Crows

Eigentlich sind Elstern jene Vögel, die auf Klunker, Gold und Pretiosen aus sind. Dass auch Krähen daran Gefallen finden, mag durchaus sein, dass Krähen auf jeden Fall gerne in fremdem Müll herumstochern, kann als gesichert gelten. Dass Krähen auch auf Friedhöfen anzutreffen sind, auf jeden Fall um Mitternacht bei Nebel und Nieselregen, ist eine der großen Wahrheiten unseres Daseins. Das sind eigentlich schon alle Zutaten, die in Crows (=Krähen) zu einem netten Spiel verarbeitet sind.

Die Ausgangslage von 9 Plättchen in Diamantenform ist auf einem Foto rechts gezeigt. Auf jedes Plättchen mit Krähe oder Krähen werden entsprechend viele Krähen aus Holz gesetzt. Auf dem Foto nicht zu erkennen ist, dass es zwei unterschiedlich gestaltete Krähen gibt. Wirklich liebevoll.
Die restlichen Plättchen werden verdeckt in Stapeln bereitgelegt. Jeder Spieler bekommt 2 Klunker, einer wird als Zählstein auf die Punkteleiste gesetzt, der zweite wird als Lockmittel für die Krähen verwendet. Wie gesagt, Krähen fliegen auf Klunker.
Dabei fliegen sie immer den kürzesten, geraden Weg auf die Klunker zu. Hat eine Krähe zwei Klunker in gleicher Entfernung zur Wahl, kann sie sich nicht entscheiden und fliegt gar nicht. Sitzen mehrere Krähen auf einem Plättchen, fliegen alle zu einem Klunker oder teilen sich auf gleich weit entfernte Klunker auf. Aber wie kommt es denn, dass überhaupt lockende Klunker bereitliegen?

In einem Spielzug deckt ein Spieler ein Plättchen vom Stapel auf und legt es in die bei der Spielvorbereitung begonnene graue Landschaft. Ist es ein Plättchen mit Baum und Krähen, setzt er entsprechende viele Krähen auf diesen Baum. Seinen Klunker legt er auf ein beliebiges Plättchen der Auslage. Ein paar Einschränkungen gibt es dabei.
Nicht auf Plättchen mit Krähen!
Nicht auf Plättchen mit anderem Klunker!
Nicht auf ein Müllplättchen!
Sonst ist jedes Plättchen erlaubt, setzt man den Klunker auf ein Baumplättchen ohne Krähensymbol, bekommt man einen Spezialmarker zur späteren Verwendung.

Müllplättchen bremsen den späteren Flug der Krähen von A zum Klunker, sie müssen zwischenlanden.
Plättchen mit Zeugs, so heißt verlockend aussehendes wie Ring, Fingerhut und Büroklammer in Krähensprache, heben bei gleicher Entfernung zu einem anderen Klunker diesen Gleichstand auf und die Krähen fliegen lieber zum Klunker, der auf dem Zeugs liegt.
Die Friedhofplättchen haben den Vorteil, dass jede Krähe, die dort bei einem Klunker gewertet wird, 2 Punkte bringt statt dem einen sonst überall.

Die Spezialmarker, die man als Belohnung für das Setzen des Klunkers auf einen Baum ohne Krähensymbol bekommt, können am Spielende gegen Siegpunkte eingetauscht oder während des Spiels, wenn es grade sehr günstig erscheint, verwendet werden. Damit kann man Friedhöfe in dieser Runde wertlos machen, ein Plättchen zu einem Friedhof aufwerten, das Fliegen der Krähen von einem Plättchen aus verhindern oder 2 Krähen von A oder A und B nach C wandern lassen. Vor der Wertung, die nach der Flugphase passiert, versteht sich, um den Gegnern Krähen zu entfernen und sich selbst was Gutes zu tun.
Beim Flug der Krähen macht es Sinn, wenn alle Spieler gut aufpassen, damit die Krähen auch immer zum nächst gelegenen Klunker fliegen. Recht witzig, wie sich die Krähen dann auf Klunkerfeldern zusammenrotten, gewertet werden und sich danach, wenn 6 oder mehr auf einem Feld sitzen, nach einem Spiralmuster in die angrenzenden Felder verteilen. 2 davon kommen überhaupt als Paar zurück in den Vorrat, einer bleibt auf dem Ausgangsfeld zurück.
Nach jeder Wertung bekommt jeder Spieler den Klunker zurück, der Startspieler wechselt eine Position im Uhrzeigersinn und die nächste Runde beginnt mit Plättchen aufdecken, Klunker setzen, und so weiter und endet wieder mit der Wertung.
Ist der Plättchenstapel aufgebraucht, werden nicht verwendete Spezialplättchen noch ausgewertet und danach steht der Sieger fest.

Spieletester

12.02.2011

Fazit

Krähen ist ein ausgesprochen nettes Legespiel. Es überzeugt thematisch und mit den nebelig grauen Plättchen auch optisch. Der Spielreiz ist hoch, in jedem Zug hat man genug Entscheidungsmöglichkeiten. Je früher man am Zug ist, desto passiver sollte man spielen. Schließlich können die in der Runde noch folgenden Spieler alles mühevoll Aufgebaute noch zerstören. Die Spezialplättchen machen es möglich. Als letzter Spieler einer Runde hat man die Zügel in der Hand, wenn man das richtige Plättchen zieht oder eben noch ein Spezialplättchen gewinnbringend einsetzen kann. Natürlich spielt man von Zug zu Zug und die Planbarkeit ist gering, doch das hat auch bei Carcassonne niemanden gestört. Für mich ist Crows, bleiben wir beim Original-Titel, eine sehr positive Überraschung.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: Valley Games
Autor: Tyler Sigman
Genre: Legen
Zubehör:

38 Krähen aus Holz, 53 Plättchen, 8 Diamanten in 4 Farben, 20 Spezialmarker, Startspielermarker, 4 Marker +100 Punkte, 1 Punkteleiste, Spielanleitung in 6 Sprachen (deutsch, englisch, französisch, italienisch, spanisch, holländisch)

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