Ägypten im Altertum. Wasserknappheit ist vorherrschend und jeder Bauer versucht seinen Schaduf, seine Wasserpumpe, möglichst nah am Fluss zu bauen. Der Wadi, ein großer Wüstenfluss, der nur kurze Zeit im Jahr Wasser führt, ist ihr Begehr. Sein Wasser und soviel wie möglich davon in der kurzen Zeit auf das fruchtbare Land zu bringen, darum geht es ...

Ein Fluss entsteht

Das Spielfeld in Wadi ist beliebig kombinierbar, für den Anfang gibt die Anleitung ein Basispielfeld (Basisszenario) vor, welches aus mehreren Gabelungen eines Wadi und dem ringsherum anliegenden Land besteht. Jeweils an den Anfangspunkten eines Wadi wird dann eine bestimmte Anzahl an Wasserscheiben platziert, welche das Wasser repräsentieren, das durch die Schadufs aufs Land gepumpt wird.

Wasser, Gold der Wüste


Reihum haben die Spieler pro Runde die Möglichkeit, entweder ein Schaduf zu bauen oder bis zu zweimal Wasser zu pumpen. Anfangs wird man also zwangsweise eines der pro Spieler in siebenfacher Ausfertigung verfügbaren Schadufs bauen müssen, bevor man sich überhaupt ans Pumpen wagen kann.
Abzuwägen ist dabei die Position des eigenen Schadufs, denn es ist nicht nur möglich, Wasserscheiben vom Wadi auf die dem Schaduf benachbarten Landfelder zu pumpen, sondern man kann diese auch von an den Schaduf anliegenden Landfeldern auf andere Landfelder weiterpumpen. Sinn? Nun, wer fies ist, der baut einen Schaduf neben den eines Mitspielers und pumpt dessen bereits mühsam gepumptes Wasser auf seine eigenen Felder um.

Nachdem alle Spieler ihre Züge beendet haben, kommt ein weiteres taktisches Element von Wadi zu tragen: das Bewegen des Flußverlaufes; dadurch bewegen sich vor Beginn der neuen Runde die Wasserscheiben um ein Feld auf dem Wadi, was eine gänzlich neue Ausgangslage für die nächste Runde schafft.

Fruchtbares Land

Befindet sich am Ende einer Runde auf keinem der Flusskärtchen mehr eine Wasserscheibe, so endet das Spiel und die Wertung folgt. Der Sieg wird bei Wadi durch die Anzahl der bewässerten Landplättchen und deren Fruchtbarkeits-Qualität bestimmt, welche durch kleine, aufgemalte Wasserbehälter auf den Landkärtchen repräsentiert wird. Gewertet wird, indem von jedem Schaduf eines Spielers ausgehend, alle erreichbaren und bewässerten Felder mit ihrer Fruchtbarkeits-Qualität multipliziert werden; somit können auch Felder genutzt werden, die an sich von einem gegnerischen Spieler bewässert wurden, solange man in dessen Reichweite nur ein Schaduf gebaut hat.

Spieletester

08.05.2010

Fazit

Wadi ist ein höchst einfaches, unterhaltsames Spiel, mit einer Brise Taktik und einem Häufchen Sadismus kombiniert. Einfacher gesagt: der berühmte Carcassonne ich-ärger-dich-mit-meinem-Zug-und-seh-es-dir-auch-an-Faktor findet sich auch bei Wadi, wobei dieser bei Wadi viel dezenter zutage tritt. Dies liegt vor allem an der Begrenzung des Schaduf-Baues, der Pumpaktionen pro Zug und der Regel, dass auf ein aktuell bewässertes Feld kein Schaduf baubar ist. Züge sind somit sehr wertvoll, ein falscher kann dazu führen, dass man überhaupt von einem ganzen Landteil ausgeschlossen ist, was gerade das Vorausdenken nötig macht. Interessanterweise ist Wadi dabei aber recht schnell zu spielen: Abgesehen vom vielleicht etwas langatmigen Aufbau eines Szenarios (der allerdings kein zwingendes Muss ist) waren unsere Partien allesamt innerhalb von 10-20 Minuten beendet; da man danach nur wieder die Wasserscheiben auf ihren Ausgangspunkt legen muss, war eine Folgepartie häufige Konsequenz. Die auf dem Spiel angegebe Spielzeit von bis zu 40 Minuten, kommt somit wohl nur bei extremen Grüblern zu tragen :-D - oder geht vom Fall der Erstpartie aus. Optisch macht Wadi einen sehr hübschen Eindruck. Ich denke man kann auf meinen Fotos recht gut die stimmungsvolle Atmosphäre eines ausgelegten Wadi-Szenarios erkennen. Die Kärtchen vermitteln einem durch ihre Bemalung den Eindruck, man wäre in einer Steppe oder einer Savanne; ein Effekt, welcher durch die bräunlich-grüne Farbgebung der Kärtchen noch intensiviert wird. Besonders zu erwähnen ist hierbei noch der jedem Spiel beigegebene "Talisman", ein Glas-Gebilde, mit dem der aktuelle Startspieler einer Runde festgehalten wird. Dieser (der Talisman, nicht der Startspieler :-D) ist für jedes Spiel individuell und wurde in Ägypten handgefertigt, was wiederum den atmosphärischen Reiz des Spieles erhöht und einen gedanklich zum letzten Ägypten-Urlaub zurückbringt (vorausgesetzt man war schon mal dort und konnte - wie ich - den Urlaub genießen :-D). Anmerkungen und Updates: Der Autor Martyn F. bietet auf seiner Homepage eine Vielzahl von zusätzlichen Information zu Spiel und Spielmaterial an. Neben interessanten Informationen sind auch neue Spielvarianten, Tipps für die Szenarioerstellung und seit Oktober 2009 auch eine neue Spielregel zu finden. Weiters erhielt Wadi 2008 den Saarländischen Spielepreis.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 25 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2007
Autor: Martyn F.
Genre: Legen
Zubehör:

39 Landkärtchen 17 Wadikärtchen 28 Schadufs 21 Wasserscheiben 1 Talisman aus Glas Spielregeln

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