Barracuda

„Barracuda“ war der erste und wohl größte Hit der Band HEART aus dem Jahr 1977.
Reinhören lohnt sich.
Der „Barracuda“ ist ein sehr schöner, aber räuberischer und irgendwie böser Fisch.
Anschauen lohnt sich.
Die grafische Gestaltung der Spieleschachtel deutet mit der Abbildung des schlanken Räubers auf ein böses Spiel hin.

Die Schreibweise „BaRRacuda“ hingegen weist nur recht unzulänglich darauf hin, dass es sich um ein bissiges Wirtschaftsspiel im knallharten Milieu zwielichtiger BAR-Besitzer handelt.
Anspielen, lohnt sich das?

Jeder ist Hecht im Karpfenteich.
Jeder ist aber auch gleichzeitig Wurm an der Angel.
Money makes the world go round.
Leider wird es, ausgehend von 50.000.- pro Spieler bei Spielanfang, laufend weniger.
Es wird als Barmiete zu Beginn jedes Spielzugs in die Kasse gezahlt (und von dort kommt nichts mehr in Umlauf), oder es wird als Angebot an einen Mitspieler über den Tisch geschoben.
Falschgeld darf immer dabei sein.
Dann zirkuliert das Geld, wird aber nicht mehr.
Angebote an einen Mitspieler gibt es in diesen Fällen:

  • Ich will als Partner in einer Bar mitarbeiten.
  • Ich will als Besitzer einer Bar eine weitere übernehmen.
  • Ich will die Bar kaufen, die gerade versteigert wird.

Mindest- und Maximalangebot sind geregelt.
Lediglich die Versteigerung einer Bar – wenn man drei oder mehr Bars besitzt- unterliegt keinen Limits, einzige Bedingung, jeder Spieler muss mindestens einen Geldschein bieten.

Partner sein ist günstig, nur der Barbesitzer zahlt Miete.
Partner sein ist aber auch gefährlich.
Wird die Bar übernommen, verliert der Partner sein Plätzchen.
Als Barbesitzer spart man sich die Miete des billigsten Etablissements, wenn man genau drei Bars besitzt. Ist man stolzer Eigentümer von vier Bars, erspart man sich die Miete des teuersten Lokals.
Bis hierher wäre das Spiel recht herkömmlich.

Der erste Clou: Abgelehnte Angebote

Lehnt ein Barmann das Angebot eines Mitspielers als Partner ab, kostet ihn das Kohle. Das Angebot wird verdoppelt und wandert in die Kasse.
Lehnt ein Barmann das Angebot eines Mitspielers zur Barübernahme ab, muss er den verdoppelten Betrag an den Spieler, der das Angebot machte, retournieren.
Lehnt ein Barbesitzer bei Versteigerung seiner Bar alle Angebote ab, muss er die Angebote retour geben, die Bar schließen (umdrehen) und 1.000.- für Renovierungskosten an die Kasse zahlen.

Der zweite Clou: Die Spielreihenfolge

Das Stoffsäckchen dient nicht nur zur Aufbewahrung der Spielfiguren, sondern auch zum Ermittlung der Zugreihenfolge. Von jedem Spieler befindet sich eine Spielfigur im Beutel, der Besitzer der gezogenen Farbe macht seinen Zug und so weiter. Durch die kostenpflichtige Option „Last Order“ kann die Zugreihenfolge beeinflusst werden.

Das Spiel steuert durch fortschreitende Reduktion der finanziellen Mittel aller Spieler auf ein rasches Ende zu und endet zumeist mit dem Bankrott eines Spielers. Es gewinnt dann der Spieler mit den meisten Spielfiguren in der Barlandschaft. Gleichstände werden durch den Wert der Bars und durch verbliebene Geldbeträge aufgelöst. In seltenen Fällen gewinnt ein Spieler, wenn er alle fünf Spielfiguren in Bars sitzen hat und eine ganze Runde, also bis er wieder an der Reihe ist, durchhält.
Der schwarze Beutel mit der zufälligen Zugreihenfolge kann sich hier ganz entscheidend auswirken.


Spieletester

18.04.2017

Fazit

BaRRacuda“ ist kein nettes Spiel.
BaRRacuda“ ist auch kein lustiges Spiel.
Und schon gar kein freundliches Spiel.
Es erinnert an Vampirismus.
Aussaugen bis leer.
Nicht Blut, sondern Geld.
Aber hemmungslos.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Mit der Faust durch die Brust ins Auge
  • Einfache Regeln

Minus

  • (Je nach Mentalität auch negativ) Mit der Faust durch die Brust ins Auge
  • Kann frustig sein
  • Sehr enge Zielgruppe

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 25 bis 45 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Genre: Versteigerung
Zubehör:

12 quadratische Bar-Karten mit den Werten: 1 x 6.000, 3 x 5.000, 3 x 4.000, 4 x 3.000 und 1 x 2.000, 110 Geldscheine mit den Werten: 10 x 10.000, 15 x 5.000, 25 x 2.000, 25 x 1.000 und 35 x 0.000 (Falschgeld), 30 Spielfiguren in 5 verschiedenen Farben, 1 Stoffsäckchen, Spielanleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7125 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2304 Berichte.