Chaos Arena

Für Liebhaber von Fantasy-Abenteuern im Raum der Chaos-Materie haben die Macher von „Chaos in Motion Games“ eine Arena geschaffen, in der zwei Spieler versuchen, den jeweiligen gegnerischen Zauberer zu eliminieren und so das Spiel zu gewinnen.

Chaos Arena ist ein Schauplatz tausender grausamer Schlachten, sinnloser Tötungen und gedankenloser Verstümmelungen. Sie ist, anders als die meisten traditionellen Arenen - kein frischer, sauberer, sandbestreuter Ort mit schönen Säulen aus weißem Marmor oder dergleichen. Weit gefehlt! Durch die Jahrhunderte sind Teile der Arena in dornige undurchdringliche Wälder verwandelt worden. Stinkende Sümpfe mit tödlichen Seen von schwefligem sprudelnden Schlamm sind aus dem Boden entstanden. Die befestigten Bauten, die hier einmal standen, sind längst zerstört und zu bröckelnden Ruinen verkommen. Und (das ist das eigentlich Böse) über unzählige Jahre hinweg wurden die an diesem Ort konzentrierten magischen Kräfte von den Bewohnern der Unterwelt aufgesogen und auf die Körper der Toten und Sterbenden übertragen.
Dies ist dein Spielplatz ... genieße es!


So beschreiben die Autoren in ihrer manchmal nicht ganz ernst zu nehmenden Anleitung, um was es sich bei diesem Spiel eigentlich handelt.

In einer stabilen Box findet der glückliche Besitzer des Spiels neben dem Spielbrett verschiedene Charakter-, Ereignis- (die so genannten Chaos-Karten) und Zauberkarten, verschiedene Marker, vier Würfel und die humorvoll geschriebene Anleitung. Den 24 Charakteren ist jeweils ein Marker mit entsprechendem Symbol zugeordnet. Mit diesem Marker werden die Bewegungen auf dem Spielbrett gemacht. Die entsprechende Karte bleibt vor dem Spieler liegen. Das Spiel selbst gibt es nur in englischer Sprache und das Bestreben der Autoren, eine deutsche Übersetzung nachzuschieben, hat bisher nur auf meinem eigenen PC stattgefunden.

Das Spielbrett ist in Sechseckfelder aufgeteilt, die mit verschiedenen Geländeformen bestückt sind. Diese haben unterschiedliche Eigenschaften, die die Bewegung oder die Sicht der Kämpfer einschränken oder gar deren Leben bedrohen. So ist es nicht ungewöhnlich, wenn ein Kämpfer in einem See oder Sumpf sein Leben verwirkt.

Die Spieler einigen sich darauf, wer die gute und wer die böse Seite spielt, und entscheiden sich dann für die Zaubersprüche, die sie während des Spieles einsetzen möchten. Zu Spielbeginn müssen die Spieler ihren Magier auf das Startfeld der Arena teleportieren, von wo aus er die Arena betritt. Ab hier gibt es keinen Rückweg mehr und der Kampf kann beginnen. Er endet erst, wenn einer der Magier stirbt. In jedem folgenden Zug muss der Magier jeweils ein neues Mitglied seiner Kriegstruppe, die aus Scouts, Kämpfer, Berserker, Schützen und Ritter besteht, in die Arena teleportieren. Alle Charaktere haben unterschiedliche Werte für Bewegung (von 1 bis 3 Felder), Schlagkraft, Kampfkraft und zusätzlich eine spezielle Fähigkeit.

Chaos Arena läuft rundenbasiert ab und folgt einer strengen Reihenfolge, in der die Spieler während ihres Zuges allerhand zu tun haben. Die Startphase, in der die Charaktere ins Spiel gebracht werden müssen, wurde schon beschrieben. Es folgt die Aktionsphase mit Bewegung, Kampf, Pfeilbeschuss und Tausch von Gegenständen, eine Chaos-Karten-Phase, Zauber wirken, Zauber vorbereiten und Ende des Zuges.

Es gilt nun, seine Kampftruppe möglichst geschickt und taktisch klug einzusetzen und auf dem Spielbrett zu bewegen. In der Kampfphase kommt es immer dann zu einem Gefecht, wenn sich feindliche Marker berühren. Berühren sich mehrere Marker gleichzeitig, kommt es zu einem Gruppenkampf, dessen Ausgang entsprechend auf die unterlegene Kampftruppe verteilt wird. Dabei ist immer zuerst das schwächste Mitglied der Gruppe von möglichen Schadenspunkten betroffen. Der Kampf selber wird mit den beiliegenden Würfeln ausgetragen, wobei das Ergebnis durch Karten, Ereignisse oder Gegenstände beeinflusst werden kann.

