Würfelmania

„Würfel sind was Tolles!“ Sowas oder sowas Ähnliches hat sich wohl Euklid vor knappen 2300 Jahren gedacht. Diesen Grundgedanken fand die Haywire Group schön, deshalb haben sie ihn im Jahre 2007 wieder aufgegriffen und das Spiel DICEcapades auf den Markt gebracht. Das wiederrum fand Amigo so toll, dass sie das Spiel nun, anno 2012, auch auf Deutsch herausgeben. Und dazu gibt’s Würfel. Viele Würfel. Wirklich vieeeeeeeeeeeeeeeeeele…

Spielprinzip

Das Ziel des Spiels ist es, Aufgaben verschiedener Kategorien zu erfüllen, um dann den entsprechenden Wert der Aufgabe weiterzuziehen. Die Kategorie der Aufgaben ist grob durch drei verschiedene Gebiete differenziert, wobei jedes Gebiet zweimal durchwandert werden muss, bevor man am Zielfeld ankommt. Sobald man das geschafft hat, muss man dort noch eine finale Aufgabe erledigen, um das Spiel zu gewinnen.
Activity – Spaß für die ganze Familie seit 1991.

Nein, ganz geklont ist Würfelmania nicht, auch wenn die Parallelen absolut eindeutig sind. Die größten Unterschiede auf einen Blick? Klar!

1. Es spielen keine Teams gegeneinander, sondern jeder gegen jeden (wobei die Anleitung verspricht, dass alle Aufgaben im Team noch lustiger sind… angeblich).
2. Die Aufgabengebiete sind nicht Erklären, Zeichnen und Pantomime, sondern Actionland, Knobelfeld und Quizville und
3. ist da ja noch die Sache mit den Würfeln. So verdammt viele Würfel…

Aber wie werden die denn nun in das Spiel eingebunden? Das hängt wieder ganz von den Gebieten ab.

Im Actionland muss der Spieler irgendwelche Aktionen ausführen. Ein typisches Beispiel wäre: „Nimm 10 Miniwürfel und starte die Sanduhr. Stapel bis zum Ablauf der Zeit alle 10 Miniwürfel“.

In Quizville wird dem Spieler vom Sitznachbar eine Frage gestellt. Kann er diese beantworten, darf er weiterziehen.

Mit Knobelfeld ist das so: Ein tatsächlicher Unterschied zum Actionland ist nicht erkennbar. Außer vielleicht, dass es hier mehr Aufgaben gibt, die rein vom Glück abhängig sind (ja, die gibt es – und nicht mal wenige).

Unten auf jeder Karte sollte stehen, wieviele Felder ein Spieler weiterziehen darf, wenn er die entsprechende Aufgabe erfüllt. Sollte, ist aber leider nicht so, womit wir beim ersten ganz großen Manko von Würfelmania angekommen sind. Die Angaben sind nämlich oft dermaßen undurchsichtig und unlogisch, dass man sich schon fragen muss, was die Autoren da im Kopf hatten. Prinzipiell steht in dem dafür vorgesehenen Feld immer „Hast du’s geschafft?“ und dann eine Angabe. Es ist aber oft durch die Aufgabenstellung vorher nicht klar, wer mit „du“ gemeint ist. Eigentlich ja immer der, der am Zug ist, aber darf der wirklich weiterziehen, wenn wer anderer die Aufgabe schafft? Das mag manchem wie Haarspalterei vorkommen, in meiner Testrunde hat das aber tatsächlich immer wieder für Verwirrung gesorgt. Mit ein wenig drüber reden waren solche Dinge zwar immer schnell geregelt, dennoch hätte man das wohl etwas klarer formulieren können.
Das zweite Problem mit den Angaben ist, dass die Punktevergabe etwas willkürlich erscheint. So erhält man etwa für die Fragen „Wieviele Tage hat ein Schaltjahr?“ und „Wie muss Olivenöl gepresst sein, damit es die Bezeichnung „Nativ Extra“ verdient?“ gleich viele Punkte.

Dieses Ungleichgewicht der Punktevergabe bringt mich gleich zum dritten großen Kritikpunkt: Während einige Aufgaben wirklich Spaß machen, etwas Neues bieten und kreativ sind, trifft das leider auf den Großteil der selbigen nicht zu. Ein Beispiel: 15 von 40 Actionland-Karten besagen, dass man mit dem Farbwürfel würfeln muss und anschließend den zur Farbe zugehörigen Begriff auf der Karte zeichnet. Einmal mehr: Activity lässt grüßen.

Spieletester

26.12.2012

Fazit

Alles in allem hatten wir durchaus unseren Spaß mit Würfelmania. Wirklich neu ist aber das meiste nicht. Hart ausgedrückt: Wirklich gut ist das meiste leider auch nicht. Ja, man kann sich auch mit diesem Partyspiel zum Affen machen und ja, man kommt auch hier in Situationen, die zum Lachen sind und wieder ja, ab und an erfährt man bei den Quizfragen interessante Dinge. Nichtsdestotrotz gibt es auf diesem Gebiet eben sehr viele andere Spiele, die das alles besser können und dabei noch ausbalanciert und klar formuliert sind. Der größte Vorteil von Würfelmania ist vielleicht, dass man sich bestimmt nicht mehr darum sorgen muss, ob man die richtigen Würfel daheim hat – egal für welches Spiel.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 23,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: Amigo
Genre: Party
Zubehör:

1 Spielplan 1 Sanduhr 1 Regelheft 6 Spielfiguren 100 Karten (je 30 Quizville und Knobelfeld, 40 Actionland) 133 Würfel (1 Würfel-Würfel, 1 Farbwürfel, 5 Pokerwürfel, 6 Buchstabenwürfel, 6 Bilderwürfel, 6 weiße 4-seitige Würfel, 6 schwarze 6-seitige Würfel, 6 rote 8-seitige Würfel, 6 blaue 10-seitige Würfel, 6 grüne 12-seitige Würfel, 6 gelbe 20-seitige Würfel, 18 braune 6-seitige Würfel und 60 6-seitige Miniwürfel)

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