Kamozza

Japan gilt als Land der beschränkten Platzverhältnisse.
Das gilt für die Übernachtungsmöglichkeit von Pendlern in den Schlafröhren in Tokyo wohl genauso wie für die Lagermöglichkeit von Spielen in den Regalen der japanischen Spieler.
Es ist eng.
Da trifft es sich gut, dass das japanische Volk durchschnittlich eher klein und die Spiele aus Japan zumeist winzig sind.

Wir sind Exporteure.
Wir beladen Schiffe.
Wir überladen Schiffe.
Dass hin und wieder goldfressende Ratten alles Gold fressen und damit die Ladung unter das für das Schiff erträgliche Maximum bringen, ist eine japanische Besonderheit.

Zwei Häfen namens A und B stehen mit ihrem Dock zur Verfügung.
Im Hafen A ankern Schiffe mit 8-23 BRT (Bruttoregistertonnen), Hafen B ist etwas größer angelegt und Schiffe mit 30-45 BRT können dort Ladung aufnehmen.
Die Spieler haben sieben Warenkarten zur Verfügung.
Sie tragen die Werte 1 (Gold fressende Ratte),2,5,7,10,15 und 20 BRT (Gold).
Der Startspieler legt eine oder zwei Warenkarten verdeckt vor sich ab. Alle anderen Spieler machen das ebenso. Danach wählt jeder Spieler verdeckt eine Hafenkarte (A oder B) und bestimmt damit, auf welches Schiff er seine Waren laden möchte.
Gleichzeitig werden die Hafenkarten aufgedeckt.

Alle Warenkarten werden pro Hafen summiert und mit der Tragfähigkeit des dort verfügbaren Schiffs verglichen.
Ist die Ladung zu schwer, sinkt das Schiff und alle diesem Schiff zugeordneten Warenkarten werden verdeckt vor den Spielern abgelegt.
Ist die Ladung kleiner oder gleich der Schiffskapazität, ist alles gut und die geladenen Waren bleiben offen vor den Spielern liegen. Ihr Gewicht zählt später als Pluspunkte.
Treffen Gold fressende Ratten und Gold auf einem Schiff zusammen, fressen die Ratten das Gold komplett auf.
Die Gold-Warenkarten werden aus der Ladung entfernt.
Die Ratten bleiben an Bord.
Wie im wirklichen Leben auch.

Der Startspieler wandert eine Position im Uhrzeigersinn und so werden weitere Runden abgewickelt.
War jeder Spieler einmal in der Startspielerposition, endet das Spiel. Der schlitzohrigste (wie das hier passt!) Dockarbeiter mit den meisten verladenen Warenwerten gewinnt.

In einer Regelvariante werden gleiche Waren nicht verladen.
Auch zwei oder mehr Rattenkarten patten sich weg, das wertvolle Gold bleibt damit unbenagt.
Das liefert eine Facette mehr.

Drei spezielle Schiffskarten bringen weitere Unsicherheit.
Zwei zeigen einen Taifun - wenn ein solcher bei einem Hafen aufgedeckt wird, wird in dieser Runde dort nicht geladen.
Besonders ist auch das Katzenschiff mit 20 BRT Ladekapazität.
Für Ratten gilt hier "Betreten verboten".
Damit ist das Katzenschiff ideal für den Goldtransport, das wissen aber auch alle anderen...

Spieletester

23.11.2016

Fazit

Es braucht nicht viele Zutaten, um ein kleines Bluff- und Zockerspielchen zu bekommen.
Eine oder zwei Warenkarten wählen und sie erst in einer zweiten Bluffrunde einem der beiden Häfen zuorden, mehr ist an Regeln nicht nötig.
Abgesehen von den modernen Midas-Ratten, die Unmengen an Gold verdrücken können und trotzdem nicht zunehmen.
Beneidenswert.
Mitdenken und sich merken welche Waren schon weg sind hilft, ist aber nicht unbedingt nötig.
Insgesamt hat das Spiel aber weniger Tiefgang als die vorkommenden Transportschiffe, sogar ohne Ladung.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Kleine Schachtel
  • Einfache Regel
  • Geringfügig anspruchsvollere Regelvariante
  • Sehr geringe Spieldauer

Minus

  • Spartanische Grafik
  • Wenig Einflussmöglichkeiten

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 16,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Grafiker: Katsuya Kitano
Genre: Bluff
Zubehör:

2 Hafenkarten, 14 Schiffskarten, 3 Bonus-Schiffskarten, 7x5 Warenkarten, 2x5 Hafenauswahlkarten, Spielregel (original Japanisch, Englisch, Deutsch)

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