Im Anschluss an die Kämpfe folgt eine Pfeilbeschuss-Phase, bei der die Bogenschützen, die in der vorherigen Bewegungsphase still stehen mussten, zum Einsatz kommen. Die maximale Schussentfernung beträgt 6 Felder. Wie bei einem Nahkampf wird auch der Pfeilbeschuss ausgewürfelt und das Ergebnis durch die Begebenheiten des Geländes modifiziert. Auf einer Tabelle wird dann abgelesen, ob getroffen wurde. Ein Treffer kostet den Gegner grundsätzlich ein Leben. Da neben dem jeweiligen Magier nur die Charaktere Ritter und Berserker mehr als ein Leben haben, stirbt es sich ziemlich schnell in der Chaos-Arena. Tritt dieser Fall ein, wird der Marker umgedreht und auf die entsprechende Charakterkarte gelegt.

Charaktere einer Kampftruppe, die sich auf dem Spielbrett berühren, dürfen jederzeit Chaos-Karten während der Aktionsphase tauschen. Diese kommen in der Chaos-Karten-Phase ins Spiel. Außer in der ersten Runde zählt der aktive Spieler seine Charaktere in der Arena und wirft einen Würfel. Das Ergebnis bestimmt mittels einer Chaos-Karten-Tabelle, ob eine Chaos-Karte gezogen werden muss. Ist dies der Fall, wird vorher ein eigener Charakter bestimmt, der die Auswirkungen der Karte abhandelt. Ist es ein „Gutes Karma“ oder „Schlechtes Karma“ muss der Charakter sofort die Instruktionen auf der Karte ausführen. Wurde ein Gegenstand gezogen, wird dieser aufgedeckt auf die ausgewählte Charakterkarte platziert. Er kann nur einmal je Aktionsphase genutzt werden.

In der Zauberwirkphase kann ein solcher nur ausgeführt werden, wenn er von einem Magier in der nachfolgenden Phase „Zauber vorbereiten“ im „Octo Altar“ platziert wurde. In der ersten Runde entfällt dies logischerweise, da noch kein Zauber vorbereitet worden sein kann. Zur Vorbereitung gehört eine Konzentrationsphase, bei der sich ein Magier nicht bewegen darf und damit natürlich verwundbar für die gegnerischen Truppen ist.

Das Spiel endet exakt dann, wenn einer der Magier stirbt. Die übrigen Mitglieder der entsprechenden Armee spielen keine Rolle mehr und der überlebende Magier gewinnt das Spiel. Um Langeweile zu vermeiden, haben die Autoren aber noch einen Vorschlag zur Beendigung einer Partie: „Es ist auch möglich, als totales Weichei seine Niederlage einzugestehen, bevor der eigene Magier stirbt. Manchmal kann eine langwierige Partie auf diese Weise verkürzt werden. Der andere Spieler gewinnt dann natürlich das Spiel.“ – sehr witzig.

Spieletester

15.01.2011

Fazit

In den ersten Runden des Spieles passiert recht wenig, außer dass neue Truppen in die Arena teleportiert werden und sich in Richtung Feind bewegen. Lediglich durch die Chaos-Karten kommt in dieser Phase Leben und Abwechslung ins Spiel. Die Startphase kann mit ruhigem Gewissen als zäh bezeichnet werden. Erst wenn die ersten Gefechte anstehen, wird es in der chaotischen Arena lebendig. Chaos Arena erinnert ein wenig an Schach und ist im Grunde ein ganz nettes Spielchen mit einem Zufallsgenerator in Form von Würfel. Die einfachen Bewegungsregeln schränken ein wenig die taktischen Möglichkeiten ein, wobei die magischen Gegenstände und Zauber dem Ganzen ein wenig Pep verleihen. Das Material ist von guter Qualität, die Grafiken der Karten allerdings gewöhnungsbedürftig. Da das ganze Spiel in englischer Sprache verfasst ist, wird nicht Jedermann damit zurecht kommen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 75 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2005
Grafiker: Misja van Laatum
Zubehör:

1 Spielbrett 4 Würfel 24 Spielermarker 24 Charakterkarten 32 Zauberkarten 45 Chaoskarten 12 Pfeilmarker 1 Leinenbeutel Spielanleitung

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