Als UFO wird üblicherweise ein Unbekanntes Flug Objekt bezeichnet. Also sollte das hier vorgestellte Spiel eigentlich BNFO (Bekanntes nicht fliegendes Objekt) genannt werden. Warum? Die Geschichte des Spiels ist folgende:
Mutige Raumfahrer sind ausgezogen, um einen fremden Planeten zu erforschen. Während das Mutterschiff den Planeten umrundet, ist die Landefähre zu Boden gegangen; und das recht unsanft. Es liegt an den Raumfahrern, die notwendigen vier Ersatzteile aufzutreiben, ehe der Crew im Orbit der Geduldsfaden reißt und sie sich aus dem Staub macht. Die suchenden Raumfahrer sind wir, also die Spieler. Wie in einem kooperativen Spiel üblich, gewinnen alle oder keiner; wenn es in dem Fall nicht noch die Möglichkeit gebe, dass sich ein Spieler opfert weil er sieht, dass er nicht mehr rechtzeitig zurück zur Landefähre kommt.

Der Planet auf dem wir gelandet sind, könnte durchaus die Erde sein: Felder, Flüsse, Berge und Wälder zeigt der Spielplan. Auch die lauernden Gefahren sind dieselben: Erdbeben, agressive Tiere, Kriege und Wetterkapriolen können uns das Leben schwermachen. Auf jedem Feld des Spielplans liegt ein Plättchen und somit eine potentielle Gefahr. Wir müssen die Plättchen aber nach und nach aufdecken, da hier die notwendigen Ersatzteile untergemischt sind. Zudem gibt es auch positive Plättchen, die uns mit übernatürlichen Fähigkeiten ausstatten. Diese Fähigkeiten können wir einsetzen, um den Gefahren zu entrinnen.

Man muss jedoch zugeben, dass die von den Plättchen ausgehende Gefahr relativ ist, da eine eventuell aufgedeckte Gefahr ganz woanders aktiv wird: jedes Plättchen hat nämlich eine Nummer (=ein Feld des Spielplans) aufgedruckt, dorthin wird die Gefahr sofort nach dem Aufdecken verfrachtet. Liegt auf diesem Feld noch ein verdecktes Plättchen, so kann dieses erst aufgedeckt werden, wenn die Gefahr beseitigt wurde. Beseitigt werden die Gefahren, wie bereits gesagt, mit Hilfe der speziellen Fähigkeiten. Hier ist die Phantasie der Spieler gefragt, um eine ihrer Fähigkeiten einsetzen zu können. Zum Beispiel kann man als Verschütteter argumentieren, dass man mit Superkraft die Steine wegträgt oder mittels Telekinese (das ist die Fähigkeit, Gegenstände per Gedankenkraft zu bewegen) aus dem Weg räumt. Eine eingesetzte Fähigkeit kommt aus dem Spiel.

Wie kann es überhaupt dazu kommen, dass ich in eine Gefahr laufe? Entweder durch den (wie oben beschriebenen unwahrscheinlichen) Fall, dass eine Katastrophe an meinem Aufenthaltsort auftritt oder ich meine Bewegung auf einem Katastrophenfeld beenden muss. Das kann durchaus passieren, weil die Bewegung über den Spielplan ja durch den Augenwürfel bestimmt wird. Gleichzeitig mit dem Augenwürfel wird der Spezialwürfel geworfen, der den Timer herunterlaufen lässt. Ist die silberne Scheibe des Mutterschiffes nämlich am Ende der Reihe angekommen, verlässt es die Umlaufbahn und lässt uns am Boden zurück. Dies ist aber selten der Fall, in den meisten Fällen gewinnen die Spieler.

Spieletester

18.01.2011

Fazit

Wie alle anderen Spiele des Verlages ist auch UFO ein kooperatives Spiel. Sitzt ein Spieler in der Falle, können ihm die anderen zu Hilfe eilen und ihre eigenen Kräfte einsetzen. Gleichermaßen ist es möglich, dass sich Figuren einfach so auf dem Spielplan treffen und Kräfte übergeben. Dies macht spieltechnisch vielleicht Sinn, hält einer logischen Überlegung aber nicht stand; genauso wie der Umstand, dass eine Fähigkeit nach einmaligem Einsatz verschwunden ist. Die Bezeichnung "Strategiespiel", die auf dem Cover zu sehen ist, kann ich nicht teilen. Wo ist die Strategie, wenn ich per Zufall (Würfel) über den Spielplan wandere, um zufällige Plättchen aufzudecken und zudem die Deadline für die Erfüllung des Auftrages sich über Zufall (Würfel) definiert?! Wenn man es genau betrachtet, hat man den Ausgang des Spiels nicht selbst in der Hand. Die kooperative Komponente des Spiels ist gering ausgeprägt, man spielt eher nebeneinander her als miteinander. Die größte Herausforderung ist es, sich zu seinen Spezialfähigkeiten eine geeignete Anwendung zu überlegen. Dies allein schafft es nicht, das Spiel für längere Zeit interessant zu halten.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 18,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: Sunny Games
Autor: Jim Deacove
Grafiker: David McBrearty
Zubehör:

1 Spielplan, 4 Spielfiguren, 1 Raumschiffscheibe, 1 Augenwürfel, 1 Spezialwürfel, 4 Ersatzteilplättchen, 20 Gefahrenplättchen, 10 Fähigkeitsplättchen, 1 Anleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7137 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2305 Berichte.