Kitchen Garden

„Was versteht man unter dem einfachen Abstoß?“

a) Der Fußballtormann bringt den Ball mit dem Fuß wieder ins Spiel
b) Der Rückenschwimmer stößt sich nach der Wende mit den Beinen vom Beckenrand ab
c) Der Anblick eines sehr hässlichen Flecks auf der neuen Hose
d) Der Ablagestapel beim Spiel „Küchengarten“ in der deutschen Übersetzung

Nicht einfach, das sehe ich schon ein.
Nehmen wir den 50/50 – Joker.
Es bleiben noch b) und d).
Verflixt, eigentlich hatte ich Antwort a) ganz oben auf meiner Wahrscheinlichkeitsliste.

b) Der Rückenschwimmer stößt sich nach der Wende mit den Beinen vom Beckenrand ab
d) Der Ablagestapel beim Spiel „Küchengarten“

Da muss ich noch meinen Telefonjoker anrufen.
„Lieber Andrey Kolupaev, was versteht man unter dem einfachen Abstoß? Wenn sich der Rückenschwimmer nach der Wende mit den Beinen vom Beckenrand abstößt ODER heißt der Ablagestapel im Spiel „Küchengarten“ in der deutschen Übersetzung so?“
„Lieber Jörg, sorry, aber da kann ich nicht helfen. Was ich aber weiß: In der englischen Regel heißt der Ablagestapel ordinary discard pile".

Vier verschiedene Pflanzen stehen jedem Gärtner zur Verfügung. Die Beetaufteilung für die 4-Felder-Wirtschaft schreibt genau vor, in welcher Menge und welcher Aufteilung diese Pflanzen auf die Beete zu verteilen sind. Erdbeeren, Kohl, Kürbisse und Rüben stehen auf Karten zur Verfügung. Es gibt kleine, mittlere und große Samentüten mit einer, zwei oder drei Pflanzen. Jeder Spieler beginnt mit vier Handkarten vom Nachziehstapel.

In diesen Stapel sind auch der Knecht und der Faulpelz eingemischt. Zusätzlich taucht Unkraut auf. Auch am Markt, der aus sechs offenen Karten besteht und ebenso vom Nachziehstapel gespeist wird, sind neben den vier Feldfrüchten auch die erwähnten Sonderkarten anzutreffen.
Mit Unkraut stört man natürlich die Anbau-Ordnung eines fremden Gärtners. Verunkrautete Beete sind jedem Agrarwirt ein Dorn im Auge, der Knecht schafft Abhilfe und jätet das Unkraut.
Der Faulpelz verschafft einem Gegenspieler eine gärtnerische Verschnaufpause, er muss einmal aussetzen. Mit dem Knecht kann der Faulpelz allerdings sofort egalisiert werden.

Mit der Krähe, einer von drei privaten Spezialkarten, kann der Faulpelz sogar zu einem Dieb umgeschult werden und eine Karte vom Beet eines Gegenspielers klauen. Der Markttag ermöglicht die komplette Neubestückung des Markts mit sechs Karten und den Austausch von bis zu zwei davon gegen Handkarten. Der Festtag zwingt jeden Spieler drei Handkarten auf den "einfachen Abstoß" abzuwerfen und drei vom Stapel nachzuziehen. Glücklich, wer vor dem Festtag weniger als drei Karten hat.
Der Clou der Karten Krähe, Markttag und Festtag ist, dass man eine benutzte Karte erst wieder zur Verfügung hat, wenn alle Spieler diese Karte benutzt haben. Besteht für die anderen oder zumindest für einen Spieler keine Notwendigkeit die Krähe zu spielen, müssen die anderen eben warten und warten. Eine böse Sache, die im Spiel zu Zweit etwas weniger knackig daherkommt.

Pro Spielzug hat ein Spieler eigentlich nur eine Aktion zur Verfügung. Eine Karte vom Nachziehstapel ziehen, eine Handkarte auf einem eigenen Feld anbauen, Unkraut beim Gegner pflanzen, Unkraut mit dem Knecht jäten oder eine Handkarte am Markt 1:1 tauschen.
Anstatt dieser einfachen Aktionen kann auch eine private Spezialkarte gespielt werden.
Die Krähe, in dieser Phase gespielt, erlaubt das Ziehen einer Karte aus "dem einfachen Abstoß".
Mehr als eine Aktion kann sich der Spieler verschaffen, wenn er vor seinem Spielzug in der "Phase der Konditionen" eine oder zwei Spezialkarten ohne Nutzung abwirft.

Am Ende des Spielzugs wird die Scheune aufgeräumt, darunter ist die Reduktion der Handkarten auf vier Stück zu verstehen. Das kommt aber recht selten vor, meist herrscht Handkartenknappheit.
Hat ein Spieler in dieser Phase seine vier Felder mit neun Karten nach Vorschrift bestückt, gewinnt er sofort.
Bei uns zu Hause ist das zumeist Edith. Kunststück, bepflanzt sie doch auch unseren wirklichen Garten mit Paradeiser, Kürbis, Erdbeeren, Chilli, Paprika und auch mit Unkraut. Mit Brennnesseln zum Beispiel. Die Schmetterlinge danken es ihr.

Spieletester

03.02.2014

Fazit

– Gärtnern ohne Spaten! Gärtner sind zumeist gemütliche Menschen, es sei denn das Unkraut übernimmt die Herrschaft im Garten oder die reifen Früchte werden von Strauchdieben geklaut. Genau diese beiden Möglichkeiten aber machen einen Teil des Spielspaßes aus und erinnern mich an Leg‘ das Rohr, einen alten Klassiker von Parker. Sonst ist ein wenig Kartenlogistik und Kartenglück nötig. Alles in richtigem Verhältnis. Kitchen Garden ist ein nettes Spiel mit einer kreativen deutschen Übersetzung.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 13,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: Right Games
Grafiker: Sergej Platunow
Zubehör:

74 Karten, 4 Anbau-Vorgaben, Spielanleitung (englisch, deutsch)

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