Marquis

Es begab sich zu Essen 2005 als eine Dame, bekleidet im Stil des späten 19. Jahrhunderts, auf mich zukam und mir eine Zeitung in die Hand drückte, auf der in großen Lettern geschrieben stand „Marquise“. Bei einem Kaffee durchblätterte ich diese Lektüre die geheimnisumwoben geschrieben war und ein Jack the Ripper Flair versprühte. Dadurch sehr neugierig geworden begab ich mich zum Ludo Art Stand um mich schlau zu machen. "Marquis ausverkauft" war dort zu lesen. Um nicht in Selbstmitleid zu verfallen, ein gutes Spiel nicht mehr bekommen zu haben - trotz der weiten Anreise..., hab ich mir das Spiel nicht erklären lassen, ich hätte es ja sowieso nicht kaufen können.

Und nun, ein halbes Jahr nach Essen halte ich die wunderschöne Holzschatulle in meiner Hand und kann endlich das spielen, worauf mich ein simples Flugblatt als Zeitung getarnt so neugierig gemacht hat. In diese Holzschatulle ist edles Material gepackt, das die Gier endlich zu spielen mächtig füttert.

Sind jetzt auch alle gespannt worum es geht? 11 Charakterkarten und ein Veto. Jetzt muss ich zugeben, es kann sein dass sich dieses Spiel doch in einem anderen Jahrhundert angesiedelt hat, nämlich im 18. Ich weiß es nicht. Aber eines weiß ich ganz gewiss: "Marquis" ist ein Spiel, dass für uns Österreicher wiedermal schwierig zu bekommen ist, sofern man nicht im WWW bestellt.

Genug um den heißen Brei geredet! Ein ebenso spannendes wie simples Kartenspiel verbirgt sich im Holzetui. Jeder bekommt seinen Satz Charakterkarten und für jeden Spieler kommen 4 der schönen Münzen in die Staatskasse. Die Charakterkarten der eigenen Farbe mischt jeder selbst, nimmt 4 Stück auf die Hand und der Rest bildet die Nachhut. Der Spieler der an der Reihe ist spielt einen Charakter aus. Zuerst nimmt er den auf der Charakterkarte angegebenen Betrag aus der Staatskasse. Danach kassiert er den auf der Charakterkarte angegebenen Betrag von fremden ausliegenden Charakteren. Je nach Charakter wird die Eigenschaft zu verschiedenen Zeitpunkten angewandt und zu guter Letzt muss er gleichen ausliegenden Charakteren noch eine Goldmünze bezahlen. In der nächsten Runde, also bevor ein Spieler seinen nächsten Charakter spielt, kann er zum Wechselkurs des momentan ausliegenden Charakters seine Goldmünzen in Diamanten bzw. Rubine tauschen.

Das wären im Großen und Ganzen die Spielregeln. Jeder Charakter hat sehr individuelle Eigenschaften, die man allerfeinst zu seinem Vorteil nutzen kann. So nimmt der Wegelagerer jedem Mitspieler ein Goldstück ab. Der Erpresser bekommt einen Topwechselkurs wenn seinesgleichen ausliegen. Der Assassin eliminiert einen beliebigen ausliegenden Charakter und stiehlt ihm noch 2 Goldstücke, der Hellseher lässt Gemeuchelte wieder auferstehen. Wer sich von einem Charakter mal nicht einen Strich durch die Rechnung machen lassen will, der kann einmalig ein "Veto" einlegen. Das Spielziel - Diamanten scheffeln. Das mit dem Münzen in Diamanten tauschen entpuppt sich mit der Zeit als Phänomen, man hat immer ums A... - itzerl zu wenig Goldmünzen in der Tasche.

Spieletester

09.08.2006

Fazit

Natürlich ist das Spiel an sich nicht extra innovativ, sicherlich wird es durchs Material mächtig gepusht. Gerade dem schönen Material und den überdimensionalen Karten ist der Nochmaleffekt zu verdanken. Wie auch bei Jambo kommt man erst nach einigen Runden auf den Geschmack. Mit 2 Spielen und 8 Spielern wäre es meines Erachtens die optimale Besetzung bei dem jeder Charakter voll auf seine Kosten käme, wenn da nicht der Preis wäre...
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 22,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2005
Verlag: LudoArt
Autor: Martin Götz
Genre: Karten
Zubehör:

48 Karten, 16 Münzen, 31 Juwelen, 1 Übersichtstafel, 1 Spielanleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7125 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2304 Berichte.