The Outcast Heroes

Dieses Spiel ist nur auf Englisch (und Polnisch) erhätlich.

Because they lived by the law of the wolf...

Der junge polnische Verlag Fabryka Gier Historycznych, auf Englisch Historical Games Factory, hat es sich zum Ziel gesetzt, verschiedene geschichtliche Begebenheiten in Spiele zu verwandeln, produziert also ausschließlich historische Spiele.

The Outcast Heroes liegt ein Thema zugrunde, von dem ich zu behaupten wage, dass es vielen der für die Veröffentlichung Verantwortlichen ein persönliches Anliegen ist. Es geht um polnische Geschichte, genauer um jene zum Ende des und unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg.
Der Kommunismus zieht in das Land ein. Aber nicht alle finden sich damit ab. Einige wenige Soldaten, die Cursed Soldiers, haben sich geweigert, ihre Waffen niederzulegen! Im Schatten der Nachkriegszeit geht das Kämpfen in Polen weiter! Es gilt, für sein Land einzustehen – koste es, was es wolle!

...history is silent about them

Wir schlüpfen in die Rolle dieser Soldaten. Über drei Phasen werden jeweils drei Missionen aufgedeckt (die Karten geben immer ein Datum an, scheinbar gab es diese militärischen Schachzüge also alle tatsächlich), welche die Cursed Soldiers bestehen können – oder eben auch nicht. Was aber nicht für alle zwingend schlecht ist! Am Anfang jeder Phase erhält jeder Spieler ein geheimes Ziel – und das kann durchaus auch besagen, dass man gegen die Cursed Soldiers arbeitet, was dann bedeutet, dass man möglichst unauffällig seinen Mitspielern ins Handwerk pfuschen sollte! Die Cursed Soldiers verlieren die Runde dann, wenn zwei Missionen fehlgeschlagen sind.

Um eine Mission zu bestreiten, müssen die Spieler Soldaten von ihrer Hand zu der Mission legen. Dabei gibt es vier Zonen, in die man seine Recken schicken kann: Kommandoposten, Verbindungsoffizier und Aufklärung sind besetzt, sobald sich ein Soldat in der entsprechenden Zone befindet, die Einsatztruppe fasst beliebig viele Kämpfer.
Jede Mission hat einen festgelegten Wert, den die aufsummierten Werte der Soldaten übertreffen müssen, damit der Einsatz erfolgreich abläuft. Ganz so berechenbar ist die Sache aber nicht! Zum einen Mal hat der Kommandant die Wahl, wann eine Mission gestartet wird (spätestens aber zum Rundenende). Wenn der also für diese Phase das geheime Ziel hat, die Cursed Soldiers zu schlagen – tja! Außerdem verteilt der Kommandant im Falle eines positiven Endes der Mission die Glory Points, also Siegpunkte, nach seinem Gutdünken an die Spieler.
Und dann gibt es da noch die Government Action, die beim Abhandeln einer Mission von einem verdeckten Stapel gezogen wird und über diverse Hinterfotzigkeiten die Mission zum Teil sehr massiv erschweren kann. Hier hilft der Aufklärer, der an dieser Stelle zwei der Government Actions ziehen und sich eine davon aussuchen darf.
Der Verbindungsoffizier schließlich erhält die Missionskarte, wenn die Mission erfolgreich absolviert wurde, und kann damit zu einem späteren Zeitpunkt seine Truppen auf verschiedenen Wegen verstärken.
Die Einsatztruppe bietet keinen bestimmten Bonus. Eines ist aber allen Zonen gleich: Sobald die Mission startet, braucht ein Soldat seine Befehle! Davon gibt es vier verschiedene: For free Poland!, Attack!, Stand fast! und Withdraw!, alle in jeweils zwei Ausführungen. Jeder Befehlstyp bietet verschiedene Vor- und Nachteile. Ein besonders großer Bonus auf die Kampfkraft des Soldaten resultiert zum Beispiel darin, dass dieser Soldat im Einsatz fällt und für den Rest des Spieles nicht mehr verfügbar ist.

Jede Phase startet mit dem Aufdecken einer solchen Mission. Danach haben die Spieler reihum einen Zug. Pro Spielzug hat ein Spieler zwei Aktionen. Mit denen kann man entweder einen Soldaten von der Hand zu einer Mission legen, einen beliebigen Soldaten vom Hauptquartier auf die Hand nehmen oder mit einem Soldaten innerhalb einer Mission die Zone wechseln. Wenn die Zone schon besetzt ist, muss der Soldat hierfür allerdings einen höheren Führungswert haben als jener, der bereits in der gewünschten Zielzone liegt.
War jeder Spieler am Zug, endet eine Runde. Die nächste Missionskarte wird aufgedeckt und jeder Spieler zieht erneut. Das passiert insgesamt viermal, wobei in der letzten Runde keine neue Mission aufgedeckt wird. Spätestens jetzt müssen die Missionen abgehandelt werden.

Das Spiel endet nach drei Phasen. Wer jetzt mit seinen Truppen die meisten Glory Points gesammelt hat, ist Sieger!

Spieletester

17.06.2014

Fazit

Aufgrund der etwas verwirrenden Anleitung, die zwar erstmal strukturiert wirkt, auf den zweiten Blick aber ihre mysteriöse Gliederung offenbart, gibt es hier leider eine mittelhohe Einstiegshürde (aber keine wirklich tragische, man findet sich schon zurecht). Gleiches gilt für die Kartenrückseiten, die zwar stimmig und durchaus ansprechend illustriert sind, aber sich auch recht ähneln – was leider dazu führt, dass man überhaupt nicht erkennt, um welchen Kartentyp es sich handelt. Hat man das mal hinter sich gelassen, ist The Outcast Heroes aber wirklich packend! Tolle Knobelei mit einem intensiven und wirkenden Hintergrund, über den ich bis dato gar nichts wusste. Eines ist jedenfalls klar: Wenn das Rudel ruft, werde auch ich wieder mit den Wölfen laufen! Für die Freiheit Polens!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2013
Grafiker: Iga W. Grygiel
Genre: Bluff
Zubehör:

32 Cursed Soldier-Karten 20 Befehlskarten 20 Glory Points-Karten 15 Missionskarten 1 Spezialmissionskarte 8 Government Action-Karten 8 Geheime Ziele-Karten 4 Glory Counter-Karten 4 Holzmarker 1 Commander in Chief-Karte 1 Nomination-Karte

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7137 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2305 Berichte.