Zug um Zug - Das Kartenspiel

Zug um Zug goes Kartenspiel! Weg mit dem sperrigen Spielplan, der immer so viel Platz weggenommen hat. Weg mit den Waggons, die ja ihren Platz am Spielplan hatten. Alles was das Spiel in seiner nunmehrigen Form braucht, sind Karten. Wie gehabt sind das Waggonkarten in acht Farben, dazu Lokomotiven als Joker, Zielkarten und - jetzt neu - Bonuskarten.

Die dramatischen Einsparungen am Material müssen doch eine Änderung des Spielablaufes mit sich bringen?! Selbstverständlich! Das Ziel blieb aber dasselbe, nämlich möglichst viele Zielkarten erfüllen und so möglichst viele Punkte sammeln. Genauer betrachtet läuft jetzt alles folgendermaßen ab:
  • Am Beginn seines Zuges muss man Karten von seinem Verschiebebahnhof auf die Reise schicken. Was der Verschiebebahnhof ist? Dazu gleich mehr.

  • Man hat anschließend die Wahl zwischen drei Aktionen, von denen man genau eine ausführen darf: neue Wagenkarten ziehen, neue Zielkarten ziehen oder Karten in den Verschiebebahnhof legen.

Entscheidet man sich neue Wagenkarten zu ziehen, so darf man bis zu zwei Karten vom Stapel und/oder von der offenen Auslage nehmen (Kenner des Brettspiels kennen diesen Vorgang). Ebenso bekannt ist das Ziehen von Zielkarten, wobei man in dieser Version vier Stück zieht aber bei Nichtgefallen auch alle wieder abgeben darf. Wenden wir uns also dem Verschiebebahnhof zu, der ein gänzlich neues Spielelement darstellt. Der Verschiebebahnhof ist eine Auslage, die jeder Spieler vor sich bildet.

Wie kommen Karten in den Verschiebebahnhof?
Man kann dort (in der Aktionsphase) Sets aus mindestens zwei gleichfarbigen Wagenkarten (und Jokern) oder ein Set aus genau drei verschiedenenfarbigen Wagen ablegen. Es gibt aber gewisse Einschränkungen: Man darf keine Farbe dort ablegen, die man selbst oder ein anderer Spieler schon in seinem Verschiebebahnhof hat; außer man legt ein reinfarbiges Set mit mehr Karten als beim Gegner ausliegen, der Gegner muss seine Karte(n) dann entfernen.
Wie kommen Karten aus dem Verschiebebahnhof?
Am Beginn des Spielzuges muss man von jeder Farbe, die man im Verschiebebahnhof hat, eine Karte auf den persönlichen Reisestapel umschichten. Der Reisestapel darf von niemandem angesehen werden, man muss sich also merken was man schon alles dort liegen hat.

Merken? Sind wir jetzt bei Memory?? Nein, so schlimm ist es nicht. Aber wir müssen die Karten ja gewinnbringend einsetzen, das heißt Zielkarten erfüllen! Die Zielkarten zeigen Verbindungen zwischen jeweils zwei US-amerikanischen Städten, wie wir sie aus dem Brettspiel kennen. Die Abstände, und somit die erreichbaren Punkte, wurden beibehalten. Allerdings muss man bei weitem nicht mehr so viele Waggons investieren, wie es am Spielplan der Fall war.

Ein Beispiel: Für die Strecke Chicago-Calgary, für die man ehemals 13 Waggons benötigte, braucht man jetzt nur noch drei Wagen (einen schwarzen, einen gelben, einen lilafarbigen). Trotzdem bekommt man die vollen 13 Punkte, wenn man die Zielkarte erfüllt. Unfair? Nein. Denn erstens ist es jetzt für alle gleich und zweitens hat man ja am Spielplan die sekundäre Punktequelle durch die Linien die man baut (für das Beispiel Chicago-Calgary in Summe 26 Punkte). Die Punkte pro gebautem Waggon sind also in ähnlicher Höhe wie beim Brettspiel.

Wie lange geht eine Partie? Zu zweit und zu dritt spielt man den Wagenstapel einmal durch und macht dann die Wertung. Beim Spiel zu viert ist das nur eine Zwischenwertung, weil der Stapel dann noch ein zweites Mal durchgespielt wird.
Bei der Wertung verteilt man die Wagen des Reisestapels auf die Zielkarten. Natürlich kann ich jeden Wagen nur für eine Strecke nutzen! Erfüllte Zielkarten bringen Pluspunkte, nicht erfüllte Karten sorgen für entsprechenden Punktabzug. Dann kommen noch die Punkte für Bonuskarten hinzu. Diese erhält, wer die großen Städte am öftesten in seinen Fahrplan eingebaut hat. Der Spieler mit den meisten Punkten ist Gewinner.

Spieletester

21.12.2009

Fazit

Obwohl das Zug um Zug Kartenspiel einige Elemente aus dem Brettspiel verwendet, ist der Ablauf gänzlich verschieden. Es gibt keine Überlegungen, welche Teilstrecken man erfüllen muss um größere Städte zu verbinden. Keine Überlegungen, welche Strecken man sich sichern sollte, um gegnerische Verbindungen zu erschweren. Die Interaktion ist also stark zurückgegangen, man kann einzig versuchen, einem Mitspieler seine Karten im Verschiebebahnhof zu "vernichten". Das finde ich eigentlich schade. Vom Platzverbrauch ist man gar nicht so weit vom Brettspiel entfernt, da es zwei Nachziehstapel gibt, eine Auslage von Nachzieh-Waggons, die Auslagen aller Spieler sowie deren Reisestapel... Was allerdings ein großer Vorteil gegenüber dem Brettspiel ist: Der Preis ist zwar nicht als Schnäppchen zu bezeichnen, aber immerhin nur halb so hoch wie beim großen Bruder.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2008
Verlag: Days of Wonder
Autor: Alan R. Moon
Grafiker: Julien Delval
Genre: Glück
Zubehör:

96 Wagenkarten, 46 Zielkarten, 6 Bonuskarten, 1 Regelheft

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