sind im Laufe des Spieles immer wieder auszugeben, um letztlich voranzukommen. Hier muss jeder Spieler die Waage zwischen Einsatz und Ertrag finden, denn um zu den weiter entfernt liegenden Fanggebieten zu gelangen, wird deutlich mehr Zeit benötigt. Das wiederum bedeutet mehr Spielrunden, in denen keine Einnahmen erzielt werden können, weil das entsprechende Schiff eben nicht im Hafen vor Anker liegt und den Fischfang daher nicht auf dem Markt verkaufen kann.

In bestimmten Fanggebieten spielt das Wetter eine besondere Rolle. Mittels entsprechender Karten wird dort die Windstärke bestimmt. Ein starker Sturm kann den kleineren Schiffen dabei durchaus gefährlich werden, da sie abdriften oder gar sinken können. Außerdem beeinflusst das Wetter, ob in einem Gebiet gefischt werden kann oder nicht. Wer den Mut hat, in der Flämischen Kappe, einem Flachwasserbereich ca. 560 km östlich von St. John´s auf Neufundland entfernt, zu fischen, der wird mit einem Bonus zum Ende des Spieles bedacht – wenn man denn, spielerisch gesehen, überlebt hat. Im Film „Der Sturm“ war die Flämische Kappe der letzte Fischgrund für die „Andrea Gail“ mit Kapitän Billy Tyne alias George Clooney, der am Ende den Bonus dann nicht bekam.

Swordfish wird über 15 Runden gespielt, die jeweils in sechs Phasen abgearbeitet werden. Nach der Kaufphase, in der Schiffe in den Häfen gepachtet, Kapitäne und Besatzung angeheuert und Sprit und Köder eingekauft werden können, werden die Schiffe entsprechend ihrer Bewegungsweite über die Ankersymbole zu den Fanggebieten mit den farbigen Bojen gezogen. Es folgt die Überprüfung und Anpassung des vorherrschenden Atlantikwetters, erst danach kann gefischt oder der Vorrat an Köder aufgefüllt werden. Laufen die Schiffe wieder in die Häfen ein, kann der Fang vor Ort entsprechend der Fischmarkttabelle verkauft werden. Danach wird die neue Spielerreihenfolge anhand der Siegpunkte ermittelt und auf der dazugehörigen Leiste entsprechend markiert. Nach 15 Runden ist Schluss und der Spieler mit den meisten Siegpunkten wird Schwertfischkönig!


Spieletester

Fazit

Swordfish gefällt durch seinen Mix aus taktischem Geschick und Glück beim Fischen in den „Fanggebietsbeuteln“. Leider kommt das Spiel auch mit einigem Leerlauf daher, was den Spielspaß um einiges reduziert. In der Bewegungsphase kann jedes Schiff soweit bewegt werden wie auf dem Schiffsmarker angegeben. Mit dem Sprit an Bord kann diese Bewegungsweite vergrößert werden, was natürlich völlig unrealistisch ist, wenn nur die zusätzlichen Felder Sprit kosten und ansonsten ein Kahn ohne Treibstoff auskommt. Das Glück spielt in diesem Spiel leider eine sehr große Rolle, sei es durch das „Erwürfeln“ von Köder oder das „Fischen“ in den Fanggebietsbeuteln. Auf dem Spielfeld kann es ab vier Spielern schon mal eng werden, was das Handling nicht gerade einfach macht. Ansonsten ist das Spielmaterial von guter Qualität, allerdings sind Markierungsplättchen mitunter auch sehr klein und fummelig. Swordfish kommt mit einem neuen und unverbrauchten Thema daher und funktioniert auch sehr gut. Leider ist die thematische Einbindung kein Garant für einen langanhaltenden Spielspaß.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 75 Minuten
Preis: 45,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2013
Genre: Strategie
Zubehör:

1 Spielplan 6 Spielertafeln 6 Vorratskarten 130 Fischplättchen 24 Kapitän- und Mannschaftsfiguren 12 Holzmarker 6 Wertungsplättchen 2 schwarze Holzquader 1 Phasenmarker 4 Fischfangbeutel 1 Würfel mit den Werten 0-5 24 Spritplättchen 24 Köderplättchen 64 Wetterkarten 46 Fischkutterplättchen 4 Marker Flämische Kappe

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7373 Gesellschaftsspiele-,
1668 Videospielrezensionen
2222 Berichte.