Die Damen von Troyes

Zur Spielemesse 2010 in Essen tauchte völlig unvermittelt ein neuer Verlag aus Belgien mit seinem Erstlingswerk Troyes auf. Ohne großes PR-Tamm-Tamm im Vorfeld und mit einer handgezeichneten, recht gewöhnungsbedürftigen Grafik ausgestattet, entwickelte sich das Spiel recht schnell zum Geheimtipp auf der Messe und wusste auch danach auf den Tischen der Vielspieler zu überzeugen. Motor des Spiels sind zum einen die 24 verschiedenfarbigen Würfel, die bestimmte Aktionen erlauben, zum anderen aber auch die 49 Aktions-, Ereignis- und Persönlichkeitskarten.

2011 folgte dann lediglich eine Mini-Erweiterung von vier Karten für Troyes und erst 2012 konnten sich die Fans über die große Erweiterung Die Damen von Troyes zu diesem schönen Spiel freuen. Darin sind fünf verschiedene Module enthalten, welche die Spieler beliebig mit dem in jedem Fall zusätzlich benötigten Grundspiel kombinieren können. Die Module beinhalten im Einzelnen folgende Dinge:
Modul 1 – drei neue Persönlichkeitskarten, welche die bisherigen sechs Persönlichkeitskarten ergänzen können.
Modul 2 – 27 neue Aktionskarten, die die bisherigen 27 Aktionskarten ersetzen oder ergänzen können.
Modul 3 – sechs neue Ereigniskarten, die die bisherigen Ereigniskarten ergänzen können.
Modul 4 – ein violetter Würfel pro Spieler, der als Joker fungiert und nicht von den Mitspielern genutzt bzw. erworben werden darf
Modul 5 – die Stadtmauer. Dieses Modul ist in Die Damen von Troyes die einzige wirkliche Erweiterung, die auch spieltechnisch neue mögliche Entscheidungen mit sich bringt. Auf dem Grundspielplan von Troyes ist eine Stadtmauer zu sehen, die bisher nicht in das Spiel integriert war. Das ändert sich nun. An die vier Stadttore wird jeweils eine Außenaktivitätsgrundplatte angelegt, wobei die Spieler jeweils aus vier möglichen wählen können. Somit ist eine ausreichende Varianz für viele auch in diesem Punkt unterschiedliche Spiele gegeben. Auf der Stadtmauer kann pro Spieler eine Wache von Turm zu Turm patrouillieren. Dabei wird zur Fortbewegung ein Würfel beliebiger Farbe genutzt. Sobald ein Stadttor erreicht wurde, wird für diesen Spieler die zugehörige Außenaktivität frei geschaltet und kann von ihm nach Einsatz eines Klötzchens gemäß den Spielregeln genutzt werden.

Die Module 1 bis 4 machen das Grundspiel durch eine erhöhte Anzahl von auswählbaren Karten oder dem Jokerwürfel lediglich abwechslungsreicher. Erst das Modul 5 bringt eine wirkliche Neuerung ins Spiel, die sich noch dazu nahtlos einfügt. An den grundsätzlichen Spielregeln und –zeiten ändert sich nichts und so kann schon nach kurzer Einarbeitung gespielt werden. Trotzdem ist die Erweiterung vorwiegend für erfahrene Spieler, die schon alle Aktionskarten und die zugehörigen siegpunktträchtigen Kombinationen ausgiebig kennen, interessant. So kommt neuer Schwung und mehr Abwechslung ins Spiel.

Spieletester

07.07.2013

Fazit

Hier kann man nichts falsch machen. Sehr viel Abwechslung und gute Spielbarkeit auf hohem Niveau!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 90 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: Pearl Games
Grafiker: Alexandre Roche
Genre: Taktik
Zubehör:

27 neue Aktionskarten, 6 neue Ereigniskarten, 9 Persönlichkeitskarten, 8 doppelseitige Plättchen zur Erweiterung des Grundspielplans, zusätzliche Geld- und Siegpunktplättchen, 20 große Holzmarker (4x5 in den Spielerfarben), 4 Stadtmauerwachen aus Holz (4x1 in den Spielerfarben), 2 schwarze Würfel, 4 violette Würfel, 2 zusätzliche graue (neutrale) Gefolgsleute, Regelheft, Anhang mit Erklärungen zu den neuen Karten, 4 Spielhilfen zu den Persönlichkeiten

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