Mount Everest

Mit dem kooperativen Abenteuerspiel Mount Everest möchte der Kleinverlag Sunny Games die 2 bis 6 Teilnehmer bei einer Klettertour auf den Gipfel eines Berges zu Zusammenarbeit und Teamwork anleiten. In zwei Varianten kann exemplarisch auf dem Spielbrett mit oder ohne Rücksack geklettert werden.

Der Namensgeber Mount Everest ist bekanntlich mit 8.850 m der höchste Berg der Welt. Er bildet mit seinem Gipfelgrat die Grenze zwischen Nepal und Tibet. Das Spielbrett zeigt ein Bild des Berges mit Besteigungsrouten sowie Ablageflächen für diverse Ausrüstungskarten. Es wird in der Mitte des Tisches platziert und die gelbe Spielfigur (ein simpler Plastikpöppel aus alten Halma-Zeiten) in das Basislager am Fuße des Berges. Die Bewegungs- und Hilfskarten werden jede für sich gemischt und verdeckt neben den Spielplan gelegt. Neben den Start-Hilfskarten werden 6 Bewegungskarten an die Teammitglieder verteilt und die Gipfelerstürmung kann beginnen.

Ziel ist es, gemeinsam den Berg zu bezwingen und heil wieder zum Basislager zurückzukehren. Alternativ kann auch nur die Bergbesteigung ohne Sauerstoff, pardon ohne Rückkehr gespielt werden, um die Sache schneller und einfacher zu gestalten. Als Start für unerfahrene Spieler sicherlich zu empfehlen.
Wer am Zug ist, spielt eine seiner Bewegungskarten aus und bewegt den gelben Pöppel so viele Schritte, wie auf der Karte angegeben. Landet er auf einem blauen Feld, ist er sicher und der nächste Spieler ist an der Reihe. Ein gelbes Dreieck symbolisiert einen Ausrüstungspunkt und der aktive Spieler zieht dann 4 Hilfskarten nach, die unter den Spielern verteilt werden. Befindet sich das Team bereits wieder auf dem Abstieg vom Berg, dürfen auch Hilfskarten vom Spielbrett aufgenommen werden. Landet der Gipfelstürmer auf einem Hindernis, kann entsprechend der dort angegebenen Nummer auf der Ablagefläche des Spielplanes nachgeschaut werden, in welcher Situation er sich befindet und welche Ausrüstungsgegenstände notwendig sind, um das Hindernis zu meistern. Alle Spieler versuchen jetzt gemeinsam, die entsprechende Ausrüstung über ihre Hilfskarten zusammen zu bekommen. Dabei gibt es Karten, die mehrere der geforderten Gegenstände aufweisen und die bei der Zusammenstellung alle zusammen zählen. Sind alle Gegenstände eingesammelt, werden die entsprechenden Karten auf dem Ablagefeld des Spielplanes deponiert. So lange sie dort liegen, kommen die Spieler sicher über das entsprechende Hindernis.
Wenn das Hindernis mangels Ausrüstung nicht überwunden wurde, muss der Bergsteiger-Pöppel bis zum letzten Ausrüstungspunkt zurückgehen und bekommt dort neue Hilfskarten.
Neue Bewegungskarten gibt es erst wieder, wenn keiner der Spieler mehr entsprechende Karten hat. Dann werden 6 Karten nachgezogen und verteilt.
Bleibt das Team unterwegs irgendwo stecken, kann mit der Pfeife ein Notsignal gegeben werden. Dann kommt ein Helikopter und bringt das Team sicher zurück ins Basislager, wo es heiße Schokolade für alle gibt. Hat keiner in der Gruppe eine Pfeife zur Verfügung, reihen sich die Spieler in die Liste der Bergsteiger ein, die ihr Leben am Berg verloren haben.

Um etwas mehr Herausforderung zu bieten, wird der Stapel der Bewegungskarten nur einmal neu gemischt. Ist er auch ein zweites Mal durchgespielt, endet das Spiel, weil die Spieler alle komplett erschöpft sind.

In einer weiteren Spielvariante können die Bergsteiger mit oder ohne Rucksack klettern. Auf den Karten der Ausrüstungsgegenstände ist das Gewicht angegeben und durch die Hintergrundfarbe ist festgelegt, ob für diese Gegenstände ein Rucksack erforderlich ist oder diese am Gürtel getragen oder angezogen werden können. Bei jedem Ausrüstungspunkt entscheidet die Gruppe, ob der nächste Abschnitt mit Rucksack und 12 kg Gepäck oder ohne und nur mit 4 kg Gepäck absolviert werden soll. Da das Klettern mit Rucksack natürlich auch mehr Energie und Kraft kostet, bekommt das Team nur 4 statt der 6 Bewegungskarten.

Spieletester

09.06.2011

Fazit

Der Spielspaß von Mount Everest hielt sich in meinen Spielrunden in sehr engen Grenzen. Die Zusammenstellung der in einer aktuellen Runde befindlichen Karten entpuppte sich als sehr glückslastig und war einer der am häufigsten genannten Kritikpunkte. Wenn dann auch noch während des Aufstieges die Ausrüstungskarten ausgehen, heißt es immer wieder nach unten gehen, um eventuell andere Karten aufzunehmen. Das Material ist von ordentlicher Qualität, wenn auch etwas bieder gestaltet. Der Bergsteiger-Pöppel in der Form einer Halmafigur ist ein Witz, da hätten sich die Macher etwas Schöneres ausdenken können. Irgendwie fällt es mir auch schwer, Mount Everest vom Gefühl her als kooperatives Spiel zu bezeichnen. Letztendlich sind alle Karten der Spieler wie in einem Pool, aus dem sich alle bei Bedarf bedienen können. Keiner wird die Abgabe einer notwendigen Karte verwehren und entweder hat die Gruppe entsprechende Ausrüstungsgegenstände oder nicht. Sicherlich versuchen alle gemeinsam den Gipfel zu erreichen, was wiederum für ein kooperatives Spiel spricht. Bereit zur Zusammenarbeit müssen die Spieler schon sein, also doch kooperativ? Für mich bleibt bei der Nennung des Adjektivs ein Beigeschmack, den ich so nicht näher erklären kann.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 7 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 17,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2009
Verlag: Sunny Games
Autor: Jim Deacove
Zubehör:

1 Spielbrett 30 Bewegungskarten 22 Ausrüstungskarten 8 Teamkarten 1 Team-Spielfigur Spielregeln

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