Bad Hollywood

Auch wenn die Oscarverleihung erst vor 2 oder 3 Monaten abgehandelt wurde und erst in 9 oder 10 Monaten wieder kommt, so ist Hollywood doch immer präsent. Auch in dem vorliegenden Kartenspiel, das den Bösewichten Hollywoods huldigt. Schlingel aus 4 Genres (Horror, SF, Thriller, Comic) in 4 Farben sind unterwegs, um Studios zu übernehmen und damit Punkte einzustreichen. Natürlich haben die gegnerischen Spieler, allesamt ebenfalls Paten im Sinne von Filmpaten mit Mafia-Hintergrund, etwas dagegen.

Der Spielaufbau ist je nach Spieleranzahl unterschiedlich und ähnelt einem Propeller mit 2,3 oder 4 Flügeln, der aus Studiokarten ausgelegt wird. Das Spielgefühl ändert sich eigentlich durch die Anzahl der Mitspieler überhaupt nicht. Man hat in jeder Besetzung nahezu gleiche Möglichkeiten oder eben nicht. Die Fotos zur Rezension stammen von einer 4-Spieler-Partie, der Propeller hat damit 4 Flügel und jeder Flügel besteht aus 2 Studiokarten. Studiokarten besitzen einen Übernahmewert, beispielsweise 14-16, und einen Siegpunktwert im Bereich von 1 bis 5, wobei übernahmeresistentere Studios (23-25) den höchsten Siegpunktwert (5) haben. Studios haben an die Helden angepasste Farben, was allerdings nur bei der Endwertung von Interesse ist und jenem Spieler 5 Punkte bringt, der als erster von jeder Studioart eines übernommen hat - der zweite und dritte bekommen noch Trostpreise, der letzte geht leer aus.
Jeder Spieler kämpft in seinem Bereich an zwei Fronten. Um die beiden Studios vor ihm spielt er gegen den Spieler ihm gegenüber, um die beiden Studios links oder rechts von ihm (je nachdem wo er sitzt) spielt er gegen den Spieler links oder rechts von ihm. Gespielt wird mit den Bösewichtkarten, von denen man maximal 4 in der Hand halten darf und zu Spielbeginn nur 2 bekommt.
Dabei gelten folgende Spielregeln:
Man hat in seinem Spielzug 2 Aktionen zur Verfügung. Aktionen sind:
Eine der 3 offen liegenden Bösewichtkarten nachziehen.
Eine Karte oder mehrere gleichfarbige Karten zu einem Studio legen.
Einen Übernahmeversuch starten.

Nachziehen ist wichtig, denn ohne Karten ist nichts zu machen. Dabei macht es Sinn, bedingt durch obige Legeregel, Karten einer Farbe zu sammeln (wird bei maximal 4 Handkarten ohnehin nur eine kleine Sammlung). Im nächsten Zug kann man dann die Sammlung zu einem Studio legen und vielleicht gleich auch noch einen Übernahmeversuch starten, wenn die Summe der eigenen Karten im Übernahmewertebereich des Studios liegt. Dann deckt man eine der 6 Heldenkarten auf und hofft, der aufgedeckte Held killt keinen der eigenen Bösewichte. Denn: gelber Held vertreibt gelbe Bösewichte, blauer Held vertreibt blaue Bösewichte und die Superheldin Laura Soft vertreibt alle Bösewichte des aktiven Spielers an dem umkämpften Studio. Die kleine Azubine, Auszubildende zur Superheldin, ist keine Gefahr und kocht laut Spielregel wunderbaren Kaffee, kann aber sonst noch nicht viel. Aufgedeckte Helden bleiben offen liegen, nach jedem Übernahmeversuch wird jede weitere Übernahme kalkulierbarer. Bis zur fünften, denn danach werden die Helden gemischt und erneut verdeckt ausgelegt.
Kalkulierbarer wird eine Übernahme auch durch die Verwendung der Sonderfähigkeit der Zwerggnome und/oder Aliens. Karten der Werte 4 bis 1 dieser Spezies tragen 1 bis 4 Augen. Ablegen von Karten mit insgesamt 4 Augen – das zählt nicht als Aktion – erlaubt das geheime Ansehen einer Heldenkarte. Leider sind danach die Karten abzulegen.
Mit der Sonderfähigkeit der Zombies und Gangster (Symbol Faust) darf eine beliebige Bösewichtkarte eines Gegenspielers entfernt werden.
Das Spiel endet, wenn die Studiokarten nicht mehr nachgelegt werden können und ein Spieler in seinem Bereich keine Studiokarte mehr hat. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.

Spieletester

05.06.2010

Fazit

Wenn man wie ich die Spielregel oder wie Du die Rezension so liest, denkt man, das könnte ja ganz spannend werden. Leider ist das nicht der Fall. Das Spiel funktioniert, vermag aber weder Spannung aufzubauen noch zu motivieren. Ganz im Gegenteil ist es mitunter eher frustrierend, wenn schon wieder ein Übernahmeversuch gescheitert ist oder man in seinen beiden Aktionen so gar nichts Gescheites tun kann. Zudem sind die Ziffern der Bösewichtkarten (außer jene der Gangster) nicht gut erkennbar und das führt immer wieder zu ärgerlichen Verwechslungen. Letztendlich plätschert die Partie so dahin bis sie aus ist. Niemand wollte sich noch eine zweite Partie antun. Ohje!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 8,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2004
Grafiker: Matthias Catrein
Zubehör:

40 Bösewicht-Karten, 20 Studio-Karten, 6 Filmheld-Karten, Spielanleitung

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