Mogel Motte

Erwischt!
Wer im Wilden Westen beim Pokern als Betrüger entlarvt wurde, weil ihm die Asse aus dem Ärmel fielen, bezahlte seine Schummelei auch schon mal mit dem Leben. In der heutigen Zeit wird ein selbiger Akt selten mit einer derart drakonischen Strafe geahndet, doch verpönt ist er allemal. Etwas anders verhält es sich mit Mogel Motte aus dem Hause der "Drei Magier Spiele", wo das Schummeln ausdrücklich erlaubt ist. In dem Spiel der Brand-Kinder Emely und Lukas gilt es, seine Kartenhand durch geschicktes Ablegen als Erster loszuwerden. Blöd nur für den, der Mogel-Motten besitzt. Die darf nämlich nur der Spieler mit der Wächterwanze offiziell und für jedermann sichtbar auf den Ablagestapel legen. Alle anderen sind gezwungen zu mogeln und den Wächter zu überlisten.

Mogel Motte besteht aus einer großen Anzahl an Spielkarten, die allesamt Zahlenwerte von 1 bis 5 aufweisen. Die Aktionskarten besitzen neben ihrem Zahlenwert aber noch zusätzliche Funktionen. So verschenkt die Spinne eine zusätzliche Karte an einen beliebigen Mitspieler, die Ameise beschert allen anderen Spielern eine Karte vom Nachziehstapel und bei der Kakerlake und der Mücke wird nur der schnellste belohnt. Reihum versuchen die Spieler jeweils eine passende Karte auf den Ablagestapel zu legen, deren Wert um eins höher oder niedriger sein muss als die oberste des Stapels. Die freche Mogel-Motte darf allerdings auf diese Art und Weise nicht abgelegt werden. Wird einer beim Schummeln erwischt, bekommt er eine Strafkarte und ist fortan selber der Wächter der Spielrunde. Hat es ein Spieler schließlich geschafft, alle seine Handkarten legal oder illegal loszuwerden, wird abgerechnet. Alle, die noch Karten auf der Hand halten, bekommen für die Zahlenkarten jeweils einen Minuspunkt, die Aktionskarten bringen deren 5 und wer noch Mogel-Motten besitzt, bekommt dafür sogar 10 Minuspunkte. Es werden so viele Runden gespielt, wie Spieler mitmachen und wer am Ende die wenigsten Miesen hat, gewinnt dieses turbulente und aufregende Spiel.

Spieletester

07.06.2012

Fazit

In der Minimalbesetzung macht Mogel Motte leider nur wenig Spaß, da der Wächter einen guten Überblick hat und der elementare Bestandteil des Schummelns umso schwerer fällt. Dann hat das Spiel nur den Charme von Mau-Mau oder Uno. Den meisten Spaß hatten mit Abstand die Spielgruppen mit vier oder noch besser mit fünf Teilnehmern. Dann entwickelt Mogel Motte seinen besonderes Flair und es ist immer wieder erstaunlich, mit welchen Tricks versucht wird, die ungeliebten Motten zu entsorgen. Für den Wächter reduziert sich der Spaß allerdings auf ein Minimum. Er ist dann so damit beschäftigt, die anderen Spieler zu beobachten, dass er die auf Schnelligkeit ausgelegten Aktionen der Kakerlake und Mücke gar nicht richtig mitbekommt und damit deutlich im Nachteil ist. Enttäuschte Spielrunden gab auch dann, wenn gar keine oder nur vereinzelte Mogel-Motten im Spiel waren. Auch diesser Nachteil kommt stärker zum Tragen, je weniger Spieler teilnehmen.

Insgesamt kann Mogel Motte überzeugen und in der richtigen Spielrunde ordentlich Spaß machen - je mehr Kinder mitmachen, umso besser. Trotzdem ist das Erstlingswerk der Brand-Kinder auch für die Erwachsenen geeignet, die mal Lust auf etwas Schummeln haben und die bei einem Spiel nicht unbedingt alles so bierernst sehen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 7 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 9,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Grafiker: Rolf ARVI Vogt
Genre: Karten
Zubehör:

72 Spielkarten mit - 20 Aktionskarten - 43 Zahlenkarten - 8 Mogel-Motten - 1 Wächter-Wanze 1 Spielregel

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