MinenRäumer

Minenräumer, als Mine Sweeper nahzu jedem Windows-Benutzer sicher bestens bekannt und vertraut, wird hier in einer Brettspielvariante präsentiert. "Ein explosives Denk- und Glücksspiel auf der Suche nach den gegnerischen Minen" steht auf der Spielbeschreibung. Stimmt, kann ich nur sagen, über die Verteilung von Glück und Taktik wird noch zu sprechen sein.

Zuerst zum Spiel für 2 Personen, das schon sehr ans Schifferl versenken erinnert und sogar in der Spielanleitung wird "Schiffe versenken" erwähnt, wenn von den Koordinaten A4 und B6 geredet wird. Man entscheidet zu Spielbeginn, ob man auf 5x5 oder 6x6 Feldern spielt und verteilt auf dem größeren 10, am kleineren Feld 7 Minen. Das kleinere Feld ist für ungeübte Spieler, das größere für die Experten. Hier gleich ein Spieltipp: Man sollte seine Bomben nicht so auf dem Minenfeld verteilen, dass es Koordinaten gibt, die keine einzige angrenzende Bombe aufweisen. Sagt der Gegenspieler B6 und es gibt dort auf den 8 Feldern rund um B6 keine einzige versteckte Bombe, so muss man dem Gegenspieler korrekterweise mit "Null" antworten und der Gegner weiß dann, dass rund um B6 keine Bombe sein kann und hat damit ein großen Wissenvorsprung. Denn, und das muss wirklich in jeder Spielphase beherzigt werden, der Gegenspieler muss immer die richtige Information bekommen, also 2 wenn sich auf den 8 Feldern um das genannte Feld 2 Bomben befinden oder 4, wenn dort 4 Bomben sind. Erwischt ein Spieler, quasi mit einem Schuss ins Blaue, genau eine Bombe, so verliert er einen seiner Minenräumer.
Hat man nach ein paar Versuchen Koordinaten lokalisiert, wo sicher eine Bombe sitzen muss, so sagt man das und wenn man recht hat, ist man dem Sieg einen Schritt näher und man darf nach der nächsten Bombe suchen oder ins Blaue zielen. Sitzt an der Stelle, an der man eine Bombe ansagt, keine - etwa weil man sich verkalkuliert hat - dann hat man sofort verloren. Strenge Regeln herrschen unter den Minenräumern.

Da man zu Beginn des Spiels keinerlei Informationen über die Aufenthalte der gegnerischen Bomben hat, macht es immer wieder mal Bumm! Aber so nach und nach kann man gewisse Schlüsse ziehen und Folgerungen machen und man kennt Felder, auf denen sicher keine Bombe sein kann. Auf diese legt man kleine Steinchen mit Fahnen, also "sicheres Gebiet". Diese Steine mit Fähnchen sind zahlenmäßig etwas knapp ausgefallen, Abhilfe schafft die Verwendung von umgedrehten Zahlensteinchen.

Gegen Ende einer Partie, wenn man schon viel weiß, können aber dennoch einige nebeneinander liegende Felder mit 50% Wahrscheinlichkeit eine Bombe haben. Da man, wenn man an der Reihe ist, einen Tipp abgeben muss, hat man dann die 50/50 Chance, zu explodieren. Und das, obwohl schon fast alle Felder klar sind. Der Spieler mit wenigen Informationen kann dann mitunter einen Sieg einfahren, der völlig unverdient ist und den Langzeitführenden ein wenig frustriert.

Die Solo-Variante ähnelt sehr dem Sudoku, allerdings ohne die entsprechende Kniffligkeit aufzuweisen. Dennoch macht sie Spaß. Mehr Spaß als die 2-Spieler-Variante. 50 Rätsel für das Solo-Spiel sind im Spielanleitungsheft abgedruckt, leider ohne Angabe vom Schwierigkeitsgrad, wie es bei Sudokus Standard ist. Die Frage ist auch,ob sich weitere Rätsel im Internet finden lassen, wenn diese 50 gelöst sind.

Spieletester

26.04.2007

Fazit

Das Spielmaterial ist nicht schön aber OK. Wozu jedoch die Plättchenhalter mit dabei sind, kann ich mir nicht erklären. Wozu sollte man die Plättchen dort einsortieren? Auf dem Tisch ausgebreitet geht's viel einfacher. Auch in der Spieleschachtel verhindern diese Plättchenhalter nicht, dass die Teile wild durcheinander fallen. Ganz gut gelungen ist die Möglichkeit, das Minenfeld zu verkleinern, wenn man das Spiel erst erlernt. 

Insgesamt ist Minenräumer ein sehr glücksabhängiges Spiel, ernsthafte Taktik ist kaum möglich. Natürlich kann man in manchen Situationen klügere und dümmere Züge machen, am besten ist es aber doch wohl im Kinderspielbereich angesiedelt. Erwachsene werden kaum länger Spaß daran haben.

Das Spiel ist von Dario de Toffoli, Leo Colovini und Dario Zaccariotto. Was drei Autoren an diesem Spiel zu tun hatten, kann ich allerdings nicht ganz verstehen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 2
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 18,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2007
Verlag: Clementoni
Genre: Denken
Zubehör:

2 Sichtschirme, 4 Spielbretter, 4 Rahmen zum Spielfeldverkleinern, 40 Minensteine (20 rot, 20 blau), 122 Ziffernplättchen von 0-8 nummeriert, 20 Fähnchen (die sind etwas wenig), 10 Minenräumer (5 rot, 5 blau), 2 Plättchenhalter (unnötig!), Spielregel mit 50 Rätsel + Lösung für das Solo-Spiel

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