Alexandria

Feuer! Die Große Bibliothek Alexandrias mit dem weltweit vollständigsten Archiv an Wissen und Weisheit brennt!
Doch was war wirklich passiert?
Wurde sie 48 v. Chr. von der Armee Julius Cäsars in Brand gesteckt? War es das Dekret des Kaisers Theodosius, das sie im Jahre 391 n. Chr. auf Glut reduzierte? Oder wurde es während der muslimischen Eroberung Ägyptens im Jahr 642 zerstört?

Zu Spielbeginn wird die Bibliothek aus verschiedenen Raumplättchen und darauf platzierten Möbelstücken errichtet. Durch die jeweilige Ausrichtung der Rückseiten anhand eines Lichtkegels des Leuchtturmes von Alexandria entsteht bei jedem Spiel ein anderer Aufbau. Jeder Held hat zudem einen eigenen Raum, von dem aus er seine Mission startet. Rettungskarten für Bücher, Gegenstände und Personen werden ebenfalls bereitgelegt.

Großbrand am Nil

In diesem asymmetrischen Brettspiel übernehmen die Spieler die Rolle vierer Helden, die jeweils unterschiedliche Ziele während der Vernichtung der Bibliothek von Alexandria haben. Jeder Held besitzt sein eigenes Kartendeck sowie ein Heldentableau, mit denen unterschiedliche Aktionen ausgeführt werden können. Eine Aktion kostet die Helden in der Regel Zeit - aber alle haben nur einen begrenzten Vorrat davon, um sich durch die brennenden Korridore zu bewegen und ihre Ziele zu verfolgen.

Aktiver Spieler wird, wer mit seinem Marker auf dem Zeitstrahl am weitesten links steht und somit noch über die meiste Zeit verfügt. Über einen Zeitraum von fünf Runden verbrennt die Bibliothek zu Asche und verliert dabei pro Runde so viele Räume wie Spieler teilnehmen.

Dubiose Helden

Die vier Helden im Spiel haben jeweils ganz unterschiedliche persönliche Kartendecks, da auch alle ihre eigenen unterschiedlichen Interessen vertreten. So nutzt Neferhotep, seinerzeit als Architekt am Bau der Bibliothek beteiligt, sein Wissen über deren Zustand zu seinem eigenen Vorteil aus. Octavia ist Geheimagentin des römischen Senats und soll neben der Sabotage auch diverse politische Dokumente nach Rom zurückschaffen. Ptolemy versucht als Mitglied der königlichen Garde so viele Besucher, Studenten und Gelehrte wie möglich vor dem Brand zu retten. Tabitha ist eine ehrgeizige Schreiberin, die einzigartige Schätze aus den Flammen der Bibliothek retten möchte, um sie an dubiose Kaufleute zu veräußern.

Jede Runde besteht aus den drei Phasen Aktion, Brand und Aufräumen. Während der Aktionsphase bewegen sich die Helden in der Bibliothek, ziehen Karten nach oder führen Aktionen ihrer eigenen Karten oder des Tableaus aus. Zudem können sie sich abwartend verhalten und auch auf diverse Gegebenheiten reagieren. Dies alles kostet Zeit und wird auf dem Zeitstrahl abgetragen.

Während der Aktionsphase können die Helden sowohl mit den Möbelstücken, als auch mit in der Nähe befindlichen anderen Helden interagieren. Dies kann dabei ganz unterschiedliche Reaktionen auslösen und geht über Karten ziehen, Siegpunkte erhalten, Zeit gewinnen, das Bewegen von Helden oder dem Mischen der abgeworfenen Karten ins eigene Nachziehdeck.

Haben alle Spieler gepasst oder keine Zeit mehr zur Verfügung, beginnt sich das Feuer in der Bibliothek weiter auszubreiten. Entsprechend der Spielerzahl verbrennen Räume, die vom Spielfeld entfernt werden. Darin befindliche Helden werden immer gerettet, weil sie vorher den entsprechenden Raum verlassen.

Ist die Brandphase beendet, werden alle Marker aus den restlichen Räumen und Heldentableaus entfernt und eine neue Runde beginnt. In bestimmten Runden, abhängig wieder von der Spielerzahl, wird vom Deck „Dramatisches Ende”, in das zu Beginn jeder Spieler eine spezielle eigene Karte gelegt hatte, eine Karte gezogen und deren Auswirkungen abgehandelt.

Nach der fünften Runde sind alle Räume der historischen Bibliothek verbrannt und es gewinnt der Spieler, der die meisten Ruhmespunkte sammeln konnte.

Spieletester

20.12.2017

Fazit

Alexandria ist ein kartengesteuertes asymetrisches Brettspiel mit modularem Aufbau. Durch die Karten und den Zeitstrahl sind die Aktionen der Spieler begrenzt. Jedes der vier unterschiedlichen Kartendecks der Helden muss anders gespielt werden, da die Helden nunmal unterschiedliche Ziele verfolgen. Auch durch die Dramatisches-Ende-Karten können die Helden gezielt ihren Ruhmeszuwachs steuern, es ist halt nur die Frage, wann die eigene Karte aufgedeckt wird.

Alexandria benötigt etwas Zeit beim Spielaufbau und auch die einzelnen Rollen der Helden müssen von den Protagonisten erst einmal verinnerlicht sein. Ist dies der Fall, entwickelt sich durchaus ein annehmbares Spiel, bei dem es immer mal wieder zu Überraschungen kommt. Dem Hand-Management kommt hier eine ganz besondere Rolle zu, denn das Nachziehen vom eigenen Deck kostet erstmal nur Zeit. Auch die Bewegungen innerhalb der Räume der Bibliothek sind zeitgekoppelt und sollten wohl durchdacht werden. Interaktionen mit den gegnerischen Helden sind da, beschränken sich aber häufig auf das Wegschnappen von Karten oder der eigenen Ruhmesbereicherung.

Das Material ist von guter Qualität, wobei die vier Helden-Kartendecks ganz außergewöhnlich illustriert sind und ein gewisses Flair rüberbringen.

Das Spiel ist leider nur in englischer Sprache erhältlich!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • tolle Kartenillustrationen

Minus

  • nur auf englisch

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 14 Jahren
Preis: 40,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: LudiCreations
Zubehör:

4 Heldentableaus
4 Sichtschirme
16 Raumplättchen
4 Helden Starträume
48 Heldenkarten
8 Karten „Dramatisches Ende”
45 Rettungskarten
9 Referenzkarten
80 Möbel-Plättchen
4 Feuermarker
1 Wassermarker
6 Gefahrenmarker
4 Zeitmarker
12 Heldenmarker
50 Siepunkte
1 Zeitstrahl
1 Anleitung (in englisch)

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