Wunderland

Das „Miniatur Wunderland“, mitten im Herzen der Hamburger Speicherstadt gelegen, beherbergt die größte Modelleisenbahn-Anlage der Welt. Auf über 1300 qm dehnt sich das wundervolle Land in unterschiedlichen Teilabschnitten von Skandinavien über Hamburg nach Mitteldeutschland bis runter in die Schweiz und dem Nachbarn Österreich und auch über den großen Teich bis nach Amerika aus. Und da Die Speicherstadt immer schon zu diversen Brettspielen animiert hat, sprang der Verlag Pegasus Spiele auf diesen Zug auf und brachte mit Wunderland ein weiteres Exemplar dieses Genres auf den Markt.

Im Wunderland reisen die Spieler umher, erfüllen Zielkarten und sammeln Ansichtskarten der bereisten Orte. Wer am Ende die meisten Siegpunkte hat, gewinnt. Was so ein wenig nach Zug um Zug klingt, kommt spielerisch leider um einiges schwächer daher.

Nach dem Ausbreiten des sehr schön gestalteten Spielplanes mit den acht verschiedenen Abschnitten werden die Ansichtskarten gemischt und passend abgelegt. Die Zielkarten werden als verdeckter Nachziehstapel bereit gelegt - sie zeigen zwei, drei oder vier Ziele, die es zu bereisen gilt. Die Spieler legen ihre acht runden Spielfiguren alle zum Startpunkt nach Knuffingen. Wer am Zug ist, darf beliebig viele seiner Figuren um einen oder zwei Orte weiterbewegen. Der Clou an der Sache ist, dass die Mitspieler in beliebiger Anzahl eigener Spielfiguren mitreisen dürfen. Dazu müssen sie sich allerdings am selben Startort befinden und die Reise auch komplett mitmachen, vorheriges Beenden ist nicht erlaubt. Wer als aktiver Spieler Zielkarten erfüllen möchte, muss die abgebildeten Orte bereisen, also dort mindestens eine Spielfigur stehen haben. Diese reisen danach wieder zum Ausgangspunkt nach Knuffingen zurück und der Spieler markiert die Siegpunkte auf der umlaufenden Leiste. Wer Ansichtskarten sammeln möchte, muss Spielfiguren auf den Symbolfeldern der entsprechenden Abschnitte haben. Auch diese wandern nach dem Einsammeln der Karten zurück zum Ausgangsort.

Das Spiel endet, wenn entweder ein Spieler seine fünfte Zielkarte erfüllt hat oder aus allen sieben Abschnitten Ansichtskarten (in Knuffingen gibt es keine) vorweisen kann. Alle anderen Spieler dürfen ihre Figuren zwar nicht mehr bewegen, jedoch ist es erlaubt, noch Zielkarten zu erfüllen und Ansichtskarten zu sammeln. Jetzt bekommt jeder Punkte für seine Ansichtskarten entsprechend ihrer Häufigkeit, wobei die am meisten gesammelten jeweils einen Punkt bringen, zwei für die zweitmeisten und so weiter. Pro Abschnitt kommen allerdings nur höchstens vier Karten in die Punktewertung.

Ganz unbestritten ist Wunderland ein ausgesprochen schickes Spiel. Die vielen Zielorte in den acht Abschnitten zeigen ebenso wie die sehr schön gestalteten Ansichtskarten jeweils Originalschauplätze des „Miniatur Wunderlandes“. Das Spielmaterial ist über jeden Zweifel erhaben, von hervorragender Qualität und auch die eingängige Anleitung lässt keine Fragen offen. Aber – spielerisch gesehen ist Wunderland nur ein eher laues Lüftchen mit Elementen, die nicht wirklich neu sind. Das Mitreisen (wenn auch nicht umsonst) erinnert mich an Merkator von Lookout Spiele und das Erfüllen von Zielkarten an das bereits erwähnte Zug um Zug von Days of Wonder, auch wenn es bei diesem Klassiker ungleich schwerer ist, Punkte zu generieren.


Spieletester

07.08.2013

Fazit

Wunderland ist kein Spiel für Vielspieler, die eher ein taktisches oder strategisches Spiel erwarten. In der Familie allerdings kommt es sehr gut an, weshalb ich auch bereit bin, eine Lanze zu brechen. Mir persönlich hat Wunderland sehr gut gefallen, zumal auch die Regel eingängig und schnell erfassbar ist, was gerade in meiner Familie ausschlaggebend ist, wenn ein neues Spiel auf den Tisch kommt. „Wie lange dauert das und wie schnell hast du es erklärt?“, ist in der Regel die Standardfrage meiner Tochter. Sie hatte dann auch das erste Spiel sofort haushoch gewonnen, was natürlich ein großer Vorteil für eine Wiedervorlage war. Dass sie dabei so gut wie keine Ansichtskarten gesammelt hatte, spricht eigentlich dafür, diese links liegen zu lassen und sich nur auf die Zielkarten zu konzentrieren. Aber auch das funktioniert nicht immer, zumindest nicht, wenn man so wie ich nur die geringwertigen Karten erwischt.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: Pegasus Spiele
Grafiker: Jarek Nocon
Genre: Wettlauf
Zubehör:

1 Spielplan 32 Spielfiguren 32 Aufkleber 20 Zielkarten 112 Ansichtskarten 4 Punktekarten 5 Holzlokomotiven 1 Anleitung

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