Ninja Galaxy

Neugierig auf den angekündigten 3D-Spielplan und seine Umsetzung öffnete ich die Schachtel, doch die 3. Dimension konnte ich nicht finden: Ein ebener Plan! Mit konzentrischen Kreisen als Laufbahnen. Die fehlende Dimension wird offensichtlich aus den gestanzten Löchern, die die Portale verkörpern, darstellen. Juchu - eine Senkung... aber 3D?

Die aus den Löchern gestanzten Scheiben befinden sich übrigens mit in der Schachtel. Warnung an alle: Nicht wegwerfen! Obwohl es in der Anleitung nicht erwähnt ist, braucht man die Scheiben für die Erweiterung Ninja Galaxy - Die Ninja-Meister. Dafür findet sich eine andere Nicht werfen - Warnung in der Anleitung: dass man die enthaltenen Holzsterne nicht werfen soll, da Verletzungsgefahr besteht. Die USA sind unser Vorbild! Fehlt nur noch der Hinweise, dass man die Finger und andere Körperteile nicht durch die gestanzten Löcher stecken soll...

Wenden wir uns dem Spielgeschehen zu: Vier Ninja-Clans kämpfen ums Überleben, da ihre Sonnensysteme ihre Lebensdauer beinahe erschöpft haben. Da das Weltall angeblich nicht groß genug für alle Völker ist, müssen in einem Wettstreit die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Von ihrem Heimatplaneten in den Spielplanecken kommen die Ninjafiguren einzeln auf den äußersten Ring des Spielplans, wenn bestimmte Zahlen gewürfelt werden. Man kann diese Zahlen aber auch zum Ziehen einer bereits eingesetzten Figur verwenden; klingt bisher nach Mensch ärgere dich nicht, wird aber gleich eine Spur interessanter.

Erreicht man ein Feld eigener Farbe, springt man Richtung Spielplanmitte auf den nächsten Ring. Ziel ist es normalerweise, den innersten Ring zu erreichen. Dort nimmt man eine NED (Scheibe mit negativer Energie) auf, deren negative Energie man auf gegnerische Clans lenken möchte. Dazu muss die Ninjafigur die NED zurück auf die äußerste Bahn tragen (eigentlich trägt die NED den Ninja, weil die Figur daraufgestellt wird) und vor dem gegnerischen Sonnensystem zur Detonation bringen. Gelingt dies, ist das Spiel vorüber.

Allerdings kann ein Spiel schon vorzeitig enden, wenn alle Ninjas eines Clans eliminiert wurden. Dies geschieht im Zweikampf, wenn man auf ein bereits besetztes Feld trifft: Entweder vertraut man auf sein handwerkliches Geschick im (Laser-) Schwertkampf, oder man wirf einen Ninjastern. Ersteres besteht aus dem beidseitigen Ausspiel einer Skill-Karte plus Würfelwurf. Zweiteres bedeutet für den Angreifer den Einsatz eines Sterns + Würfelwurf mit einem 12seitigen Würfel, während der Verteidiger nur einen 6seiter benutzen darf; die Siegchance für den Angreifer ist also ungleich höher, aber auch teuer erkauft. Der Sieger des Kampfes ist nun am Zug, dadurch können unter Umständen einige Spieler ausgelassen werden.

Die Sterne haben nämlich noch eine weitere, wichtige Funktion: Sie können blockierte Portale wieder öffnen. Blockieren kann man ein Portal, wenn man auf ein gegnerisches Feld stolpert und einen seiner Blockademarker dort ablegt. Wer sich in einer Ebene komplett blockiert sieht und keine Sterne mehr hat, kann diese Ebene nicht mehr betreten/verlassen!

Spieletester

18.06.2007

Fazit

Die Auffassungen was Sport ist und was nicht, gehen auseinander. Ist ein Spiel über Ninjas wirklich das richtige für einen Verlag, der Sportspiele verlegen will? Ich sage ja! Es heißt ja nicht umsonst KampfSPORT. Ob ein Spiel in dieser Form das Richtige ist? Wohl nicht, weil das Flair der Sportart nicht mal im Ansatz transportiert wird. Viel eher fühlt man sich an Mensch ärgere dich nicht und Malefiz erinnert, die nun wahrlich keine Actionknüller darstellen.

Sehr negativ wurde bewertet, dass der, der den letzten Ninja eines Clans killt, alles erbt. Dies stellt einen nicht zu unterschätzenden Vorteil dar, der oft nicht gerechtfertigt ist. Schließlich wird nur jener Spieler bevorteilt, der den letzten seiner Gattung eliminiert hat; andere Beteiligte gehen leer aus! Dies führt vor allem im Spiel zu dritt zu einer starken Asymmetrie, durch die der Sieger fast schon feststeht. An dieser unbefriedigenden Situation ändert auch die erschienene Erweiterung nichts, in der jeder Figur eine Sondereigenschaft zugewiesen wird.

Somit ist Ninja Galaxy ungleich schwächer zu bewerten als das gelungene Erstlingswerk des Verlages: Fußball Taktik 2006. Auch der Autor hat Verbesserungspotenzial gesichtet und schon eine Handvoll offizieller Regeländerungen auf der Website zum Spiel veröffentlicht.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 9 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2004
Genre: Würfeln
Zubehör:

12 Ninjas, 12 Light Stars, 12 Laserschwertkarten, 12 Portalblocker, 3 Negative Energy Discs, 4 Würfel, 1 Powerwürfel, 1 Spielplan, 4 Ninja Meister-Karten, 1 Ninja Code of Honour (=Spielanleitung)

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