Coin Quest

Geld regiert die Welt! Und wo Geld ist, kommt noch mehr hinzu. Nein, ich rede nicht von der Armutsschere. Sondern von Coin Quest!

Die Gilde der Münzsammler

Jeder Spieler repräsentiert einen Sammler, der es auf alte und wertvolle Münzen abgesehen hat. Am Beginn besteht unsere Sammlung aus zehn Münzen, unterteilt in Gold, Silber und Kupfer. Im Auktionsbeutel warten die wertvollen Münzen darauf, ersteigert zu werden. Wobei „ersteigert” in diesem Fall der falsche Ausdruck ist. Vielmehr ist es ein „Zeigt her eure Münzen” und zum Spieler mit der wertvollsten Ausstellung sagt man dann „Nimm du die neue(n) Münze(n), du hast sie verdient!”.

Der Spielablauf

Die Spieler haben ihre Münzsammlung im pannesamtenen Sammelbeutel, fünf Münzen zieht man und legt sie hinter seinen Sichtschirm. Am Spielplan gibt es sechs Gebiete, in denen Münzen oder Prestigepunkte zur Versteigerung gelangen. Die Münzen kommen hierbei aus dem Auktionsbeutel. Mit seinen Münzen belegt man hinter dem Sichtschirm seine Spielertafel, die dieselben sechs Gebiete aufweist wie der Spielplan. Wie viele Münzen man auf welches Feld legt, bleibt einem überlassen. Aber Regel ist, dass man alle fünf (oder durch Aktionen auch mehr) Münzen einsetzen muss. Neben ihrem Wert befähigen nämlich einige Münzen zu Aktionen. Durch sie darf man zusätzliche Münzen ziehen, erhält Siegpunkte, darf wertlose Münzen abwerfen ...

Verteilung der Schätze

Haben alle Spieler gewählt, wird Feld für Feld ausgewertet. Wer hat das meiste Gold geboten? Dieser Spieler erhält den Inhalt des Feldes (Münze(n) bzw. Prestigepunkte). Gibt es beim Gold einen Gleichstand (dazu gehört auch Null vs. Null), wird der Silberwert bzw. in weiterer Folge der Kupferwert verglichen. Führt keine Kategorie eine Entscheidung herbei, bleiben die Münzen auf dem Feld liegen und in der nächsten Runde gibt es entsprechend mehr auf diesem Feld zu holen. Bei Prestigefeldern werden natürlich keine Punkte in die nächste Runde übertragen.

Abschluss einer Runde

Gegen Abgabe von Prestigepunkten darf man eine Münze vom Markt kaufen. Aber nur, wenn man wenigstens eine Auktion gewonnen hat! Gebotene, gewonnene und gekaufte Münzen wandern auf den persönlichen Ablagestapel. Ist der Beutel leer und man sollte Münzen ziehen, werden die Münzen von der Ablage in den Beutel geworfen.

Endwertung

Während des Spiels mat man ja schon ein paar Siegpunkte ersteigert. Zu diesen kommen Punkte für gesammelte Münzen mit entsprechendem Aufdruck. Weiters gibt es Symbolaufdrucke auf den Münzen. Wer hier mehr gleiche Symbole als die Mitspieler hat, erhält weitere Punkte auf sein Konto. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel. Bei Gleistand entscheidet der Wert der besessenen Kupfermünzen vor jenem der Silber bzw. Goldmünzen.

Spiele der Erstausgabe

Wer ein Spiel aus der ersten Auflage hat, findet dort sechs zusätzliche Münzen mit einem Adler, der die Spielestadt Essen symbolisiert. Diese Münzen bilden eine zusätzliche Sammlung, für die es am Spielende Mehrheitspunkte gibt.

Am Spielbeginn, wenn sechs Münzen unbesehen aus dem Auktionsbeutel entfernt werden, muss man beim Spiel mit den Essener Münzen sechs zusätzliche entfernen. So weiß man nie, wie groß eine Sammlung tatsächlich werden kann.

Spieletester

12.03.2017

Fazit

Coin Quest erinnert in einigen Facetten an Dominion: Man hat seine Startsammlung, mittels derer man weitere Objekte für seine Sammlung erwirbt. Man hat immer nur Teile seiner Sammlung zur Verfügung, erst wenn alles durchgespielt wird erhält man wieder den vollen Vorrat. Und man kann relativ wertlose Teile wegwerfen, um im Schnitt höherwertigere Dinge auf der Hand zu halten.

Bei Coin Quest spielt man deutlich weniger Runden als bei Dominion bzw. kommt man viel seltener durch das „Deck”, das man sich baut. Entsprechend ist der Vorteil von Aktionsmünzen relativ gering, man nimmt lieber solche, die Siegpunkte bringen. Hierbei ist zu sagen, dass die Symbolsammlungen relativ leicht verdiente Siegpunkte sind. Das muss man mit Einzelmünzen erst schaffen, was wenige Symbolmünzen zustandebringen!

Leichte Abzüge gibt es für die Münzen, die für den Anfänger nicht ganz so leicht unterscheidbar bzw. nicht intuitiv für Gold und Kupfer gefärbt sind. Die Schriftfarbe der Zahlen (rot(gold) für Gold und grün(span) für Kupfer) ist bedingt eine Hilfe. Die Rückseiten der Auktionsmünzen kann zudem leicht mit denen der Spielerfarbe Gelb verwechselt werden, was beim anfänglichen Sortieren vor Probleme stellen kann. Hier sei allen gesagt: Die Sätze für die Spieler sind durch Buchstaben gekennzeichnet.

Den größten Kritikpunkt muss sich das Spiel dahingegend gefallen lassen, dass jene Spieler einen hohen Vorteil haben, die anfangs mehrere der blinden Auktionen gewinnen. Wer dagegen in den ersten zwei oder drei Runden unglücklich leer ausgeht, kann die Siegchancen gleich begraben. Warum? Ganz einfach: Man gewinnt nicht nur eine (meist wertvolle) Münze mit der man ab der dritten Runde den weniger gut bemittelten Spielern die Sachen leichter wegkauft, man kann noch dazu (wenn man die Prestigepunkte dazu hat) auch noch eine Münze günstigst aus einem kleinen Vorrat wählen. Dieser Vorrat ist nach sieben Käufern leer und wird nicht nachgefüllt! Gelangt man auf diesem Wege zu zwei oder drei Goldmünzen, sind die Spieler mit Startausstattung auf verlorenem Posten wenn es etwas Wertvolles zu ersteigern gäbe. Dieser eklatante Vorteil für die Führenden wirkt sich vor allem bei voller Besetzung aus, weshalb ich Coin Quest nur als Spiel für drei Spieler empfehlen möchte.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Aufmachung weckt Interesse

Minus

  • Aktionsmünzen sind zahnlos
  • Unterscheidbarkeit von Münzen schwierig
  • Starke Vorteile für Führende, aufholen fast unmöglich

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 30 bis 45 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: R&R Games
Autor: Ken Gruhl
Zubehör:

1 Spielplan
5 Spielertafeln
5 Sichtschirme
5 Punkteanzeiger
5 Sammelbeutel
50 Sammelmünzen
1 Auktionsbeutel
46 Aktionsmünzen
1 Spielanleitung

In der Erstausgabe: 6 zusätzliche Sammelmünzen

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