Der Film hat durchaus optische Stärken, leider jedoch arbeitet das Drehbuch viel zu auffällig dieser visuellen Wirkung zu, anstatt sich auf die Erzählung einer stringenten Geschichte zu konzentrieren.
Da der Story und den handelnden Personen überhaupt keine Logik mehr innewohnt, bleibt wie gesagt nur noch, sich darauf einzulassen, dass die Star Wars-Reihe nicht mit seinem Publikum mitgewachsen ist und seit der "Rückkehr der Jedi-Ritter" ihren Kinderschuhen nicht entwachsen will. Rühmliche Ausnahme dabei: "Rogue One". Dieser Film hat gezeigt, was im Star Wars-Universum tatsächlich möglich wäre.
In Erinnerung wird mir von "Die letzten Jedi" John Williams' starker Score bleiben, der noch einmal all seine Kraft und all sein Können aufbietet und mit vielerlei Referenzmaterial an die Original-Trilogie und damit sein filmmusikalisches Hauptschaffen erinnert. Ein wenig scheint es mir, als hätte er sich mit diesem Score ein Denkmal setzen wollen, wohl wissend, dass er für den abschließenden dritten Teil womöglich nicht mehr zur Verfügung stehen wird.
Nach den nun vorliegenden ersten beiden Teilen der dritten Trilogie hat sich mein Eindruck verfestigt, dass es eine schlechte Entscheidung des Studios war, an den Original-Charakteren festzuhalten. Dadurch gibt es offenbar zu wenige Möglichkeiten, die Story in interessanter Art und Weise voranzutreiben. Hoth, Dagobah, Yavin 4: All diese Schauplätze tauchen in Teil VIII - zwar unter anderem Namen und in anderem Kontext - wieder auf.
Für das Publikum ist die Wiederholung ganzer Handlungsstränge, die es schon aus der Original-Trilogie kennt, auch in Teil VIII mühelos erkennbar. Es fehlt die Inspiration der Drehbuchschreiber ebenso wie der Mut des Studios, die Geschichte weiterzuentwickeln. Rebellion und Imperium gründen sich unentwegt neu und treten in einem ewigen Kampf gegeneinander an. Man hat den Eindruck, dass beide Seiten den Grund dafür gar nicht mehr benennen können. Die ewige Schlacht tobt, um den Individuen einer ganzen Galaxis ihre Freiheit wiederzugeben. Doch das Schicksal dieser Individuen und Rassen bleibt nach wie vor unsichtbar, dem Zuseher wird der Blick auf diese geknechteten Völker verweigert. Gibt es sie überhaupt? Wem fehlt es an welchen Freiheiten?
Rebellen und Imperium stehen sich im Raum zwischen den Sternen ebenso gegenüber wie auf verlassenen Planeten. Nirgendwo dort, wo der Kampf zwischen beiden Parteien tobt, ist Zivilbevölkerung zu sehen. Mittlerweile fehlt es der Geschichte ebenso wie deren Hauptcharakteren an Motivation. Alles ist gefangen in dem einen Gedanken, Schlachten zu schlagen. Der Zweck ist längst verloren gegangen, uninteressant geworden. Das ist dann insgesamt doch viel zu wenig, als dass daraus ein sehenswerter Film entstehen könnte. Oder wenigstens ein unterhaltsamer.
Währenddessen scheitern die Jedi nach wie vor daran, endlich auszusterben. Schade eigentlich.
Mit "Jar Jar Binks" und den unseligen "Ewoks" als große Ausnahme (letztgenannte aber schon mit gewissen Einschränkungen) hat sich im Star Wars-Universum noch niemand lächerlicher verhalten als Snoke, Oberster Anführer der Ersten Ordnung und Vice Admiral Holdo, eine der ranghöchsten Führungsoffiziere der Rebellenallianz. Niemals zuvor wurden Entscheidungsträger in Form solch absoluter Vollbirnen und vollkommender Lächerlichkeit dargestellt.

Möge die Macht mit Dir sein, Carrie Fisher!
(Mit Deiner Supergirl-Einlage hat Dir der Regisseur wahrlich den schlechtesten aller Dienste geleistet. Du hättest Dir nicht verdient, dass Deine Fans diese eine abgrundtief miese Szene, in der sich die vollständige kreative Hilflosigkeit des Films manifestiert, in Erinnerung behalten. Einfach nur erbärmlich!)