Wer möchte nicht einmal in das Gehirn eines anderen hineinsehen? Das eigroße 20Q (Twenty Questions) hilft dabei:

Mit 20 Fragen versucht es einen Gegenstand, ein Tier oder eine Pflanze zu erraten, an die der Spieler gerade denkt. Die Fragen können über die an der Vorderseite angebrachten Knöpfe „Ja“, „Nein“, „Manchmal“ und „Unbekannt/Irrelevant“ beantwortet werden. Die Eingabe wird auch noch akustisch bestätigt. Der Ton kann aber für den stillen Spielespaß in einer langweiligen Unterrichtsstunde auch ausgeschaltet werden. Zwischendurch gibt das Gerät einen kecken Kommentar von sich. Da dieser spätestens nach dem vierten Spiel zu nerven beginnt, kann man ihn mit einem Druck auf „Neues Spiel“ übergehen – was jedoch nicht in der Anleitung steht. Gibt man brav die richtigen Antworten, geschieht ein kleines Wunder: Nach 20 Fragen findet man das gedachte Wort tatsächlich am Display! Liegt das Gerät beim ersten Versuch daneben, rät es nach weiteren 5 Fragen nochmals. Hat es auch hier daneben geschlagen, gewinnt der Mensch gegen die Maschine, was sie jedoch nicht auf sich sitzen lassen kann und den Spieler zu einem neuen Match herausfordert.

So faszinierend die Ergebnisse sind, so schwach ist leider das Display. Und das im wahrsten Sinn des Wortes: Im Sonnenlicht ist die Matrix absolut unlesbar. Auch die Scrollgeschindigkeit, der durchlaufenden Fragen, leidet sehr an Effizienz: Wählt man ein langsames Tempo, sitzt man sehr lange vor dem Gerät, ehe die Frage gestellt ist. Steigert man das Tempo, reagiert die Matrix zu langsam, und die Schrift verschwimmt, sodass sie kaum lesbar ist. Da die Beleuchtung des Panels von den beiden Seiten erfolgt, ist der Text in der Mitte des Feldes sehr dunkel und wieder schwer zu lesen. So schön das Display in das Gerät eingearbeitet wurde, so schlecht ist es lesbar. Das ist sehr schade, da es den Spielspaß erheblich trübt.

Der Fragenalgorythmus schien noch etwas unausgereift. Es kann schon mal vorkommen das bei der Suche nach einem Tier „ein Lampenschirm“ als Lösung gefunden wird. Speziell bei der Suche nach Tieren erhält man als Lösung oft „Etwas“, und nach weiteren Rateversuchen „Alles“. Scheinbar hat man sich bei der Programmierung auch zu sehr spezialisiert. Anstelle eines Hundes bekommt man einen „schottischen Schäferhund“, anstelle der gesuchten „Frau“ den „menschlichen Körper“ und auch das „DFÜ Computer-Netzwerk“ überrascht den Anwender sehr. Nach den ersten 20 Fragen liegt das Gerät fast immer daneben. Nach den weiteren fünf ist die Antwort meist richtig. Doch passiert es auch schon mal, das die Antwort nach den 5 Zusatzfragen die gleiche ist, wie zuvor. So etwas darf einfach nicht passieren.

Geliefert wird 20Q inklusive zweier AAA Batterien, die für lange Lebensdauer sorgen und leicht selbst gewechselt werden können. Dazu notwendig ist nur ein Uhrmacherschraubenzieher im Philips Format. Wer das Spielchen mal online probieren möchte schaut auf www.20q.net, wo die Trefferquote jedoch erheblich höher liegt.

Spieletester

18.08.2005

Fazit

Die Idee ist – wie die Verarbeitung – hervorragend. Der Suchtfaktor extrem hoch (ich habe letzte Nacht sogar in Fragen geträumt). Doch das Display ist von dermaßen schlechter Qualität, dass das Gerät nur innerhäuslich verwendet werden kann. Sehr schade.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 5 Minuten
Preis: 23,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2005
Verlag: Joker AG
Genre: Spielzeug
Zubehör:

1 Spielgerät 2 Batterien (eingelegt) 1 Anleitung

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