Clocks

Alle Jahre wieder freut sich der Rezensent, wenn er auf der "Spiel" den Stand des kleinen belgischen Verlages SandTimer besucht. Nicht viele Kleinverlage schaffen es konstant gute Spiele auf den Markt zu werfen. Zugegeben, SandTimer produzierte (bis dato) keine Spielegranaten, aber solide Familienkost. Ob sich dieses Rezept bei dem neuesten Spiel namens "Clocks" ebenfalls bewährt, soll der geneigte Spieler in der folgenden Rezension erfahren.

Das Spielmaterial:
Hier finden wir nichts Besonderes. Die Spielpläne sind aus solider Pappe und mit ansprechenden Grafikdetails versehen. Leider führen diese in Kombination mit den spielrelevanten Icons manchmal zu einer ungewollten Reizüberflutung. Man muß sich also in den Spielplan erst "einlesen". Die mitgelieferten Würfel sind ebenfalls von durchschnittlicher Qualität (manche Würfelaugen waren unsauber bemalt). Bei den Plastikchips hat man wohl versucht zu sparen und die C-Ware bestellt (unsauberer Guss, unsauber entgratet). All dies klingt jetzt vielleicht nicht besonders gut, aber wenn man bedenkt, dass von großen Verlagen mit weit mehr finanziellen Mitteln das gleiche Material verwendet wird, kann man zufrieden sein.

Der Spielaufbau:
Jeder Spieler erhält einen Spielplan. Dieser ist doppelseitig bedruckt. Auf der einen Seite finden wir die Standardversion des Spiels, auf der anderen die "Profiversion". Laut Anleitung darf im selben Spiel ein Spieler die normale und ein anderer Spieler die Profiseite nutzen. Dies wird mit unterschiedlichem Startgeld kompensiert.
Nun erhält jeder Spieler sein Startkapital (sechs für die Normalspieler, zehn für die Profis).
Der zufällig bestimmte Startspieler erhält die zwei gelben Würfel und den mit den übrigen Würfeln gefüllten Stoffbeutel.

Der Spielablauf:
Das Spiel verläuft in drei Phasen:
  • 1.) Versteigerung der Würfel: Der Startspieler zieht blind soviele Würfel aus dem Beutel wie Spieler am Tisch sitzen PLUS einen und wirft sie. Danach teilt er sie, der Anzahl von Mitspielern entsprechend, in Gruppen. Alle Spieler dürfen nun Geld setzen um eine der Gruppen zu ersteigern.
  • 2.) Hauptspielzug: Die soeben erworbenen Würfel werden nun auf dem Spielbrett platziert. Danach hat jeder Spieler noch eine freie Aktion und kann bei Bedarf noch eine zusätzliche Aktion kaufen. Hierbei gelten jedoch einige zu beachtende Regeln. Man muss seine neu erworbenen Würfel immer im Uhrzeigersinn auf dem Spielbrett verteilen, beginnend mit dem ersten freien Feld. Passt dabei das Würfelergebnis mit der Uhrzeit zusammen, bekommt man eine von zwölf Bonushandlungen. Zeigt der Würfel eine höhere Zahl als die Uhrzeit zu der er gelegt wird, erhält der Spieler die Differenz in Münzen ausbezahlt. Ist das Würfelergebnis niedriger erhält man nichts. Weiters haben die unterschiedlich gefärbten Würfel Sonderfähigkeiten, auf die der Rezensent aber an dieser Stelle nicht näher eingehen möchte.
  • 3.) Neuer Startspieler: Haben alle Spieler ihre Hauptaktion durchgeführt, wird der Startspieler gewechselt. Hat zu diesem Zeitpunkt ein Spieler zwölf Würfel auf seinem Spielplan, erfüllt jedoch nicht die Siegbedingungen, muss er einen belieben Würfel in den Beutel abgeben und erhält als Kompensation eine Münze.
Das Spiel endet wenn entweder ein Spieler auf seinem Spielbrett alle Stundenwerte mit den exakten Würfelaugen in Einklang gebracht hat oder am Ende einer Runde alle Spieler zwölf Würfel auf ihren Spielbrettern ausliegen haben.

Das

Spieletester

26.06.2013

Fazit

Mit "Clocks" hat SandTimer zwar wieder keinen absoluten Top-Titel produziert, aber ein solides Spiel abgeliefert. Die Verwendung von unverbrauchten Spielmechanismen freut den Vielspieler. Leider werden gerade Gelegenheitsspieler von dem doch etwas überladenen wirkenden Spielplan leicht abgeschreckt. Auch dauert es ein wenig, bis man ins Spiel findet. Das ist schade, da gerade Gelegenheitsspieler intuitivere Spiele naturgemäß bevorzugen. Wenn man ein paar Partien gespielt hat, stößt man auf viele Möglichkeiten und Strategien, welche anfangs nicht mal ansatzweise in Sicht waren. Wenn man mal alle Bonusaktionen verinnerlicht hat, kommt einiges an Taktik ins Spiel. Bei "Clocks" können Gelegenheits- wie auch Vielspieler auf ihre Kosten kommen, wenn man bereit ist ein wenig Einarbeitungszeit zu investieren. Abschließend sei noch erwähnt, dass nur im Spiel mit drei und vier Spielern wirklicher Spielspaß aufkommt. Für zwei Spieler macht der Versteigerungsmechanismus einfach zu wenig Sinn. Im Solospiel lassen sich vielleicht ein paar Strategien verfeinern aber das ist dann mehr Arbeit als Spielvergnügen. Die ersten 100 Käufer erhielten goldene Metallwürfel anstatt der zwei gelben Plastikwürfel sowie eine Spielerhilfe.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 35,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: SandTimer
Genre: Versteigerung
Zubehör:

4 doppelseitige Spielpläne 50 Plastikchips (25 silber, 25 gold) 50 Würfel (12 weiße, 12 schwarze, 12 graue, 12 rote, 2 gelbe) 1 Stoffbeutel 1 Regelheft

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