Kanban

Die hier vorgestellte Version ist die englischsprachige, eine deutsche ist beim Schwerkraft Verlag erhältlich. Im Prinzip unterscheidet sich nur das Regelheft, da der Spielablauf sprachneutral ist.
See English summary below.

Die Kanban-Methode wurde im Toyota-Konzern etabliert, um den Produktionsprozess effizienter zu gestalten. Sie war von solch durchschlagendem Erfolg, dass sie heute auf der ganzen Welt Anwendung findet. Im gleichnamigen Spiel Kanban finden wir uns als kleiner Manager, wie könnte es anders sein, in einem Autowerk wieder. Die zur Verfügung stehende Zeit will natürlich optimal genutzt werden, damit die Chefmanagerin zufriedengestellt ist (Facelift der Produktpalette, reibungslose Produktion etc.). Gleichzeitig soll aber die eigene Karriere vorangetrieben werden, was unter anderem durch Schulungen passiert. Schulungen verbrauchen aber Zeit, ebenso die Meetings die mit steigender Position länger werden. Aber genau das ist es, was wir als Ziel haben: Weg aus der Produktion, hinein in das Leben als Bürohengst! Nur so kann man maximalen Einfluss ausüben.

Das Spiel läuft über mehrere Runden. Jede Runde unterteilt sich in Planung und Ausführung. Bereits das Planen ist trickreich, da einige Regeln zu beachten sind: Die Arbeitsbereiche sind eine Linie am Spielplan. Es darf immer zuerst den nächsten Arbeitsplatz wählen, wer in der vorigen Runde auf dieser Leiste weiter links war. Figuren werden aber erst bewegt, wenn sie an der Reihe sind sich ihren nächsten Tätigkeitsbereich zu wählen! In jeder Runde muss man in einer anderen Abteilung arbeiten als in der vorigen. Man kann nur freie Arbeitsplätze wählen, in dieser Runde bereits gewählte oder durch rechts stehende Figuren aus der vorigen Runde belegte Positionen sind somit tabu. Hinzu kommt die Managerin, die durch das Unternehmen patrouilliert und ebenfalls Plätze versperrt.

Hat jeder Arbeiter einen neuen Standplatz, wird gearbeitet. Wie viel Zeit man verbraucht, sagt der gewählte Standplatz aus. Nicht verbrauchte Zeit des aktuellen Tages kann später vielleicht wieder eingesetzt werden; quasi haben wir eine Art Gleitzeit. Natürlich kann man an einem Tag nicht beliebig viel arbeiten, die Gewerkschaft sorgt für ausreichend Schlaf. Das Verbrauchen angesparter Zeit wirkt sich jedoch negativ auf meine Belohnung aus, wenn die Managerin in meiner aktuellen Abteilung nach dem Rechten sieht. Belohnung? Ja! Aber nur für jene Spieler die sich schon entsprechend fortgebildet haben. Etwas untypisch ist die Reihenfolgebestimmung: Stehen Spieler auf derselben Stufe, so gilt jener als besser ausgebildet der die Stufe später erreicht hat. Die Erklärung ist gemäß dem Autor des Spiels einfach: Ein Spieler bekommt seine Ausbildung und profitiert zusätzlich vom Know-how das sich ein alteingesessener Kollege aufgebaut hat. Eine weitere Möglichkeit des Wissensaufbaus ist das Heimstudium. Daheim gesammeltes Wissen kann später in den Abteilungen benutzt werden.

Fortbildungen sind nicht nur für mögliche Boni durch die Managerin wichtig sondern steigern auch die Möglichkeiten der Spieler. Eine Fortbildung kann zum Beispiel zusätzliche Lagerplätze erschließen oder Garagen freischalten.
Garagen! Ein gutes Stichwort. Darum geht es ja am Ende: Wir wollen Autos bauen! Die rollen vom Fließband, wenn die entsprechenden Bauteile zur Verfügung gestellt werden (das System im Spiel ist etwas trickreicher, aber Details würden hier nur verwirren bzw. langweilen). Ein fertiggestelltes Auto bringt dem aktiven Spieler sofort Punkte und eventuell einen Platz im nächsten Meeting. Bevor das Auto in einem späteren Zug an einen Spieler gehen kann (das muss nicht der sein der es fertiggestellt hat), muss es natürlich auf die Teststrecke. Das dortige Führungsauto bzw. dessen Standort bestimmt den Zeitpunkt von Meetings.

In Meetings muss jeder Spieler eines seiner Projekte von der Hand auslegen. Damit wird es für alle Spieler zur Wertung freigeschaltet. Projekte zu werten ist optional. Doch Vorsicht: Die Managerin will nicht ständig dasselbe hören! Darum ist es umso lukrativer zu werten, je früher man an die Reihe kommt. Zudem hat jedes Projekt eine maximale Anzahl von Wertungen. Andererseits will gut überlegt werden in welche Wertungen ich investiere, da die hierfür notwendigen Sitze im Meeting während der Aktionsrunden hart erarbeitet sein wollen.

Jedes Mal wenn die Managerin ihren Rundgang beendet hat und in ihrem Büro angekommen ist, endet eine Arbeitswoche. Zu diesem Zeitpunkt gibt es eine kleine Wertung. Das Spiel endet, wenn zwei Arbeitswochen absolviert und drei Meetings abgehalten wurden (bzw. umgekehrt). Nun gibt es eine große Wertung! Übrige Zeit und Bauteile, fertige Autos, Ausbildungen, auf Herz und Nieren getestete Innovationen und viele andere Dinge bringen Punkte. Wer in der Addition die meisten Punkte hat, darf sich über den Sieg freuen.