Mein Traumhaus

Ich habe mein Traumhaus schon gebaut. Und wer das noch vor hat, der kann ja mit dem hier vorliegenden Brettspiel aus dem Verlag Pegasus Spiele schon mal etwas üben und sich an die Probleme und Schwierigkeiten gewöhnen. Und die werden auftauchen, so oder so, egal ob im Spiel oder im wahren Leben.

Unser Haus ist vor Spielbeginn eigentlich schon fertig gebaut und besteht aus einem Keller und zwei Wohngeschossen. Leider ist dabei nur die äußere Hülle fertig geworden, um den Innenausbau und die Einrichtung müssen wir Spieler uns nun in zwölf Spielrunden selber kümmern. Und der Ablauf ist dabei ebenso simpel wie eingängig. Zuerst wähle ich ein Set aus einer Spezial- und einer Raumkarte aus. Letztere platziere ich auf meiner Gebäudehülle. Dabei kann mich die Spezialkarte in Form von Helfern oder Werkzeugen unterstützen.

Zu Beginn werden immer fünf neue Raumkarten und vier neue Spezialkarten aufgedeckt und auf den Spielplan gelegt. Dazu kommt noch die Startspielerkarte. Wer am Zug ist, der nimmt sich jeweils die beiden Karten einer Spalte und legt die Raumkarte auf sein eigenes Haustableau. Dabei sind Kellerräume immer nur im unteren Geschoss zu platzieren und sonstige Raumkarten dürfen nicht oberhalb von leeren Räumen gelegt werden. Auch darf die maximale Größe eines Raumes nicht überschritten werden. Sollte mal eine Karte nicht platzierbar sein, wird sie umgedreht und dann als leerer Raum genutzt – bei Spielende ist er natürlich wertlos. Die Architektin, eine der Spezialkarten, hebelt diese Regel aus und erweitert zusätzlich den Einrichtungsbonus. Überhaupt sind die Helfer und Werkzeuge, die unter den Spezialkarten lauern, sehr wertvoll, können sie doch so manche Legeregel aushebeln und mit ihren möglichen Aktionen Freude bei dem betreffenden Spieler auslösen.

Die Dekorationen sind nur dann nutzbar, wenn schon entsprechende Räume vorhanden sind. Sollte dies beim Nehmen der Spezialkarte nicht so sein, wird sie abgelegt. Allerdings haben Dekorationen auch Nachteile, wenn man sie auf den entsprechenden Raum legt, denn dieser ist damit sofort abgeschlossen und kann nicht mehr erweitert werden. Wer also das Wohnzimmer bereits auf zwei Räume ausgebaut hat und auf die Maximalausbeute von neun Punkten aus ist, was noch einen dritten Raum bedürfte, der sollte nicht unbedingt das Gemälde oder den Flügel nehmen.

Unter den Spezialkarten finden sich auch Dachkarten, die dann viele Punkte bringen, wenn wir viele Dächer einer Farbe haben. Vier davon gehen in die Wertung ein, wobei ein Dachfenster einen Zusatzpunkt bringt. Hat man weniger als vier Dachkarten, gibt es gar keine Punkte, auch nicht für ein Fenster.

Nach der zwölften Rund ist das Spiel zu Ende und wer dann die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt. Dies geschieht über die Räume, die Dekorationen, dem Dach und einem Einrichtungsbonus. Hierbei bekommt drei Punkte, wer in den oberen beiden Etagen jeweils ein Badezimmer unterbringen konnte und zusätzlich drei Punkte, wer mindestens ein Schlaf- und ein Badezimmer sowie eine Küche eingeplant hat. Nach etwa einer halben Stunde ist der Einrichtungswettlauf zu Ende.

Spieletester

20.07.2017

Fazit

Wer mit Mein Traumhaus auf ein knallhartes und anspruchsvolles Optimierspiel gehofft hat, der wird enttäuscht sein. Vielmehr handelt es sich hier um ein sehr schön gestaltetes Familienspiel, welches vor allem durch seine einfachen Regeln und den flotten Spielablauf gefällt.

Der comicartige Grafikstil gefällt mir außerordentlich gut und bringt ein schönes Flair rüber, wenn denn bei Spielende die Tableaus der Spieler farbenreich und dekorativ belegt sind. Die 60 Raumkarten sind alle unterschiedlich gestaltet, man findet keinen Raum doppelt.

Auch das Handling des Startspielervorteiles ist sehr schön gelöst. Wer die entsprechende Spalte wählt, hat in der nächsten Runde zwar das Recht des Erstzugriffes, bezahlt dies aber auch mit einer Spezialkarte, die er dann weniger auf die Hand bekommt. Und weil aber nicht gewährleistet ist, dass in der nächsten Runde passende Karten kommen, wird sich so mancher Zeitgenosse über die Wahl der Startspielerkarte ärgern. Aber zum Glück währt dieser Ärger ja nur eine Runde.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • schicke Grafiken
  • kein Raum wie der andere
  • flotter Spielablauf

Minus

  • nix für Optimierer

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 bis 45 Minuten
Preis: 24,95 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: Pegasus Spiele
Zubehör:

1 zweiteiliger Spielplan
1 Startspielermarker
1 Wertungsblock 
4 Haustableaus 
10 Dekorationsplättchen
4 Spielübersichten 
60 Raumkarten
49 Spezialkarten 
1 Anleitung

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