Heir to the Pharao

Katze gegen Hund.
Bastet gegen Anubis.
Gelb gegen blau.
Sand gegen Wasser.
Du gegen mich.
Ein Zweikampf um die Gunst des Pharao entbrennt im alten Ägypten zwischen Nil und Pyramide.

Ägypten, das Land der Pyramiden, der Monumente, der tierischen Götter und dem Tal der Könige ist über acht Runden der Schauplatz des Duells rund um den Bau von Monumenten und der großen Pyramide. Die beiden Spieler können dabei pro Runde auf die Hilfe der Götter zählen. Mit ihren Bietkarten sichern sie sich die Unterstützung von Seshat (Nummer 1), Geb und Nut (2), Ptah (3), Ra (4) und Wadjet (5). Der Spieler mit weniger ersteigerten Götterkarten wird kostenlos von Thoth (7) unterstützt. Der Pharao selbst geht mit Nummer 6 in jede Versteigerung und die von den Spielern verdeckt gelegte Bietkarte wird später als Beitrag zum Pyramidenbau ausgewertet.

Bei Spielbeginn haben beide Spieler Bietkarten mit den Werten eins bis zehn. Anubis hat auf seinen ungeraden Bietkarten ein Sonnensymbol, bei Bastet sind es die Karten mit gerade Werten. Bei Gleichstand der Karten siegt jene mit dem Sonnensymbol. Nach der Versteigerung werden die verwendeten Karten an den Gegenspieler gegeben. Hohe Werte wandern somit in die Hand des anderen Pharaonengünstlings, niedrige Werte aber auch. Ein netter Mechanismus.

Götter sind Spezialisten

Die Götter haben ihre speziellen Fähigkeiten und werden nach abgeschlossener Versteigerung in Reihenfolge ihrer Nummer gespielt.

Die göttlichen Fähigkeiten sind:
- Seshat: wählt einen Bauplatz für das Monument
- Geb und Nut: baut das Monument, beansprucht es für sich und richtet das Monumentplättchen für die Schlusswertung günstig aus
- Ptah: kassiert die aktuelle Monumentkarte
- Ra: Markiert die Sonne der aktuellen Runde mit einem Marker des Spielers
- Wadjet: erlaubt das Ziehen einer Tiermagiekarte
- Pharao: die Pyramidenbaubeteiligung wird nur jede zweite Runde ausgewertet
- Thoth: bestimmt das in der nächsten Runde zu bauende Monument (Schrein, Obelisk, Tempel)
Dass der aktuelle Favorit Pharao's (pro Runde ein zufällig gewählter Gott, mit der Ankh-Scheibe gekennzeichnet) noch eine zusätzliche Spezialfähigkeit hat, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Ein Bauplatz wird im ersten Schritt (durch Seshat) mit einem Monumentmarker mit zwei bis drei Blickachsen markiert. Entscheidet man sich für einen Bauplatz mit einem der zu Beginn ausgelegten acht Tiermagiemarker, darf der Besitzer von Seshat zusätzlich eine seiner Tiermagiekarten auf die Hand nehmen. Tiermagiemarker können beispielsweise die Bietergebnisse verändern und sind gegen Ende des Spiels sehr mächtig.

Spare in der Zeit dann hast Du in der Not.

Die Aneignung des Bauwerks und die Ausrichtung der Blickachsen obliegt Geb und Nut und zielt auf Punktegewinn bei Spielende ab. Der Besitzer von Ptah bekommt die zum aktuellen Bauwerk gehörende Bauwerkkarte.

Serien von bis zu vier gleichen Bauwerkkarten spülen ordentlich Punkte auf das Konto des Besitzers. Mit Ra markiert man die Runden anzeigende Sonne mit einem eigenen Marker. Auch hier bekommt man am Spielende Punkte für Serien durchlaufender Markierungen. Wadjet liefert eine Tiermagiekarte.

Beteiligung am Pyramidenbau bringt Punkte

Spannend ist die jede zweite Runde stattfindende Auswertung der beim Pharao liegenden Beteiligungen am Pyramidenbau. Die verdeckten Karten werden aufgedeckt und ausgewertet.

Der Spieler mit der Mehrheit baut die aktuelle Pyramidenebene und kassiert dafür Punkte. Drei für die erste bis zu sechs für die vierte Ebene. Zudem gewinnt der eifrigere Pyramidenbauer am Ende sieben Punkte. Das ist viel! Bei einem Gleichstand an gebauten Ebenen entscheidet die zuletzt gebaute. Für diese Bauphase sollte man die Kräfte eventuell bündeln.

Die nach acht Runden stattfindende Schlusswertung ist etwas kompliziert.
Jedes Monument wird an Hand der Blickachsen auf seinem Monumentplättchen gewertet.
Jedes Bauwerk in Blickrichtung bringt ein bis drei Punkte, zeigt ein Sichtpfeil auf die Pyramide, zählt auch das Monument selbst mit seinem Wert. So geht man alle acht Bauwerke durch und wertet das Gebäude für seinen Besitzer.

Danach ist die Sonnenwertung an der Reihe.

Jede in der Hand verbliebene Tiermagiekarte bringt noch einen Siegpunkt und, wie oben erwähnt, erhält der erfolgreichere Pyramidenbauer sieben Punkte. Dann steht der Sieger fest und er darf seinen Platz zur Rechten des Pharao einnehmen.

Spieletester

05.02.2017

Fazit

Die englische Spielregel ist nicht sehr leicht zugänglich.
Liegt es an mir und meine Englischkenntnissen?
Oder doch an der Regel in amerikanischem Englisch?
Wenn man das Spiel durchschaut hat bleiben jedoch keine Schwierigkeiten mehr.

Es gibt viele kleine Entscheidungen zu treffen.

Bei den Versteigerungen der Götter, bei der Auswahl der Bauplätze und der Ausrichtung der Monumentplättchen. Das dauert deutlich länger als die angegebenen 45 - 60 Minuten. Der ganze Ablauf ist leider auch stark repetitiv, bietet wenig Abwechslung und so fühlt sich die Spieldauer noch etwas länger an. Damit möchte ich nicht sagen dass Heir to the Pharaoh langweilig ist, ein wenig mehr Schwung würde jedoch gut tun.

Sehr positiv zu erwähnen sind das Spielmaterial, die Spieleschachtel und die Verstaumöglichkeit im Karton. Alles hat seinen Platz im stabilen Tiefziehteil der sogar mit einer Kunststoffabdeckung zugedeckelt werden kann. Das sieht man selten.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Unverbrauchtes Thema
  • Optisch sehr ansprechend
  • Spielmaterial sehr schön und stabil
  • Schachteleinsatz mit Abdeckung für das Spielmaterial

Minus

  • Etwas spröde Spielregel
  • Zu lange Spieldauer

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 bis 90 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Autor: Alf Seegert
Grafiker: Brian Kohrman
Zubehör:

1 Spielplan, 22 Bietkarten, 7 Götterkarten, 12 Tiermagiekarten, 12 Monumentkarten, 2 Kurzanleitungen, 8 Tiermagiemarker, 12 Monumentmarker, 12 Monumente mit Standfüßen, 18 Spielerscheiben, 1 Pyramidenbasis, 4 Pyramidenplattformen, 2 Holzscheiben (Sonne und Ankh), Spielregel (nur englisch
verfügbar)

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