Langfinger

Wenn es dunkel wird, dann liegen nicht nur die Kinder im Bett, sondern dann sind auch Gauner und anderes Gesindel in den finsteren Gassen unterwegs. Von der Gier, Armut oder auch durch Ehrgeiz getrieben, begeben sich die Gauner in die Stadt um einen guten Coup zu landen. Wer die meisten und teuersten Sachen beim Hehler gut vertickt hat, der hat auch das Spiel gewonnen.

Spielablauf:
Das Spielbrett wird in die Tischmitte gelegt und die Beutekarten, Hehlerkarten und Werkzeugkarten werden verdeckt gemischt und als Stapel am Tischrand positioniert.
Jeder Spieler sucht sich eine Gaunerkarte aus und nimmt sich auch die dazu gehörige Spielfigur und Gaunersteine.

Der Startspieler erhält die Startspielerkarte. Für die erste Spielrunder erhalten die Spieler unterschiedlich viele Werkzeugkarten in die Hand (um so eine Ungleichheit auszubalancieren) – der Startspieler erhält zwei Werkzeugkarten, der linke Nachbar drei und alle anderen Spieler vier.

Es gibt fünf Spielbereiche (City, Villa, Ruine, Museum, Hafen), die reihum jede Spielrunde abgehandelt werden, wenn die Spieler ihre Gaunersteine gesetzt haben.
Aber vor jeder Spielrunde müssen die Kartenpools der jeweiligen Stadtteile aufgefüllt werden.
Bei der City werden Werkzeugkarten der Spieleranzahl entsprechend offen ausgelegt. Bei der Villa und beim Museum werden Beutekarten der entsprechenden Spieleranzahl jeweils verdeckt ausgelegt. Schlußendlich kommen in den Hehlerbereich die entsprechenden Hehlerkarten.

Beim Spielablauf selbst werden die Runden in drei Phasen unterteilt:

  • Gaunersteine setzen: Jeder Spieler darf reihum jeweils einen Gaunerstein setzen, bis alle drei Steine gesetzt wurden. Man darf auch passen.
  • Aktionen ausführen: Jetzt führen die Spieler die jeweiligen Aktionen in den diversen Bereichen aus, wobei nach der gesetzten Steinreihenfolge der Spieler gespielt wird.
    Man handelt die Orte reihum ab.
    • 1. City: Die Spieler dürfen sich hier, nach der Reihenfolge der gesetzten Gaunersteine, zwei Werkzeugkarten aus dem Kartenpool nehmen. Liegen keine Karten mehr aus, gehen die Spieler leer aus. Es gibt Schweißgerät, Hammer, Dietrich, Plan und Zange.
    • 2. Villa: Die Spieler dürfen sich, entsprechend der Reihenfolge der Gaunersteine, eine Beutekarte nehmen, wobei sie mit den entsprechenden Werkzeugkarten zahlen müssen. Jeder Spieler hat seiner Spielfigur entsprechend ein Werkzeug, das er immer mit sich führt und kann diese Werkzeugart zusätzlich zum Erbeuten verwenden. Die Spezialfunktion darf aber nur einmal pro Runde eingesetzt werden.
      Als Beutekarten gibt es Truhen, die man sofort zu Geld machen kann. Man darf seine Spielfigur gleich, entsprechend des Geldwertes, auf der Zählleiste des Spielplans vorwärtsziehen. Die Safe-, Vitrinen- und Säulenkarten müssen beim Hehler zuerst zu Geld gemacht werden, damit man seine Punkte erhält.
      Die Beutekarten haben unterschiedliche Werte, die man erst beim Erstehlen sieht.
    • 3. Ruine: Die Ruine ist eine Tauschbörse, bei der man Werkzeugkarten zu unterschiedlichen Tarifen mit der Spielbank tauschen kann.
    • 4. Museum: Die Aktion wird genau gleich wie in der Villa ausgeführt.
    • 5. Hafen: Dort kann man eine Beutekarte zu Geld machen. Dazu muss die Beuteart von der Beutekarte mit der auf der Hehlerkarte übereinstimmen. Die Hehlerkarte kommt auf den Ablagestapel und die Gaunerfigur fährt auf der Geldleiste die entsprechende Anzahl vorwärts. Ist auf der Hehlerkarte eine Beute doppelt abgebildet, dann darf man in seiner Aktion gleich zwei Beutekarten dieser Art einlösen. Manche Hehlerkarten haben bei einer Beuteart auch zusätzliche Bonuspunkte abgebildet, die man zusätzlich erhält.


Danach werden wieder alle Kartenpools aufgefüllt und die nächste Runde beginnt. Der nächste Spieler ist Startspieler.

Sobald ein Spieler die 20 auf der Geldleiste überschritten hat, wird diese Runde noch zu Ende gespielt. Der Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen.

Spieletester

06.03.2011

Fazit

Langfinger ist ein nettes Spiel und bietet auch ein schönes Gaunerambiente. Mich erinnert das Setzen der Steine ein wenig an Die Säulen der Erde und andere ähnliche Strategiespiele. Daher war wohl auch meine Erwartungshaltung höher und sie hat sich natürlich nicht erfüllt. Langfinger wird definitiv durch das Kartenglück gelenkt, wobei man eben durch das Setzen der Gaunersteine ein paar taktische Optionen hat. Aber das war es schon. Interaktivität zeigt sich dadurch, wer eben wo schneller setzt und wer wem die heiß begehrten Werkzeug- oder Beutekarten wegschnappt. Trotzdem spielt sich Langfinger rund und der Spielmechanismus selbst ist gut ausbalanciert. Trotzdem ist es ein Dahinspielen bis eben jemand gewonnen hat. Also, liebe Strategen, Finger weg! Für Kinder und Familien ist Langfinger absolut tauglich und schön zu spielen, eben aus den oben genannten Gründen. Kinder kommen nicht in diesen gesteigerten Spannungsdruck bis zum Ende des Spiels. Und auch der Ärgerfaktor ist durch das Wegschnappen der Karten erhalten. Cool sind die Zusatzfähigkeiten der einzelnen Gauner, wodurch jeder Spieler eben besondere Vorteile genießt. Für Familien gebe ich den Daumen hoch! Das Spielmaterial ist gut in eine kleine Schachtel verpackt – robust und auch passend zum Thema lieb illustriert. Ein Manko, das in meinen Testrunden öfters bemängelt wurde, ist das kleine Spielbrett. Einerseits gehen sich die Karten knapp alle neben den Spielplanseiten aus, andererseits ist die Zahlenleiste in der Mitte sehr klein. Die Spielzeit ließ sich sehr gut einhalten und war auch für Kinder von der Konzentration her nicht zu lange. Die Spieleranzahl ist erst ab drei Spielern interessant, da zu zweit keine Spannung aufkommt und, obwohl weniger Karten im Spiel sind, man das Gefühl hat, dass der Spielball nur hin und her geschupft wird. In einer Runde von vier oder fünf Spielern merkt man den Wettbewerb um die Beutekarten am besten.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 14,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2009
Verlag: Pegasus Spiele
Grafiker: Claus Stephan
Genre: Glück
Zubehör:

1 Spielplan 1 Startspielerkarte 5 Gaunerkarten 5 Gaunerfiguren 15 Gaunersteine 30 Beutekarten 14 Hehlerkarten 60 Werkzeugkarten 1 Spielanleitung

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