Jo, ein paar Tipps hätte ich auch noch. Natürlich ist das sehr davon abhänig, wie lang eine Partie dauern darf und ob Spiele, bei denen man doch aufmerksam mitdenken muss, willkommen sind oder eben nicht. Aber ich versuche mich auch mal (Reihung ist rein zufällig und keine Rangfolge):
Dixit wurde ja schon genannt. Einfache Regeln, aber unendliche viele Wege, ein Spiel zu spielen. Selten ist die Gratwanderung zwischen klarer Struktur und kreativer, freier Spielweise so gut gelungen.
Hier verlinkt in der Version für bis zu zwölf Spielende.
Spieldauer: Flexibel, ein volles Spiel ca. 60 Min, Anspruch: 1/5
Das vielleicht lustigste Würfel-Brettspiel, das es gibt. Die Spielenden versuchen gemeinsam, sich durch ein Verlies voller fieser Monster zu kämpfen. Um den finsteren Gesellen Schaden zuzufügen, wird auf eine Zielscheibe gewürfelt. Aber nicht ganz normal, neeeein! Versucht mal, mit verbundenen Augen einen Würfel aus der vollen Drehung und mit mindestens einer Berührung auf dem Tisch auf diese Zielscheibe zu würfeln! Willkommen in
Dungeon Fighter.
Spieldauer: ca. 75 Min, Anspruch: 4/5
Kuhhandel ist ein großer Klassiker unter den Kartenspielen. Jeder Spielende versucht, sein Vieh möglichst gewinnbringend zu versteigern - und anderes möglichst billig zu ersteigern. Dass es dabei bisweilen hektisch zugeht, versteht sich von selbst.
Spieldauer: 30-40 Min, Anspruch: 2/5
Das Spiel des Jahres 2016,
Codenames. Die Kreation eines meiner persönlichen Lieblingsautoren, Vlaada Chvatil. Hier treten zwei Teams gegeneinander an. In jedem Team gibt es einen Beratenden, der seinem Team aus einem vorgegebenen Wörterset einige zuschanzen muss - dafür darf er aber nur wenige Wörter verwenden. Das Problem: Das andere Team sucht Wörter aus dem selben Wörterset. Und was man gar nicht will, ist, dass das eigene Team ein Wort des anderen Teams aufdeckt.
Spieldauer: 20-30 Min, Anspruch: 1/5
Auch das Spiel des Jahres 2013 passt hier rein. Japan feiert. Und das, wie es sich gehört, mit Feuerwerk. Bei
Hanabi versuchen die Spielenden gemeinsam, ein legendäres Feuerwerk umzusetzen. Leider wissen wir dabei aber immer nur, was unsere Mitspieler für Karten haben. Unsere eigenen sehen wir nie. Folgerichtig geht es im weiteren Spiel darum, sich gegenseitig mit Hinweisen zu unterstützen und die Feuerwerkskarten möglichst gut geplant auszuspielen.
Spieldauer: 20 Min, Anspruch: 2/5
Wenn man überhaupt keine Idee für einen guten Spielenamen hat, dann nennt man es einfach "Das Spiel".
The Game ist ebenfalls ein kooperatives Kartenspiel, bei dem die Spielenden gemeinsam versuchen, genau 99 Karten mit den Nummern 1 bis 99 auszuspielen. Dafür gibt es aber strikte Regeln, und die bringen das Hirn bisweilen ganz schön zum Rauchen.
Spieldauer: 20-30 Min, Anspruch: 3/5
Theoretisch romantischer, praktisch aber sehr viel konfrontativer geht es bei
Love Letter zu. Hier haben es sich alle Spielenden zum Ziel gesetzt, ihren Liebesbrief in der Rangordnung möglichst weit, am besten bis zur Prinzessin zu lotsen. Dafür spielen sie reihum einen ihrer Vertrauten aus. Dieses Spiel zeigt, was für eine Spieltiefe man mit nur 16 Karten und simpelstem Spielaufbau kreieren kann.
Spieldauer: 20 Min, Anspruch: 2/5
Sehr viel unschicklicher sind wir bei
Ugga Buuga zugange. Dieses Spiel punktet mit einer unglaublich witzigen Kombination aus animalischen Urlauten, wilder Gestik und ursprünglichen Gesichtsausdrücken bei einer Merk-Mechanik à la "Ich packe meinen Koffer". Man kann mir jetzt vorwerfen, das ich kindlich wäre, aber das macht nun mal richtig Spaß. Ugga! Spieldauer:
15 Min, Anspruch: 1/5
Besonders für die älteren Semester unterhaltsam wäre
Zum blauen Drachen. Hier schlüpfen alle Spielenden in die Rolle eines Helden, der nach einem langen, harten Tag in irgendwelchen Katakomben, schwitzend und um sein oder ihr Leben kämpfend, in sein Heimatdorf kommt und nur noch eines will: In die Taverne gehen und ein Getränk nach dem anderen kippen. Und wie das in einem Dorf so ist, trifft man dann vor Ort eh irgendwen. Und natürlich will wieder jeder der Trinkfesteste sein. Das werden wir ja sehen...
Spieldauer: 40 Min, Anspruch: 3/5
Last but not least:
Mysterium. Die Einarbeitung mag hier ähnlich wie beim oben erwähnten Dungeon Fighter ein wenig länger sein, aber das ist es wert. Hier verkörpert ein Spielender den Geist eines Verstorbenen, der sich dummerweise nicht mehr daran erinnern kann, was ihn sein Leben gekostet hat. Alle anderen Spielenden schlüpfen in die Rolle von Medien, die versuchen die Umstände des Todes aufzudecken. Gemeinsam versuchen alle den Hergang des Todes (Spoiler: Es ist ein Mord) zu rekonstruieren und mit Hilfe von Visionen, die der Geist in Kartenform entsendet, auf Täter, Tatort und Tatwaffe zu kommen.
Spieldauer: 60 Min, Anspruch: 4/5