Lagerstätten

Was war vor Millonen von Jahren? Das wissen wir nicht so genau, denn damals gab es keine Selfies, keine Blogs, ja nicht mal Zeitungen. Also bleibt uns nur eines: Wir graben in tiefen Erdschichten, die Materialien von damals für uns konserviert haben. Allerlei Tiere kommen zum Vorschein, die beeindruckendsten sind wohl die Dinosaurier. Werde selbst zum Forscher: Grab Skelette aus und bring sie in Ausstellungen.

Dieses Spiel wird mit englischsprachiger Anleitung geliefert, eine deutschsprachige gibt es als Download. Für das Spiel werden nur minimale Englischkenntnisse benötigt.

In einem Land vor unserer Zeit...

Dinosaurier lebten in Trias, Jura und Kreidezeit. Diese Epochen begegnen uns im Spiel als Karten unterschiedlicher Gesteinsschichten. In jeder der drei Ausgrabungsstätten sind die Schichten verschieden dick. Kurioserweise muss man in jeder Runde von neuem ganz oben zu graben beginnen. Aber die Arbeit ist nicht umsonst: Man kann sich sicher sein, dass man Teile eines Dinosaurierskeletts findet. Aber welche? Das kann vorab nur der Röntgenblick (ja, auch den gibt es im Spiel!) sagen. Den Röntgenblick zu aktivieren kostet aber Zeit, die dann beim Buddeln fehlt.

Teamwork!

Je mehr Arbeiter an einer Fundstelle graben (egal, welche Spieler diese ausgesandt haben), desto tiefer kommen sie. Wer zuerst da war, darf sich aus den gefundenen Dino-Teilen natürlich bevorzugt aussuchen. Wer mit seinen Funden nicht zufrieden ist, kann diese durch einen Arbeiter abwerfen lassen und so Prestige sammeln. Prestige erhöht das Handkartenlimit für Sedimente bzw. Fossilien. Sedimente? Das sind die ausgegrabenen Teile. Erst mit einer weiteren Arbeiteraktion kann man sie zu Fossilien aufbereiten (aber pro Aktion nur epochenrein) und somit tauglich für Ausstellungen und Museen machen. Übrigens ist es auch möglich, das zu kaufen was andere Spieler (oder man selbst in früheren Runden) weggeworfen hat.

Lohn für die Mühen

Arbeiter können sich umsehen um zu sehen welche Spezies von Dinosaurier für Ausstellungen gerade gefragt ist. Oder sie tragen komplette Skelette (diese bestehen aus zwei bis vier Teilen) ins Museum. Während Ausstellungen einen sofortigen und einmaligen großen Ertrag bringen, gibt es im Museum am Ende jeder Runde kleines Geld. Doch Achtung: Ausstellungen sind exklusiv für mich, während mir ein neues Skelett im Museum die entsprechende Karte abjagen kann. Außerdem kann ich Erträge aus dem Museum nicht beliebig steigern.

Geld regiert die Welt

Nach der achten Runde hat gewonnen, wer das meiste Geld sammeln konnte. Gesammeltes Prestige ist wertlos.

Spieletester

07.05.2018

Fazit

Lagerstätten - ein kurioser Name für ein japanisches Spiel, das ansonsten mit englischsprachiger Ausstattung daherkommt. Egal. Auf jeden Fall ist es ein typisches Worker-Placement-Spiel, in dem man sich überlegen muss, was man mit seinen vier Arbeitern in der aktuellen Runde tun will. Brauche ich neue Ausgrabungsstücke? Graben oder vom „Müll” nehmen? Will ich sie aufbereiten? Museen beliefern? Natürlich beginnt man das Spiel mit Grabungen und der Sondierung von Nachfrage, in der Endphase ist man fast ausschließlich auf Lieferungen aus. Doch Vorsicht: Jede Aktion steht nur in gewissen Anzahlen zur Verfügung, wobei einige mehrfach pro Spieler ausgeführt werden können, ohne sich in die Quere zu kommen. Auffällig ist, dass es hierbei keine Anpassungen an die Spielerzahl gibt: Egal ob zu dritt oder zu fünft (und jeder Spieler mit vier Arbeitern!), man muss sich um zwei Abwurf-/Kaufaktionen, acht Aufbereitungsaktionen, drei Museumsaktionen... matchen. Gerade letzterer Engpass macht es gegen Ende interessant, welchen Platz man sich in der Spielerreihenfolge sichert (das ist ebenfalls eine Arbeiteraktion). Denn wer seine Exponate nicht an den Mann bringt, fällt um die Einkünfte um! Oder verliert sogar welche, wenn ein neueres Skelett einer Spezies angeliefert wird ... Die Gegner zu beobachten ist in diesem Spiel ein Schlüssel zum Erfolg.

Braucht man in Lagerstätten Glück? Auf jeden Fall! Man weiß nicht, wo im Stapel die Einzelteile eines Skeletts liegen. Liegt der letzte fehlende Teil für meine Sammlung gaaaanz unten, so kann ich das in keinster Weise beeinflussen. Ich weiß also nur bedingt, ob es Sinn macht graben zu gehen. Und ich muss ja auch bedenken: Je mehr Assistenten ich ausschicke, desto tiefer dürfen auch die anderen graben. Ich ermögliche ihnen mitunter Zugang zu tieferen Schichten, den sie sonst nicht hätten. Auf der anderen Seite: Wenn mein gesuchter Teil erst ganz am Ende ins Spiel kommt und tief unten im Gestein liegt, kann ich mitunter keinen Zugang mehr dazu (oder nur unter enormem Aufwand, der alle anderen für Profit notwendigen Aktionen unmöglich macht) bekommen.

Die Ausstattung des Spiels ist nüchtern, das schmucklose Cover sticht dadurch aus der Masse heraus. Leider gilt das nicht für den Spielspaß, der mittelmäßig ist. Wer mit dem Gefühl ständig zu wenig Aktionen zu haben nicht klar kommt, könnte ihn sogar noch tiefer ansetzen.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • ungewöhnliches Design

Minus

  • gewählte Sammlungen können unter Umständen nicht vervollständigt werden
  • wenig Anpassung an die Spielerzahl

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 75 bis 120 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Autor: Masaki Suga
Grafiker: Saori Shibata
Zubehör:

1 Spielplan
35 Spielersteine
1 Rundenzählstein
96 Fossilienkarten
15 Museumskarten
15 Nachfragekarten
1 Spielanleitung (englisch)

Eine deutsche Anleitung gibt es als Download

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