Gockola

Auf dem Hof von Bauer Hans ist ganz schön was los! Alles könnte so idyllisch und ländlich ruhig sein, gäbe es nicht andauernd ein Gerangel in seinen Tierställen.

Grund für den Tumult sind die tierischen Herren der Schöpfung. Um derartige Unruhen gar nicht erst aufkommen zu lassen, muss darauf geachtet werden, dass in den Ställen jeweils nur ein Männchen beherbergt wird, da es sonst zu heftigen Raufereien und Reiberein um die Gunst der Weibchen kommt. Auch die wahnsinnigen Kühe, verrückte Pferde und Elefanten sorgen für ein Drunter und Drüber am sonst so ruhigen Hof von Bauer Hans.

Spielvorbereitung
Jeder Spieler erhält drei Ställe, die er vor sich aufbaut. Diese dienen in weiterer Folge als Unterkünfte für die Tiere. Ebenso werden alle 66-84 (Anzahl abhängig von der Spielerzahl) Tierkarten gemischt und gleichmäßig an die wetteifernden Bauern ausgeteilt. Der Tierkartenstapel wird, ohne ihn durchzuschauen, ebenfalls vor jedem Spieler abgelegt.

Spielablauf
Auf Kommando decken alle Tierhalter gleichzeitig die oberste Karte ihres verdeckten Tierstapels auf und legen die Karte offen, und für alle Mitstreiter gut erreichbar, in der Tischmitte ab. Dabei ist zu beachten, dass die eigene Tierkarte so aufgedeckt wird, dass die anderen Spieler die Karte zuerst sehen können.
Jetzt ist Reaktionsgeschwindigkeit gefragt! Jeder Stallhüter schnappt sich so schnell wie nur möglich eine der offen ausliegenden Karten und darf diese, ohne auf die anderen lahmen Schnecken warten zu müssen, ablegen. Dabei sind jedoch einige Regeln zu beachten!

  • Bauern können sich jeweils nur mit einer Hand Karten aus der Tischmitte schnappen (in der anderen halten sie meist ihre Heugabel).
  • Die zuerst berührte Karte gilt als geschnappt und muss genommen werden, auch wenn sich diese als doch nicht ganz so vorteilhaft wie zuerst gedacht herausstellt.
  • Jeder Stallmanager muss eine Karte aus der Tischmitte nehmen, der langsamste nimmt also was die anderen nicht wollten.
  • Wenn möglich muss die genommene Karte abgelegt werden, auch wenn es für den Spieler selbst Nachteile birgt. Sollte dies nicht möglich sein, landet sie am Ablagestapel.
  • "Was liegt das pickt!" Eine einmal abgelegte Karte kann nicht mehr umgelegt werden.

Unter den ausgespielten Karten befinden sich größtenteils sogenannte „gewöhnliche Tiere“ wie etwa Hengste, Stuten, Stiere, Kühe, Eber, Säue, Böcke, Schafe, Hähne und Hennen. Ergattert ein Bauer eines dieser „gewöhnlichen Tiere“, muss er dieses in einen eigenen leeren Stall oder in einen eigenen Stall, in der sich schon Tiere derselben Tierart befinden, ablegen. Da sich mehrere Männchen im selben Stall nicht vertragen, sollte gut drauf geachtet werden, dass sich jeweils nur ein Männchen in einem Stall befindet. Die Anzahl der weiblichen Tiere ist egal. Hier gilt grundsätzlich je mehr desto besser. Sollten sich jedoch mehrere Männchen im selben Stall befinden, ist dieser Stall vorerst "ungültig".

In einem Stall können sich aufgrund diverser Tierschutzbestimmungen immer nur Tiere derselben Art aufhalten. Jedoch kann es auf einem Bauernhof mehrere Ställe mit derselben Tierart geben. Soll eine Tierart, die am Bauernhof bereits vertreten ist, in einen weiteren (zweiten, dritten,...) Stall einziehen, muss das erste Tier im Stall immer ein Männchen sein (Weibchen brauchen auch im Tierreich immer jemanden zum tratschen). Tiere, die sich bereits in einem Stall befinden, können nur mithilfe eines Transporters (Sonderkarte) umgesiedelt werden.

Sollte es nicht möglich sein, die oben genannten Regeln zu erfüllen und das geschnappte „gewöhnliche Tier“ in einem der eigenen Ställe unterzubringen, landet dieses auf dem Ablagestapel. Doch Achtung! Sollte sich der überschnelle Bauer ein Männchen geschnappt haben, welches er in seinen Ställen eigentlich gar nicht benötigt, jedoch die Tierart schon beherbergt, muss er das überschüssige Männchen dort unterbringen, auch wenn das bedeutet, dass in diesem Stall jetzt Unruhe herrscht und dieser somit "ungültig" ist.

Unter den bereits bekannten „gewöhnlichen Tieren“, mischen sich auch „wahnsinnige Kühe“ und „verrückte Pferde“. Erhascht ein Stallbeauftragter eines dieser erkrankten Tiere, muss er diese in einen bereits existierenden Kuhstall bzw. Pferdestall unterstellen, ganz egal ob es sich dabei um einen eigenen, oder um einen Stall eines Mitspielers handelt. Alle Tiere im besagten Stall werden angesteckt, erkranken, müssen notgeschlachtet werden und kommen daher auf den Ablagestapel. Der so freigewordene Stall kann nun auch mit einer neuen Tierart bestückt werden. Besitzt kein Mitspieler einen passenden Stall, und möchte man auch seinen eigenen Kuh- bzw. Pferdestall nicht räumen, kann das erkrankte Tier sofort auf den Ablagestapel befördert werden.

