Alexandros

Alexandros, besser bekannt als Alexander der Große, führte um 333 vor Christus ein großes Imperium an. Von Makedonien aus zog es ihn bis nach Persien, wo er sich neue Gebiete untertan machte. Im Spiel Alexandros begleiten wir ihn auf seinem Weg Richtung Osten, gründen bzw. besetzen Provinzen und heben dort Steuern ein. Wer wird reichster Spieler und somit Thronfolger von Alexandros?

Unsere Reise startet im Nordwesten des Spielplans. Wohin die Reise geht, kann der Spieler am Zug mitbestimmen. Man hat nämlich stets die Auswahl zwischen zwei offen liegenden Karten. Die Karten tragen jeweils ein Symbol; dieselben Symbole zeigt der Spielplan. Hat man sich für ein Symbol entschieden, zieht man die Figur des Alexandros zum nächstgelegenen freien Symbol dieser Art und nimmt die Karte auf die Hand. Die zurückgelegte Strecke wird durch Begrenzungsmauern markiert. So bilden sich nach und nach abgetrennte Gebiete.

Nach dem Zug der Alexander-Figur hat ein Spieler noch zwei Aktionsmöglichkeiten. Dies können sein
  • eine Karte nehmen

  • Provinz besetzen bzw. übernehmen

  • Steuern einheben

  • Statthalter ablösen

Eine Karte nehmen ist wohl selbsterklärend. Doch wozu benötigt man Karten? Für die Aktionen Provinz besetzen bzw. übernehmen und Stern einheben.

Um sich eine freie Provinz anzueignen, muss man für jedes farbige Feld der Provinz eine entsprechende Karte abgeben. Nur für Felder auf die man seine Statthalter setzt, muss man keine Karte zahlen.
Gehört die Provinz einem Mitspieler, muss man dessen Statthalter mit 2 Karten passender Farbe vertreiben, ehe man eigene Statthalter in die Provinz setzt. Damit der vertriebene Spieler nicht komplett frustriert ist, erhält er die Hälfte der Karten die sein Gegenspieler soeben für die Übernahme aufgewendet hat.
Üblicherweise setzt man nur eine seiner lediglich vier Statthalterfiguren in eine Provinz. Weshalb? Ganz einfach: Zum einen möchte ich ja viele Provinzen haben, also verprasse ich nicht alle Statthalter in einer Provinz. Außerdem kann ich nur dort Steuern eintreiben, wo ich genau einen Statthalter habe.

Das bringt uns gleich zur nächsten Aktionsmöglichkeit namens Steuern einheben. Um Steuern zu lukrieren, muss ich eine Karte ausspielen. Diese muss die Farbe eines Feldes haben, auf dem einer meiner Statthalter steht. Dann erhalte ich pro nicht-farbigem Feld in meinen Provinzen einen Punkt. Haken an der Sache: Meine lieben Mitspieler bekommen sofort ebenfalls ihre Steuereinnahmen gutgeschrieben! Und die müssen nichtmal eine Karte abgeben.

Letzte und wohl am seltensten gewählte Aktionsmöglichkeit ist Statthalter ablösen. In dieser Aktion nimmt man einen beliebigen seiner Statthalter kostenlos vom Spielplan zurück. Das tut man um ihn an lohnenderer Stelle wieder einsetzen zu können oder um eine Provinz steuerpflichtig zu machen (das heißt die Anzahl der Statthalter auf 1 reduzieren).

Sobald die Begrenzungsmauern aufgebraucht sind oder mindestens ein Spieler einhundert Punkte erreicht hat, endet eine Partie Alexandros. Der Spieler mit den meisten Punkten darf sich über den Sieg freuen.

Spieletester

13.12.2011

Fazit

Alexandros ist ein taktisch anspruchsvolles und nicht so leicht durchschaubares Spiel. Speziell die Wahl des nächsten Etappenziels ist von großer Wichtigkeit. Wie stelle ich es an, ein leistbares Gebiet abzutrennen? Oder wie führe ich die Pfade so dass meine Mitspieler genau das nicht so leicht erreichen? Hier zeigt sich bereits das Grübelpotential, das eine Partie Alexandros mächtig in die Länge ziehen kann. Der Trick zum Gewinn liegt darin, Provinzen zum richtigen Zeitpunkt zu übernehmen bzw. zu werten. Hat man in den Provinzen eine gute Position, werden die Mitspieler vor dem Eintreiben von Steuern zurückschrecken; sie haben ja nicht viel davon, wenn jemand anderer vielleicht schon vor ihnen liegt und der nochmals mehr Punkte machen würde. Allerdings steckt in jeder Übernahme die Gefahr, dass bald der Gegenschlag erfolgt; schließlich bekommt der vertriebene Spieler ja die Hälfte der benötigten Karten sofort auf die Hand! Es gibt aber noch eine zweite Strategie, um einen Spieler um seine punkteträchtige Provinz zu bringen: Mitunter ist es möglich Alexandros so zu steuern, dass er eine große Provinz durchquert und mit den Mauern in zwei Teile teilt. Der freie Teil kann sofort neu besetzt werden, ohne den bisherigen Besitzer entschädigen zu müssen! Das ist vor allem dann ärgerlich, wenn dieser bereits mächtig in seine Provinz investiert hat. So wogt das Spiel hin und her, mal mehr und mal weniger spannend. Wenn da nur nicht diese Leerläufe wären, weil jemand überlegt und überlegt und überlegt... und dann am Ende sowieso alles anders kommt als man denkt. Sobald ein Spieler über mehrere Runden eine große Provinz halten kann, verschafft er sich einen uneinholbaren Vorsprung. Egal wie es kommt, irgendwer ist immer frustriert: Entweder der Spieler, der eine teure Provinz ohne Entschädigung verliert oder die Teilnehmer, die eine wertvolle Provinz ihrem Besitzer nicht entreißen konnten und so chancenlos sind. Darum lieber Hände weg, wenn ihr Alexandros im Regal des Spieleladen eures Vertrauens findet, außer ihr habt es zuvor ausprobiert und für gut befunden.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 15,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2003
Verlag: Winning Moves
Autor: Leo Colovini
Genre: Taktik
Zubehör:

1 Spielplan, 1 Alexandros-Figur, 16 Statthalter-Figuren, 55 Spielkarten, 65 Mauern, 4 Zählsteine, 1 Spielregel

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