Vulkano Saurus

Nett sieht er aus, der Dino auf der Verpackung. Doch im Sichtfenster ist keiner zu sehen. Da steht vielmehr ein gelb-roter Vulkan in einer durchsichtigen Dose. Wie passt das zusammen?

Ein Blick auf die Rückseite der Verpackung klärt auf: Füllt man die Dose mit Wasser, löst sich der Vulkan auf und ein Baby-Dino kommt zum Vorschein. Dieser wächst innerhalb der nächsten 72 Stunden in seiner Dose auf die volle Lebensgröße heran. Nun gut, nicht die 20 Meter, die Du Dir jetzt vorstellst. Aber zumindest jene, die moses. erlaubt, so dass der gelbe Urzeitknilch noch bequem in die Dose passt.

Die Dose und Phase 1
Die Dose ist an Ihrer Oberseite mit einem kleinen Loch versehen, das mit einem schwarzen Gummistoppel verschlossen ist. Er wird entfernt und Wasser in das Döschen gefüllt. Da diese Öffnung extrem klein geraten ist, empfehlen wir, dies unter der Wasserleitung zu tun. Die ersten paar Sekunden passiert recht wenig. Dann fängt der Vulkan an zu brodeln und eine schäumende Fontäne an Blubberbläschen schießt aus dem Fels, bis er nach einiger Zeit zu bröckeln beginnt. Die ersten Teile des Dinos kommen zum Vorschein und das Urtier beginnt sich von seiner Hülle zu befreien.

Zehn Minuten soll dieser Vorgang dauern. Wir beginnen um 10:51. Nach 30 Minuten ist die Speicherkarte der mitlaufenden Kamera voll, während es in der Dose weiter massiv sprudelt und die Umgebung des Vulkans vollkommen von Lava überdeckt ist. Man könnte es auch als die große Schneeschmelze nach der Eiszeit ansehen, denn die Lacke rund um die Dose wird selbst nach 30 Minuten noch größer und größer. Das Wasser hat sich mittlerweile intensiv gelb gefärbt und schäumt ohne Unterlass. Das ist die Phase, in der ein durstiger Vater nicht das Zimmer betreten solle, da er geneigt sein könnte, den Dino in seinem neuen Habitat als Bier zu verkennen und mit einem Satz zu verschlucken.
Nach einer Stunde prickeln die Überreste des Vulkans immer noch. Nach 100 Minuten ist es dann endlich soweit und der vorgesehene Wassertausch kann stattfinden. Nun beginnt

Die Wachstumsphase (Phase 2)
Sie soll etwa 72 Stunden dauern. Es versteht sich bei dieser langen Dauer von selbst, dass man mit freiem Auge keine Veränderungen beobachten kann. Doch entdeckt man zumindest, dass sich ab und zu einige der Luftperlen vom Dino lösen und er nach der Nacht doch ein kleines Stück größer ist als am Abend zuvor. Nach 72 Stunden, also drei Tagen, ist das Tier aus gummiartiger Masse schon recht groß. Doch auch an Tag 4 und 5 legt er noch ein Stück zu, wie im Video gut zu sehen ist.




Was nun mit dem ausgewachsenen Vieh passieren soll, gibt moses. nicht an.
Überlegung 1 wäre, ihn im Wasser zu belassen. Doch löst er sich da nicht nach einiger Zeit auf? Und wie bekommt man die sichtbehindernden Blubberbläschen weg?
Überlegung 2: Wasser raus, ihn lufttrocken lassen. Doch vermutlich verschrumpelt das ledrige Tier dann recht rasch.
Überlegung 3: Wasser raus und Dose wieder verschließen. Hier sollte der Urzeitsaurier vermutlich am längsten überleben, da, halbwegs luftdicht verpackt, die Luftfeuchtigkeit in der Dose - und somit in der Kunststoffmasse – erhalten bleibt.
Überlegung 4: Dose zerschlagen und lufttrocknen.

Wir haben uns für die dritte Variante entschieden. Das Wasser ließ sich jedoch kaum aus dem Behälter holen. Und nach einiger Zeit am Schreibtisch begann die Dose auf der sonnenzugewandten Seite zu beschlagen. Doch das Getier selbst hielt sich tapfer in voller Größe.

Dose, Dino, andre Dinge
Die Dose ist ein fest verschlossener Verbund, der – bis auf die Einfüllöffnung – nicht auseinander genommen werden kann. Das legt den Schluss nahe, dass die oben erwähnte Überlegung 4 nicht in Betracht zu ziehen ist, und das Gummitier in seiner schützenden Hartplastikfauna verbleiben soll.
Auch wenn man sehr versucht ist, den wabbeligen Dino einmal berühren zu dürfen.
Der Dino selbst weist eine recht intensiv strukturierte Oberfläche auf. Seine Form entspricht nicht jenem Tier, das auf der Packung abgebildet ist. Das könnte einige Kinder sehr traurig machen. Haben sie sich doch auf einen furchterregenden Fleischfresser gefreut und stehen nun vor einem drollig weichen Kuschelfreund.
Was in unseren Augen zu beanstanden ist, ist die wenig detaillierte Anleitung. So fehlen sowohl die Angaben über die Befüllung der Dose als auch über das Vorgehen nach der Metamorphose (Verwandlung). Ersteres führt dazu, dass vermutlich in den meisten Haushalten der brodelnde Vulkan zu einem massiven Ausbruch über das Kinder- oder Wohnzimmerinventar geneigt ist und die Wohnlandschaft in gelbe Schaum- und Wassermassen taucht. Zweiteres hingegen stellt den Experimentisten vor die Frage, wie er seinen neu gewonnenen Urzeitbegleiter am längsten am Leben erhält. Da wir nur eine Version ausprobieren konnten, können wir hierzu an dieser Stelle leider keine Aussage treffen.

Spieletester

18.05.2013

Fazit

Zu beanstanden ist die mangelhafte Anleitung. Ihr fehlen entscheidende Informationen zum Umgang mit dem Produkt. Ferner irritieren falsche Zeitangaben sowie Abbildungen, die mit dem realen Produkt – abgesehen von vier Gliedmaßen und einem Kopf – nichts gemein haben, die Käufer. Das ist schade. Denn die Vulkan-Dino-Verwandlung an sich ist sehr spannend zu beobachten und funktioniert einwandfrei. Bei manchen Beobachtern ruft sie sogar ein leicht erregtes Bauchkribbeln hervor. Einzig Ungeduldige könnten ein wenig zu zetern beginnen. Übrigens: Die Metamorphose-Dose gibt es auch mit anderen Füllungen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1
Alter: ab 6 Jahren
Preis: 3,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: moses. Verlag
Zubehör:

1 Dose mit Vulkan

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