Hin und wieder kann es vorkommen, dass sich ein exotisches Schwergewicht – der Elefant – unter die heimischen Hoftiere mischt. Wird ein Elefant aus der Tischmitte gepackt, muss dieser in einen komplett leeren Stall eines Gegenspielers gelegt werden. Das dickhäutige Tier ist so korpulent, dass es den gesamten Stall in Beschlag nimmt und kein weiteres Tier Platz findet. Sollte kein Gegenspieler einen leeren Stall besitzen, wird der exotische Besucher auf dem Ablagestapel platziert.

Doch was machen geschädigte Tierhalter, die einen platzraubenden Elefanten behausen müssen oder bei dem mehrere männliche Tiere im selben Stall für gewaltige Unruhen sorgen? Für derartige Problemfälle kann die Hilfe von Transportern in Anspruch genommen werden. Dafür muss nur schnell genug eine Karte mit gelben LKW aus der Tischmitte geschnappt werden. Mit dem Transporter lassen sich Tiere nach Wahl aus einem eigenen oder einem fremden Stall in einen anderen Stall verfrachten oder auf den Ablagestapel transportieren. Dabei sind jedoch alle bereits erklärten Regeln zu beachten. (Elefanten dürfen nur in leere Ställe versetzt werden, gewöhnliche Tiere dürfen nur in Ställe der gleichen Art gelegt werden,...).

Wie zu Beginn erklärt wurde, darf jede Karte sofort abgelegt und gespielt werden. Dies gilt jedoch nicht für Transporter und Elefanten. Auf diesen beiden Karten befinden sich Zahlen von 1-10. Diese Zahlen kommen dann zu tragen, wenn mehr als eine dieser beiden Karten gleichzeitig aufgedeckt werden, da es möglicherweise zu einer Pattsituation kommen kann. Jeder Spieler schnappt sich wie gewohnt seine präferierte Karte. Gewöhnliche, wahnsinnige und verrückte Tiere werden, wie bereits beschrieben, gespielt, nur bei Elefanten und Transportern muss auf die aufgedruckte Zahl geachtet werden. Die Karte mit der niedrigeren Zahl muss zuerst gespielt werden. Sobald alle Karten aus der Tischmitte ihrer Bestimmung nachgegangen sind, deckt jeder Spieler die nächste Karte seines Tierstapels auf und prüft erneut seine Reaktionsgeschwindigkeit, um die beste ausliegende Karte in seinen Besitz zu bekommen. Dies geschieht solange bis...

Rundenende
... ein Spieler verkündet, dass all seine Ställe voll und gültig sind, sprich in jedem Stall befindet sich maximal ein Männchen und mindestens ein Weibchen derselben Art.
Es kann jedoch auch passieren, dass durch ungeschickte Kartenwahl und listige Manipulation bis zum Ausspielen des gesamten Tierstapels kein Spieler das Rundenende bekannt geben kann. In diesem Fall gibt es einen Wertungsschlüssel, durch den der Rundengewinner ermittelt wird. Sollten mehrere Spieler gleichzeitig aufgrund voller und gültiger Ställe das Rundenende bekannt geben, tritt auch der Wertungsschlüssel in Kraft und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt die Runde. Der Rundensieger erhält einen weiteren Stall und startet somit mit einem leichten Handicap in das nächste Kartenduell. Er hat jetzt einen größeren Hof und muss mehr Tiere unterbringen. Die ersten beiden Spieler, die nach gewonnener Runde den fünften Stall erhalten, bekommen einen der „besonderen Ställe“ zugewiesen. Diese „besonderen Ställe“ sind nur gültig, wenn sie die darauf abgebildete Tierart beheimaten.

Spielende
Der erste Tierhalter, der fünf Ställe gültig füllen kann, beendet das Spiel und sorgt wieder für Ruhe und Ordnung am idyllischen Hof. Bauer Hans wäre sehr stolz auf diese tolle Leistung!

Spieletester

12.12.2016

Fazit

Gockola ist ein tierisches Reaktionsspiel mit ländlichen Flair für die ganze Familie.
Doch eine schnelle Hand alleine führt noch lange nicht zum Sieg. Ein guter Überblick über die eigenen Tiere im Stall sowie ein Auge auf die Konkurrenten sind mindestens ebenso wichtig. So macht es oft mehr Sinn (und auch Spaß), die Interessen der Mitspieler ein wenig mit zu verfolgen und ihnen im richtigen Moment das ach so dringend benötigte Tier vor der Nase wegzuschnappen oder im letzten Augenblick noch einen Dickhäuter taktisch zu platzieren. So können siegessichere Bauern kurz vor Rundenende noch überrascht, und in tierische Schwierigkeiten gebracht werden.

Die Tiere auf den Spielkarten sind sehr nett illustriert. Männchen und Weibchen derselben Art lassen sich auf den ersten Blick nur schwer voneinander unterscheiden, wodurch eine unerwünschte und ärgerliche Verwechslung rasch passiert. Der weiße Hintergrund der Spielkarten wirkt ein wenig fad, hilft aber vielleicht jüngeren Spielern, sich besser auf das Tier selbst zu konzentrieren.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • einfaches und schnelles Spiel
  • viele Möglichkeiten, anderen das Leben schwer zu machen

Minus

  • fader Kartenhintergrund

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 6 Jahren
Spieldauer: 25 Minuten
Preis: 8,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Piatnik
Zubehör:

106 Spielkarten
1 Spielanleitung

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