Cavum

In einem geheimnisvollen Berg soll es sagenhafte, herrliche Edelsteine geben. Die Spieler wollen diese Edelsteine abbauen. Sie treiben Stollen in den Berg, errichten Stationen im Berg und Verkaufsniederlassungen in Städten. Sie entdecken Edelsteinadern, schürfen Edelsteine und stellen kunstvollen Schmuck her. Die Spieler sprengen aber auch einzelne Stollen, um den lästigen Konkurrenten das Schürfen so schwer wie möglich zu machen. Für den Verkauf von Schmuck und Edelsteinen, sowie für die Verkaufsniederlassungen in den Städten erhalten die Spieler Erfolgspunkte. Es gewinnt der erfolgreichste Minenbesitzer.

Noch nie ist es mir so schwer gefallen aus einem vorgestanzten Bogen die einzelnen Teile herauszutrennen wie bei Cavum. Denn sogar diese Bögen sind liebevoll gestaltet. Doch dann habe ich mir doch ein Herz gefasst und alle Teile aus den Bögen heraus gedrückt, und auch hier muss ich ein Lob aussprechen: es reichte meist ein leichtes Antippen, fast hatte ich das Gefühl, dass selbst ein Blick ausreichend wäre.

Der erste Blick auf die Spielanleitung ließ mich dann aber doch zusammenzucken. 38 Seiten! Ich wusste zwar, dass Cavum sich nicht an den Gelegenheitsspieler richtet, aber so etwas?! Genaueres Hinschauen brachte dann einen Aha-Effekt. In dem Heft findet man die Anleitung sowohl in deutsch, als auch in englisch, französisch und niederländisch. Die deutsche Anleitung umfasst 9,5 Seiten, wobei 1 Seite dem Spielmaterial und den Vorbereitungen gewidmet ist und sich auf 2 Seiten ein ausführliches Beispiel für 2 Personen befindet, das die zuvor gelesenen Regeln nochmals verdeutlicht. Den Abschluss bildet eine Kurzspielregel.

Jetzt habe ich schon soviel von dem Material und der Verarbeitung geschwärmt, ohne etwas über das Spiel selbst zu verraten. Der Spielplan zeigt einen Berg mit 91 Bergfeldern und 5 Städte rund um den Berg. In diesem Berg legen die Spieler neue Stollen an und schürfen Edelsteine aus den entdeckten Adern. Im Berg und in den vier Städten lassen sich Stationen errichten. Geschürfte Edelsteine können im weiteren Verlauf auch verkauft werden. Für abgebaute Edelsteine und für Stationen in den Städten gibt es Erfolgspunkte, die auf der Erfolgsleiste dargestellt werden. Es gewinnt derjenige, der am Spielende auf der Erfolgsleiste vorne liegt.

Das Spiel läuft in 3 Phasen ab, die jeweils aus 4 Abschnitten bestehen:
1.Reihenfolge ersteigern, Teile und Aufträge nehmen
2.Bauen (Höhlen, Stationen), Edelsteinader entdecken und Edelsteine schürfen
3.Stadtwertung und Einsturz
4.Edelsteine verkaufen

Nach der 3. Phase erfolgen noch 3 Aktionen, bevor das Spiel endet:
1.Stadtwertung
2.Nicht erfüllte Aufträge: Abzug für nicht erfüllte Aufträge
3.Schlussverkauf: die restlichen Edelsteine werden verkauft

Was sich jetzt etwas kompliziert anhört, wird beim ersten Spiel aber recht schnell verinnerlicht. Daher empfiehlt es sich, wie ja auch in der Anleitung erwähnt, beim ersten Spiel nur zwei Phasen zu spielen und dann mit den 3 Aktionen das Spiel abzuschließen. Denn zu Anfang übersieht man doch sehr viele Möglichkeiten, die das Spiel bietet.
Die Regeln sind zwar recht einfach für denjenigen, der schon öfter einmal Kontakt mit Spielen dieser Art hat, aber die im Laufe des Spiels zu treffenden Entscheidungen sind recht vielfältig. Das Spiel überlässt Nichts dem Zufall, es sei denn, man sieht den Mitspieler als Zufall an, denn dieser kann durch seine Aktionen natürlich die sorgsam zurechtgelegte Strategie zunichte machen. Dann gilt es schnell umzudenken.
Mhh, das mit dem Zufall stimmt nicht ganz, schließlich werden die 15 Auftragskarten zu Anfang nicht alle ausgelegt, sondern nur 5 von ihnen. Hier kann Kollege Zufall also schon ein wenig mitsprechen, aber in Anbetracht der weiteren Wahlmöglichkeiten in diesem Spiel kann man diesen klitzekleinen Zufallsfaktor ruhig vernachlässigen.

Spieletester

24.04.2009

Fazit

So richtig übergesprungen ist der Funke dann aber doch nicht. Cavum ist eindeutig ein Spiel für Vielspieler, Grübeln ist hier gefragt und bereits am Anfang muss man seine Strategie festlegen. Diesem Spiel fehlt in meinen Augen die Leichtigkeit, die andere Spiele mit gleicher Zielgruppe haben. Es wirkt auf mich sehr nüchtern, hat aber trotzdem einen gewissen Charme.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 120 Minuten
Preis: 34,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2008
Genre: Strategie
Zubehör:

1 Spielplan, 4 Spielfiguren, 44 Stationen, 62 Höhlenteile, 12 Dynamit-Teile, 18 Edelsteinadern, 8 Kaufoptionen, 4 Schürfkarten, 4 Reihenfolgekarten, 15 Auftragskarten, 12 Zweierchips, 4 Tafeln mit Kurzsspielregeln, 1 Spielregel

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