Der Spielplan stellt einen Straßenabschnitt der Reeperbahn, aufgeteilt in 17 kleine Etappen = Schritte, zwischen 2 Bars dar. Die Spieler versuchen nun, Brilli-Lilli oder Schampus-Charly mit Hilfe der Karten in ihre Bar zu locken. Gelingt das, gibt es einen Sieger und das Spiel ist aus. Die rote Lola und der blonde Hans sind dabei behilflich, manchmal dem einen, manchmal dem anderen Spieler.
Brilli-Lilli stellt man in die Mitte des Spielplans (auf den Kanaldeckel), mit einem Feld Abstand werden die beiden Bodyguards (grau und unauffällig) zu beiden Seiten von Brilli-Lilli platziert. Die Rote Lola und der Blonde Hans haben unterschiedliche Spieleigenschaften, es wird daher gelost, welche Figur auf welche Seite zwischen Brilli-Lilli und dem Bodyguard gesetzt wird. Die Karten werden gemischt und jeder bekommt 8 Stück. Pro Zug darf man soviele gleiche Karten spielen wie man will. Am Ende des Zugs ergänzt man wieder auf 8.
Die Karten sind rot mit den Werten 1-5 und einem Kanaldeckel, damit wird die rote Lola gezogen. Die Kanaldeckel-Karte versetzt sie wieder auf den Platz in der Mitte des Spielplans.
Mit den gelben Karten und den Werten 1-3 zieht man den gelben Hans.
Mit den grauen Karten und den Werten 1, 1+1 und >< zieht man die Bodyguards um 1 Feld, je ein Feld oder einen um 2 Felder bzw. die mit der Pfeil-Karte werden beide Bodyguards wieder zur Brilli-Lilli gerückt. Die Brilli-Lilli muss dabei stets zwischen den beiden Bodyguards stehen, der Abstand zu diesen ist egal.
Mit den grünen Karten zieht man Brilli-Lilli um ein Feld, mit 2 gleichzeitg gespielten zieht man die ganze Gruppe Bodyguard - Brilli-Lilli - Bodyguard um ein Feld.
Die Rote Lola und der Blonde Hans haben noch Sonderfähigkeiten. Die verschweige ich hier einfach, sie sind aber reizvoll und machen die Sache sehr taktisch.
Am Ende eines Zuges gibt es je einen Punkt, wenn die Rote Lola oder der Blonde Hans oder ein Bodyguard auf einem der beiden eigenen Bar-Felder steht, außerdem gibt es einen Punkt, wenn sich die ganze Gruppe Bodyguard - Brilli-Lilli - Bodyguard auf der eigenen Spielplanhälfte befindet. Pro Punkt wird Schampus-Charly ein Feld näher zur eigenen Bar gezogen.
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Fazit
1) Den ersten Spielzug zu machen scheint ein Vorteil zu sein. Von 10 Partien gewann 9x der Spieler, der die Partie eröffnete.
2) Das Ende ist nicht ganz befriedigend, wenn der Kartenstapel das zweite Mal durchgespielt wurde und keine der Siegbedingungen erreicht ist. Dann gewinnt der Spieler, auf dessen Seite Brilli-Lilli steht. Das wäre noch OK, nicht aber die Möglichkeit, durch tauschen von bis zu 8 Karten das Spiel zu beenden. Das ist ein bisserl "unerotisch". Wir tüfteln noch an einem besseren Spielende.
3) Ein bisserl hat das Spiel an How Ruck von Richard Borg erinnert, das Hin und Her zwischen den Bars ähnelt ja wirklich dem Seilziehen.
4) Die Karten-Rückseite ist leider in ähnlichem grau gehalten wie die Bodyguard-Karten. Sind solche Karten verdreht im Stapel sieht man das schlecht.
5) Der Ablagestapel muss beim Neumischen sehr gut gemischt werden. Sonst bleiben die oft kleinen Stapel gleicher Karten erhalten so wie sie gespielt wurden. Besser ist, so machen wir es, dass wir gleich beim Spielen 4 Ablagestapel bilden und die Karten auf die 4 Stapel verteilen. Beim Mischen hat man dann bereits eine gute Kartenmischung, wenn man die 4 Stapel aufeinanderlegt.
Insgesamt aber ein nettes, flottes Spielchen aus meiner Lieblingsreihe, der Kosmos für 2 - Serie.
Plus
Minus
Besucherkommentare
Wir haben uns die Reeperbahn vor ein paar Tagen beim nahe gelegenen Spieleverleih ausgeborgt und erst nach zahlreichen Spielen wieder zurück gebracht.
Eigentlich hat uns das Spiel auch von Anfang an gut gefallen, doch stellten wir uns nach der 2. oder 3. Runde die Frage, ob der Sieger nicht doch eher durch Glück als durch großartige Strategie ermittelt werden würde.
Das Fazit haben wir dann nach etwa 10 Runden, die uns mit oder ohne durchdachter Strategie sehr gut gefallen haben, gefunden. Taktisch klug zu spielen ist durchaus möglich, allerdings eher im Bezug auf die einzelnen Spielzüge als im Gesamtkontext. Weit voraus zu denken, macht selten einen Sinn. Vor allem wenn der Gegner beginnt, denn dann ist man meist recht schnell einen Zug im Rückstand.
Echten Kritikpunkt/Verbesserungsvorschlag haben wir nur einen. Da der blonde Hans auf deiner Seite ebenso ein Vorteil ist, wie die damit begonnene Berechtigung, das Spiel zu eröffnen, sollte vielleicht eher der Spieler beginnen dürfen, der die rote Lola auf seiner Seite hat.
So oder so, ein wirklich gutes, wenn auch kleines Spiel für zwei Spieler. Und wenn ein Spiel mit jeder Runde mehr Spaß macht als in der davor, kann das nur ein gutes Zeichen sein.
Wirklich gelungen! :)
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Details
1 Spieplan, 6 Spielfiguren (Brilli-Lilli, Schampus-Charly, 2 Bodyguards, die Rote Lola, der Blonde Hans), 55 Spielkarten
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