Ich glaub mein Schwein pfeift

Hmmm! Da liegen saftige Äpfel in den Kisten! Welches Schwein hätte sie nicht gerne? Beim Wettrennen um das begehrte Obst wird geblufft, gepfiffen und hoffentlich gut geraten.
Spielaufbau und Verlauf

Wir haben laut Anleitung die Schweinebahn zusammengepuzzelt, die Apfelstücke auf den Kisten platziert und die Schweine an den Start gestellt. Das heißt: eigentlich gibt es kein Startfeld, sondern jeder startet bei einer Apfelkiste, die ihm gefällt.

Sehr gespannt auf dieses Bluff-Spiel haben wir, eine Erwachsenen-Runde, nun losgelegt.
Laut Anleitung nimmt der erste Spieler die Zahlenkarten, sucht sich eine davon aus und legt sie verdeckt vor sich ab. Nun soll der folgende Spieler erraten welche Zahl hier verdeckt liegt. Rät er falsch, darf der erste Spieler weiterziehen und zwar so viele Felder, wie der Ratende genannt hat.
Nun entscheidet man sich ob der andere noch einmal raten soll oder ob man lieber doch aufhört. Denn errät Spieler 2 die (noch immer) vor einem liegende Zahl, darf ER so viele Felder (entsprechend der Zahl) weiterziehen.

Sofort stellten wir uns die Frage, warum man eigentlich etwas Höheres als 1 oder 2 vor sich ablegen sollte. Denn meinem Gegenüber gönne ich bei richtigem Raten mit Sicherheit nicht mehr als einen oder zwei Schweinchen-Weiterzieh-Punkte.
Er kann ja gerne höher raten, somit komme ich besser weiter.
Da aber sicher beide Seiten so denken, wird das Raten sich somit allgemein im niedrigen Zahlenraum abspielen und das Spiel ist bei weitem nicht mehr so nett wie gedacht. Schließlich haben wir mit einem richtigen Bluffspiel gerechnet und nicht mit einem nicht durchdachten im-Kreis-laufen.

Jedes Mal wenn ein Schwein bei einer Apfelkiste vorbei kommt, darf der Spieler sich einen Apfel nehmen. Nach vier gewonnen Äpfeln endet das Spiel.

Taktisch klug oder auch nicht!?

Landet man mit seinem Scheinchen auf einem Feld, auf dem bereits ein Borstenvieh sitzt, darf man genau so viele Punkte noch einmal ziehen wie man soeben gewandert ist.
Das beeinflusst natürlich auch die Wahl der Zahl. Schließlich könnte man mit so einem Zug sehr schnell vorwärts kommen.

Spieletester

19.03.2017

Fazit

Wie oben bereits beschrieben, fanden wir das Spielerlebnis nicht wirklich prickelnd:

Wenn mein Gegner falsch rät, darf ich soviele Punkte weiterziehen wie er (falsch) genannt hat. Liegt er richtig, zieht er soviele Punkte vor wie ich auf meiner Karte stehen habe.

Warum sollte man etwas anderes als 1 oder 2 wählen? Somit kommt der Ratende nie weiter als 2 Punkte und ich habe immer wieder Chancen (wenn er meine Taktik nicht gleich bemerkt) vorwärts zu kommen.

Vielleicht hätten wir die Anleitung gleich aufmerksamer lesen sollen, oder weniger kompliziert denken. Die weitere Frage die aufgetauchte war: "Wann springe ich über Schweine?" Wenn der andere falsch rät, ziehe ich weiter. Komme ich dabei auf ein Schwein darf ich um diese Punkte nochmal weiterlaufen. Laut Anleitung klingt es so. Oder wird erst mit dem Schweinchen gehüft, wenn man nicht mehr pfeifen möchte?  Soll man die gewonnen Gesamtpunkte weiterziehen und beim Antreffen eines Schweines eben auch doppelt? Nach nochmaligem Studium der Anleitung klingt Variante 1 natürlich plausibler, aber für uns hätte das von Anfang an eindeutiger sein können. 

Ich glaube man kann sich dieses Bluff-Spiel schon so hinbiegen, dass es Spaß macht, aber mit den bestehenden Spielregeln ist das eher schwierig.
Leider daher keine so tolle Wertung für das Schweinchen-Spiel.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • die Bluff-Spielidee ist nett, aber ein Plus zu finden ist schwer, wenn das Spiel nicht gut funktioniert 
  • süße Figuren

Minus

  • Anleitung hätte mehr Erklärungen vertragen
  • so wie das Spiel darin beschrieben ist, macht es wenig Sinn

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 5 Jahren
Spieldauer: 10 bis 15 Minuten
Preis: 13,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: HABA
Autor: Heinz Meister
Grafiker: Marek Bláha
Genre: Bluff
Zubehör:

3-teiliger Puzzlespielplan
4 Holzschweinchen
6 Laufkarten
16 Apfelplättchen
1 Spielanleitung

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