Arcanum

Vier Adelshäuser versuchen in Arcanum, die Geschicke einer mittelalterlichen Stadt zu beeinflussen und das mächtigste Haus der Stadt zu werden. In ihrem Streben nach Einfluss und Prestige sind sie aber höheren Mächten und dem Schicksal ausgeliefert. Die Spieler wiederum lenken die Geschicke der Adelshäuser mittels Tarotkarten und müssen versuchen, am Ende auf die mächstigsten Häuser zu setzen und dadurch die meisten Siegpunkte zu bekommen.

Vor den Spielern liegt ein wunderschön gestalteter Spielplan mit einer Stadt aus der Zeit des Mittelalters. In der Stadt finden sich zehn gekennzeichnete Bereiche, in denen die Hoffiguren der vier Adelshäuser bewegt werden. Immer dann, wenn eine Figur in einen Bereich gezogen wird, hat das entsprechende Auswirkungen, die jeweils rechts und links neben der Stadtteilnummer stehen. Zum Einen kann sich das Prestige des entsprechenden Adelshauses verändern, zum Anderen kann der aktive Spieler sofort diverse Vorteile ausspielen. Das reicht vom Nachziehen von Arcanum-Karten über den Erhalt von Siegpunkten bis hin zum Verstecken weiterer Karten. 
Im oberen Teil des Spielplanes findet sich die Prestigeleiste für die vier Adelshäuser, am linken Rand die Übersicht der Wertungspunkte und darunter die Spielrundenübersicht. Eingerahmt wird das Ganze dann von der Siegpunktleiste, die sich wunderschön in das Gesamtbild einfügt.

Zu Beginn des Spiels werden die 16 Hoffiguren willkürlich auf die zehn Bereiche der Stadt verteilt und die Spieler erhalten zu Beginn vier kleine und eine große Arcanumkarte. Eine Runde besteht dann aus zwei oder drei Phasen, die der Reihe nach ausgeführt werden. In der ersten Phase entscheiden die Spieler reihum, ob sie drei kleine Arcanum oder ein großes nachziehen möchten. Dies entfällt natürlich in der ersten Runde, da die Spieler ja ein gewisses Startkontingent an Karten erhalten haben. Jeder, der jetzt mindestens ein kleines Arcanum auf der Hand hält, muss eines davon "verstecken", also verdeckt vor sich ablegen. Es gilt, mit den versteckten Karten die verschiedenen Adelshäuser bei einer der Wertungen unter Kontrolle zu bekommen. Danach bewegen die Spieler mittels ihrer Handkarten reihum die verschiedenen Hoffiguren und führen die Auswirkungen der einzelnen Stadtteile aus. Wer am Zug ist, kann dazu eine Karte ausspielen und bei einem kleinen Arcanum eine beliebige Hoffigur der entsprechenden Farbe in den Bereich der Stadt bewegen, der der Nummer der Karte entspricht. Die Karten für die Hoffiguren Bube, Ritter, Königin und König wirken dabei wie ein Joker. Beim Ausspielen dieser Karten wird die entsprechende Hoffigur in einen beliebigen Bereich der Stadt gezogen. Zusätzlich ist der aktive Spieler berechtigt, eine großes Arcanum vor oder nach dem kleinen Arcanum auszuspielen und die Auswirkungen gemäß der beiliegenden Übersicht durchzuführen. Haben alle Spieler ihre Aktionen gemacht, endet eine Runde und der Startspieler wechselt im Uhrzeigersinn. Nach der dritten, sechsten und neunten Runde wird eine Wertung durchgeführt, bei der die versteckten Karten der Spieler ins Spiel kommen und je nach Platzierung der Adelshäuser Siegpunkte kassieren. Nach der neunten Runde ist das Spiel dann beendet und wer jetzt in der Punkteleiste vorne steht, hat gewonnen.

Spieletester

08.05.2012

Fazit

Arcanum ist ein typisches Dilemmaspiel. Möchte man ein bestimmtes Adelshaus in der Prestigeleiste nach vorne bringen, muss man eine Tarot-Karte der entsprechenden Farbe ausspielen. Diese fehlt dann aber beim Verstecken, um dadurch bei einer Wertung die Mehrheit dieser Farbe zu bekommen.

Das Spielmaterial ist von ganz hervorragender Qualität. Die Tarot-Karten sind sehr schön gestaltet und keine der Karten ist doppelt vorhanden. Sie entsprechen richtigen Tarot-Karten, bei denen auch die Symbole der Schwerter, Kelche, Stäbe und Münzen vorkommen. Auch die Hoffiguren Bube, Ritter, Königin und König tauchen hier auf. Der Spielplan ist sehr schön und mit viel Liebe zum Detail gestaltet, allerdings sind die Anordnung und Nummerierung der einzelnen Bereiche verwirrend und stören ein wenig den an sich flüssigen Spielablauf.

Je mehr Spieler in einer Partie dabei sind, umso weniger planbar wird das ganze allerdings. Vor allem zu Beginn weiß man nicht so genau, welche der eigenen Karten man verstecken soll. Abzüge gibt es für die Tatsache, dass nur vier Übersichtskarten der großen Arcanum-Karten vorhanden sind. Bei voller Besetzung guckt einer der Spieler in die Röhre. Leider sind auch auf den Karten keinerlei Hinweise auf deren Auswirkungen vorhanden, so dass immer wieder nachgeschaut werden muss.

Der Spielmechanismus ist interessant und es entwickeln sich oftmals spannende Partien, die spätestens nach der ersten Wertung jedermann zugänglich sind. Beim Kartenmanagement ist es wichtig, immer genügend Karten auf der Hand zu halten, um jederzeit entsprechend dem Spielverlauf reagieren zu können.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 90 Minuten
Preis: 35,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Genre: Taktik
Zubehör:

1 Spielbrett Tarotdeck mit 78 Karten 16 Hoffiguren in vier Farben 5 Siegpunktmarker 1 Startspielerstein 9 runde Holzmarker 1 Spielanleitung in fünf Sprachen

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