Versunkene Stadt

Die Versunkene Stadt fasziniert schon beim ersten Anblick: Ein sehr ansprechendes Design der Verpackung beinhaltet ein noch ansprechenderes Spielfeld! Und das kann man nicht über viele Spiele sagen. Einzig abschreckend ist die etwas längere Anleitung.

Das Spielfeld besteht aus einem „Meer“, das rundherum von vier Dörfern umgeben ist. Aus diesen Dörfern machen sich die Spieler auf die Suche nach den Versunkenen Schätzen, die in den Häusern der versunkenen Stadt lagern.

Dazu legen die Spieler ihre „Schatzkarte“ vor sich aus und legen die Schätze verdeckt darauf. Es gibt 11 Schätze mit den Nummern 1-10 und 12 (warum der letzte Schatz die Nummer 12 und nicht die 11 trägt, ist nicht ganz verständlich). Sobald man mit seinem Abenteurer auf ein Haus kommt, darf der Schatz dieses Hauses umgedreht werden. Schafft man es auch noch, diesen Schatz wieder ins Dorf zu bringen, ist er gesichert. Wer zuerst alle Schätze gesammelt hat, ist Gewinner des Spiels.

Was den Reiz dieses absolut ansprechenden Taktikspieles ausmacht, ist das sich ständig verändernde Spielfeld! Denn in jeder Runde darf man selbst entscheiden, wo welche Teile der Stadt auftauchen. Auftauchen können Straßen und Häuser. Die Straßen werden zum Gehen benutzt, die Häuser, um die Schätze zu finden. So kann man sich in jedem Spielzug dort Straßen bauen, wo man sie benötigt.

Doch ist auch der Wassermann unterwegs. Alle Felder (Straßen und Häuser), die er betritt, versinken wieder im Meer. So kann es schnell geschehen, dass man von jeglichem Festland abgeschnitten ist. Dann heißt es zügig wieder Straßen bauen, bevor der Wassermann auch jenes Feld versenkt, auf dem der kleine Abenteurer gerade steht: Denn sonst versinken alle ungesicherten Schätze (siehe unten) wieder im Meer!

Der Zugmechanismus beruht auf den Zug-Karten. Diese geben die Zugweite und die Anzahl der zu bauenden Objekte an. Je höher die Zugweite des Abenteurers ist, desto geringer ist die Anzahl der Bauwerke, die aus dem Meer auftauchen dürfen. Die Zugkarten dürfen nur einmal gespielt werden. Somit bestehen immer weniger Möglichkeiten und Taktik ist gefragt! Erst wenn alle Karten abgelegt sind, dürfen sie wieder auf die Hand genommen werden und es steht wieder das volle Repertoire an Karten zur Verfügung.

Der zweite Reitz sind die zwei Phasen: Mit dem Heben des Schatzes allein ist es noch nicht getan: Denn man kann ihn sehr schnell wieder verlieren! Versinkt man mit ungesicherten Schätzen, gehen diese wieder verloren. Erst wenn der Abenteurer sein Dorf erreicht, dürfen die Schätze von der Karte genommen werden und sind somit in Sicherheit.

Das Dritte, was dieses Spiel so faszinierend macht, ist die Dreidimensionalität der Häuser: Es sind nicht einfach Haus-Kärtchen, wie man dies bei vielen Verlagen erwartet, sondern sehr schön gefertigte, riesige Fachwerkhäuser und Paläste.

Zur Ausstattung ist zu sagen, dass sich der Verlag auch hier nicht hat lumpen lassen: Alle Materielien sind hochwertig – und von den Häusern liegen sogar noch zwei Ersatzhäuser bei! Das Spielfeld weist auf der Rückseite eine versunkene Stadt auf, die dermaßen nett gezeichnet ist, dass man sich das Feld auch als Plakat an die Wand hängen könnte.

Einziges Manko ist die Verpackungseinteilung: Wie das Spiel wieder in die Verpackung einzuräumen ist, wurde uns nicht ganz klar. Hier wäre es nett, wenn man die einzelnen Schätze sortiert aufbewahren könnte, damit man sich am Anfang des nächsten Spiels das Aussortieren spart. Und das nächste Spiel kommt bestimmt bald – denn es ist so reizvoll, das man es gerne jederzeit wieder spielt!

Spieletester

31.03.2004

Fazit

Wer auf spannende und unterhaltsame Spiele aus ist, findet in der versunkenen Stadt genau das richtige! Durch überraschende Wendungen während des Spielverlaufs bleibt die Jagd spannend bis zuletzt. Übrigens: Auf der Homepage des Verlags und des Autors gibt es die Anleitung zu einer Profi-Variante des Spieles runterzuladen. Auch diese Variante hat durch noch mehr Überraschungen einen gewissen Reiz, der nicht außer Acht gelassen werden sollte.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Arno Steinwender | 29.03.2004

Für mich eine DER Überraschungen dieses Spielejahrgangs! Versunkene Stadt bietet viele taktische Möglichkeiten und macht in allen Besetzungen Spaß. Das Spiel eignet sich sehr gut um zu zweit gespielt zu werden.

Ein sehr gelungenes Spiel von Clementori mit Top Ausstattung, das es zumindest auf die Auswahlliste für das Spiel des Jahres schaffen könnte!

Alex | 04.04.2004

In unserer Spielrunde ist das Spiel nicht besonders angekommen. Das ist jetzt rein subjektiv und liegt womöglich daran, dass man es eher als "abstraktes" Spiel einstufen muss. Die Ausstattung ist gut und ich kann mir vorstellen, dass es besser wird wenn man öfters spielt, da es durchaus einige Strategien erlaubt.

stetsch | 19.11.2007

Sehr nettes Spiel mit toller Ausstattung, das immer wieder mal in unserer Spielerunde auf den Tisch kommt. Die Regeln hat man auch nach längerer Abstinenz mit den Kurzregelblättern wieder schnell im Griff. Die Spieldauer ist auch angenehm moderat. Möchte ich nicht mehr aus meiner Spielesammlung missen *g*.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Erscheinungsjahr: 2004
Verlag: Clementoni
Grafiker: Franz Vohwinkel
Genre: Strategie
Zubehör:

1 Spielbrett, 10 Häuser, 30 Straßen, 4 Spielfiguren, 1 Wassermann, 24 Bewegungskarten, 44 Schätze, 4 Abenteuertafeln, 8 Wassermann-Chips, 4 Kurzspielregeln, 3 Spezialwürfel

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